Kiss and kill: Thriller (German Edition)
vor sich hin.
Griff wusste, dass er Nic liebte und alles für sie tun würde, doch er war nicht stark genug, um Nic in den kommenden Wochen so beizustehen, wie sie es brauchte.
Geena Kilpatrick hatte sie darauf vorbereitet, dass Nic die nächsten paar Tage einen wunden Hals haben und entsprechend heiser sein würde. Die beste Nachricht aber war, dass ihr Zustand inzwischen als »stabil« eingestuft wurde, nicht mehr als »kritisch«.
Griff nutzte die Gelegenheit, um eine Frage zu stellen, die ihn beschäftigte und die Geena ihm als Nichtangehörigen nicht hätte beantworten dürfen.
»Ich … ähm … ich würde Sie gern etwas fragen«, begann Griff.
»Ja, Mr. Powell, nur zu.«
»Nic … Nicole ist nicht schwanger, oder?«
Charles David riss die Augen weit auf, sagte aber nichts.
»Nein, Miss Baxter ist nicht schwanger«, antwortete die Schwester und tätschelte Griffs Arm, bevor sie sich wieder an ihre Arbeit begab.
»Geh du allein zu Nic rein«, sagte Charles David. »Ich weiß, dass sie mit dir reden will, und ich kann bis heute Abend warten. Aber sag ihr bitte, dass ich hier bin.«
»Danke.« Griff war vor allem dankbar, dass Charles David nicht zu wissen verlangte, warum er sich nach einer möglichen Schwangerschaft Nics erkundigt hatte.
Er betrat die Intensivstation und steuerte direkt auf Nics Vorhangnische zu.
Am Eingang blieb er stehen. Er betrachtete sie, wie sie auf der Seite lag, das Kopfteil ihres Bettes ein klein wenig hochgestellt. Bei Gott, sie war beängstigend blass, ihre Augen eingefallen, ihr Körper viel zu dünn und furchtbar zugerichtet. Aber er durfte nicht daran denken, was sie durchgemacht hatte, wenn er ihr helfen wollte, nach vorn zu sehen, nicht zurück.
»Guten Morgen, meine Schöne«, sagte er und ging auf ihr Bett zu.
Sie sah ihn an. Ein mattes Lächeln umspielte ihre Lippen, doch der Schmerz in ihren Augen war unübersehbar.
Am liebsten wollte er sie in den Arm nehmen, sie küssen und trösten, aber sie hing immer noch am Tropf und an einigen Überwachungsapparaten. Dass ihr Zustand als stabil galt, bedeutete zwar, dass es ihr besser ging, aber es hieß nicht, dass sie vollständig über den Berg war. Ihr war in den Rücken geschossen worden. Die Kugel war unterhalb des Schulterblatts eingetreten und gleich unter der Achsel wieder ausgetreten.
»Ich bin nicht schön«, erwiderte Nic heiser, als Griff sich auf den Stuhl neben ihrem Bett setzte.
»Doch, du bist das Schönste, was ich je gesehen habe«, sagte er.
Sie streckte ihre Hand aus, die Griff nahm und sanft drückte.
»Haben sie ihn erwischt?«, fragte sie.
»Everhart war nicht zu Hause, aber damit hatten wir auch nicht gerechnet, solange er noch am Leben ist, was leider der Fall zu sein scheint. Seine Haushälterin erzählte Doug Trotter und dem Sheriff, dass Everhart wegen einer Bauchwunde im County General operiert wurde. Bevor du fragst, nein, er war nicht mehr im Krankenhaus. Wie es aussieht, ist er verschwunden, und keiner weiß, wohin.«
»Scheißkerl!«
»Trotter besorgt sich einen Durchsuchungsbefehl, um das Haus von oben bis unten zu durchsuchen. Und auf seinem Besitz werden sie jeden einzelnen Grashalm unter die Lupe nehmen.«
»Bring mir ein Foto von ihm, damit ich ihn identifizieren kann, okay?«
»Trotter schickt uns so bald wie möglich eines.«
Nic seufzte tief und stöhnte anschließend.
»Alles okay, Liebling?«, fragte Griff.
Sie rang nach Luft. »Schon, wenn man mal von den höllischen Schmerzen absieht.«
»Sie können dir mehr Schmerzmittel geben. Ich rufe die Schwester und …«
»Nein! Ich bin es leid, nicht klar denken zu können. Ich will meinen Verstand zurück!« Sie zog ihre Hand aus seiner.
»Du musst Geduld haben. Ruh dich aus.«
»Wie kann ich mich ausruhen, wenn ich weiß, dass er da draußen frei rumläuft und …«
»Tu dir das nicht an«, unterbrach Griff sie. »Du bist durch die Hölle gegangen. Gib deinem Körper Zeit zu heilen … und deiner Seele.«
Als Nic nichts entgegnete, fiel ihm auf, dass sie an ihm vorbei weit in die Ferne sah, das Kinn angespannt und die Hände in die Bettdecke gekrallt.
»Ich soll dir von Charles David ausrichten, dass er hierist. Er sitzt draußen im Warteraum, weil er mir die halbe Stunde bei dir überlassen wollte.«
Sie nickte stumm, ohne ihn anzusehen.
»Nic?«
»Hmm …?«
»Sobald Trotter den Durchsuchungsbefehl hat, fahre ich raus zu Everharts Plantage.«
»Belle Fleur«, sagte sie, während sie sich wieder zu Griff
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