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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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wirklich praktisch. Ich habe das akustische Äquivalent eines fotografischen Gedächtnisses. Denk daran für den Fall, dass du mir irgendetwas erzählst und später dann behauptest, das hättest du nie gesagt.«
    Ich streckte eine Hand aus und tätschelte ihm den Arm. »Okay, ich werd’s mir merken. Und was ist dann passiert?«
    Wir kehrten ins Wohnzimmer zurück und richteten uns wieder auf dem Sofa ein.
    Er räusperte sich und zuckte mit den Achseln. »Im Großen und Ganzen gar nichts. Devereux verschwand wieder, und ich ging zurück nach drinnen und sah mich nach dir um. Ich habe immer noch gedacht, du müsstest irgendwo dort sein. Und nur dass du’s weißt: Ich habe auch nach Tom Ausschau gehalten, aber gesehen habe ich ihn nicht. Ich bin Devereux’ Assistentin begegnet, einem ziemlich zickigen Vamp namens Luna, und fragte sie, ob sie dich gesehen hätte. Sie antwortete, sie könnte es einfach nicht glauben, wie viele Leute sich plötzlich für eineneinzigen ganz gewöhnlichen Menschen interessierten, und Devereux wäre vollkommen außer sich, weil du entführt worden wärst. Und da ist mir dann aufgegangen, dass du das warst.«
    Er streckte den Arm aus und strich über mein Bein. »Ich wollte nicht glauben, dass du verschwunden warst – ich kann da ziemlich stur sein –, also suchte ich weiter und habe dich Leuten beschrieben und sie gefragt, ob sie dich gesehen hätten. Irgendwann bin ich zurück zur Polizei und habe mich erkundigt, ob es irgendwelche Berichte gegeben hätte. Ich wusste, dass so schnell keine Vermisstenmeldung herausgegeben wird, aber ich habe so viel Krach gemacht wie möglich. Er stellte sich heraus, dass es gar nicht nötig gewesen wäre. Ein paar Stunden später kreuzte der Chief in Person auf und ordnete an, dass du Priorität kriegst. Alle verfügbaren Einheiten wurden ausgeschickt, um nach dir zu suchen. Und sie haben den Medien Bescheid gesagt. So etwas hatte ich überhaupt noch nicht gesehen. Ich weiß immer noch nicht, was passiert ist, dass der Chief sich da so reinhängt.«
    »Jemand hat mir erzählt, Devereux hätte ihn angerufen.«
    »Devereux? Was hat Devereux mit dem Polizeichef … Oh, natürlich! Darauf hätte ich kommen müssen! Das habe ich jetzt von meinem berühmten Kassettenrekorder-Gedächtnis, was? Bei einer von unseren Unterhaltungen erzählte Devereux mir, dass er seine Fähigkeit, die Gedanken anderer zu kontrollieren, dazu verwendet hat, Kontakte zu mehreren einflussreichen Leuten hier in der Stadt aufzubauen. Zu Leuten, die in der Lage sind, Schwierigkeiten aus dem Weg zu schaffen.
    Es ist vollkommen logisch. Er hat einfach beim Chief angerufen und vorgeschlagen, dass er die Truppen mustert, und mehr war gar nicht nötig. Kein Mensch würde Fragen stellen. Und der Chief wird immer glauben, es wäre seine eigene Idee gewesen. Ziemlich brillant!«
    »Du willst damit sagen, dass Devereux beim örtlichen Polizeichef Bewusstseinskontrolle betrieben hat?«
    »Genau. Beim Chief und noch ein paar anderen hochrangigen Beamten.«
    »Hast du kein Problem damit, dass Devereux die Polizei manipuliert hat? Was, wenn er das einmal bei dir probiert?«
    Er grinste. »Ich habe einen gesunden Respekt vor seinen Fähigkeiten. Er ist der mächtigste Vampir, dem ich je begegnet bin. Es wäre das Opfer wert, ihn eine Weile mein Hirn kontrollieren zu lassen, nur um zu wissen, wie das ist. Und du musst zugeben, dass es funktioniert hat – die Bullen haben dich gefunden.«
    »Um präzise zu sein:
Ich
habe die Bullen gefunden. Aber ich werde mich bei Devereux bedanken müssen, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.«
    Und warum fühlt sich der Gedanke, ihn zu sehen, gleichzeitig gut und übel an?
    »Okay, hör auf, mich hinzuhalten! Erzähl mir, was letzte Nacht passiert ist!«
    Ich arrangierte mich bequemer auf dem Sofa. »Ich halte dich nicht hin. Es gibt wirklich nicht viel zu erzählen. Ich ging ins Freie, um auf Tom zu warten – oder auf dich –, und ich lief die Straße entlang und lehnte mich an die Mauer. Dann hatte ich plötzlich ein fürchterliches Gefühl – absolute Panik – und hörte eine groteske Stimme, die mich rief. Ich hätte nicht sagen können, ob sie von außen oder aus meinem Geist kam. Es war wie Fingernägel auf einer höllischen Tafel, das Ganze mal tausend. Die Stimme sagte dauernd, ich sollte zu ihr kommen. Ich weiß noch, dass ich gedacht habe, ich brauchte einfach bloß an Ort und Stelle zu bleiben, dann wäre alles in Ordnung. Dass ich es einfach

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