Kiss and kill: Thriller (German Edition)
Powl. Hmm …« Er wiederholte die Worte einige Male, dann, als er gerade sagte: »Griff Powell! Griffin Powell«, läutete das Telefon.
»Kennst du den Namen irgendwoher?«, fragte Geena, ehe sie den Hörer abnahm.
»Mom, ich bin’s, Megan. Ich glaube, ich habe den Namen.«
Geena bedeutete Isaac mit erhobenem Finger, er möge kurz warten. »Ja, Liebes, leg los.«
»Es gibt einen superreichen Privatdetektiv namens Griffin Powell. Er hat sein Büro in Knoxville, Tennessee, und weißt du, was noch? Er war ein berühmter Footballspieler an der Universität von Tennessee, bevor ich geboren wurde.«
»Hast du eine Telefonnummer von ihm gefunden? Eine Büronummer?« Falls Griffin Powell der Mann war, den Jane Doe sehen wollte, konnte Geena es zumindest überprüfen.
»Ja, hier ist eine Büronummer und eine E-Mail-Adresse.«
»Gib mir die Nummer«, sagte Geena und sah zu Isaac.
»Schreibst du mit?«
Er nickte. Sie wiederholte die Zahlen, die Megan ihr durchgab, legte auf und wandte sich wieder an ihren Kollegen.
»Ich schätze, Megan hat dir erzählt, dass Griffin Powell früher ein Footballstar war«, sagte Isaac. »Der Mann war der Spieler an der Uni, bevor irgendwer Peyton Mannings Namen auch nur kannte.«
»Vielleicht rufe ich lieber den Sheriff an und lass sie das regeln. Aber das arme Mädchen da drin braucht wirklich jemanden, der ihr nahesteht, und das möglichst sofort. Nein, ich rufe zuerst diesen Mann an, beschreibe ihm unsere Jane Doe und warte ab, ob er sie kennt.«
Griff hatte seit achtundvierzig Stunden nicht geschlafen. Heute war der dreiundzwanzigste Tag. Nics Leiche war nirgends aufgetaucht, der Jäger hatte nicht angerufen. Niemand hatte eine Ahnung, was los war.
Sanders wusste nicht genau, wann Griff zusammenbrechen würde, aber dass es geschehen würde, war unausweichlich. Heute, morgen, nächste Woche. Sein alter Freund stand am Rande eines Nervenzusammenbruchs, und weder er noch Yvette konnten etwas dagegen tun.
Barbara Jean rief nach Sanders. Er hörte sie draußen auf der Terrasse und drehte sich um. Der kühle Nachmittagswind blies um ihn herum. Barbara Jean blieb in der halboffenen Tür.
»Rick Carson ist am Telefon. Er ruft aus dem Büro in Knoxville an und sagt, es ist dringend.«
Sanders eilte hinein und schloss die Tür hinter sich. »Hat Rick gesagt, worum es geht?«
»Er meinte, es hätte mit Nicole Baxter zu tun.«
Sanders’ Brustkorb war schlagartig wie zugeschnürt. War das der Anruf, mit dem sie gerechnet und vor dem sie sich so sehr gefürchtet hatten?
»Hat er sonst noch was gesagt? Ist sie …«
»Nein, sonst hat er nichts gesagt, nur dass du ihn umgehend zurückrufen sollst.«
Sanders nickte und eilte den Flur hinunter zum Büro. Er öffnete die Tür und drückte auf ein paar Schalter, worauf überall die Lichter angingen. Der große Raum war in drei unterschiedliche Arbeitsbereiche aufgeteilt. Sanders setzte sich an einen der Schreibtische, nahm das Telefon auf und wählte die Nummer des Büros in Knoxville. Die Rezeptionistin stellte ihn direkt zu Rick Carson durch.
»Haben sie ihre Leiche gefunden?«, fragte Sanders, sowie Rick sich meldete.
»Nein«, antwortete Rick.
Sanders atmete erleichtert aus. »Dann geht es nicht um Nicole Baxter?«
»Doch«, sagte Rick. »Oder zumindest denke ich das. Ich habe eben mit einer Krankenschwester der Intensivstation am Baton Rouge General gesprochen. Sie rief an und wollte Griff sprechen. Wie es scheint, hat sie eine Patientin, eine Jane Doe, die wegen einer Schussverletzung operiert wurde und gefoltert wurde, wie die Ärzte vermuten, bevor man sie auf der Straße liegen ließ. Ich weiß, dass es nicht zum Tatmuster des Jägers passt, aber diese Frau – die momentan nicht sprechen kann, weil sie am Beatmungsgerät hängt – hat Griffs Namen auf einen Zettel geschrieben.«
»Die Schwester, die dich angerufen hat, konnte sie dir diese Jane Doe beschreiben?«
»Klar.«
»Und?«
»Ende zwanzig oder Anfang dreißig, groß, um eins achtzig, dunkelbraunes Haar, hellbraune Augen.«
Sanders’ Herzschlag beschleunigte sich. »Das könnte Nicole sein.«
»Ja, könnte – oder auch nicht. Was willst du machen?«
»Ich erzähle es Griffin.«
»Und wenn sich herausstellt, dass es nicht Nicole Baxter ist?«
Sanders wusste, dass Rick unmöglich klar sein konnte, wie verzweifelt Griffin war. Nichts, was jetzt noch geschah, könnte ihn tiefer in die Hölle ziehen, in der er schon gefangen war.
»Falls es nicht Nicole
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