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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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den Händen übers Gesicht.
    »Was ist denn? Was hast du?«, fragte er Nics Bruder.
    »Das wollte ich dich fragen«, erwiderte Charles David.
    »Du hast im Schlaf gemurmelt und warst ganz unruhig.«
    Griff atmete tief durch. »Ich bin okay.« Er sah auf die Uhr an der Wartezimmerwand. »Es ist fast sechs. Ich muss einige Stunden geschlafen haben.«
    »Ich glaube, wir sind beide um kurz nach drei eingenickt«, sagte Charles David. »Ich wurde wach, als ich dich murmeln hörte.«
    »Tut mir leid.«
    »Kein Problem.« Er sah sich in dem Warteraum um, in dem niemand außer ihnen saß. »Ich könnte einen Kaffee gebrauchen. Wie ist es mit dir?«
    »Ich glaube, die Cafeteria macht erst um sieben auf«, sagte Griff. »Wir könnten zum Frühstück gehen und rechtzeitig zurückkommen, um Nic während der Besuchszeit ab neun zu sehen.«
    Charles David stand auf, streckte sich und sah Griff an. »Ich glaube an Gewaltlosigkeit. Ich bin gegen das Jagen als Sport. Ich bin gegen den Krieg, in den unser Land verstrickt ist. Ich bin nicht mal für die Todesstrafe. Also wie kommt es, dass ich das Gefühl habe, ich könnte eigenhändig den Mann erwürgen, der Nic verletzt hat? Ich glaube wirklich, ich könnte ihn mit bloßen Händen töten.«
    »Viele unserer Überzeugungen ändern sich, wenn die Dinge persönlich werden«, erklärte Griff. »Ein Mensch behauptet, niemals einen anderen töten zu können, doch wenn sein Leben oder das einer ihm nahestehenden Person auf dem Spiel steht, wie reagiert er dann? Was würde er machen? Selbsterhaltung und Fortpflanzung sind die beiden stärksten Triebe, die wir Menschen besitzen. Und fast ebenso stark ist unser Bedürfnis, das zu schützen, was unser ist.«
    »Nic ist sehr viel härter im Nehmen als ich. Das war sie immer.« Tränen schwammen in Charles Davids Augen.
    »Als sie vermisst wurde, habe ich mir immer wieder gesagt, wenn jemand das überleben kann …« Er schluckte angestrengt. »Er hat sie gefoltert, nicht wahr?«
    Griff stand auf und legte die Hände auf Charles Davids Schultern. »Er ist ein Monster, das es genießt, andere leiden zu lassen, körperlich wie emotional.«
    »Wie wird sie sich davon je erholen? Wie kann sie jemals vergessen, was er ihr angetan hat?«
    »Wir wissen nicht, was er getan hat«, sagte Griff. »Aber wie du schon sagtest, Nic ist stark. Sie wird sich erholen, auch wenn es Zeit braucht.« Was er nicht hinzufügte, war: »Aber sie wird es nie vergessen.«
    Griff hatte jene Jahre auf Amara nie vergessen. Zwar gelang es ihm, die Erinnerungen größtenteils tief in sich zu vergraben, aber seit die neue Mordserie begonnen hatte, kehrten sie an die Oberfläche zurück. Solange er wach war, konnte er gegen die Dämonen kämpfen, sie im Zaum halten. Aber im Schlaf bemächtigten sie sich seines Unterbewusstseins.
    Griff legte Charles David die Hand auf die Schulter. »Sehen wir mal, ob wir vor dem Frühstück irgendwo einen Kaffeeautomaten finden.«
    »Ja, gute Idee.«
    Als sie beim Fahrstuhl ankamen, glitten die Türen auf, und Special Agent Josh Friedman trat heraus.
    »Morgen«, sagte Josh. »Wo wollen Sie beide hin?«
    »Kaffee holen«, antwortete Griff. »Was ist mit Ihnen?
    Was machen Sie hier?«
    Josh sah Charles David an. »Sind Sie Nics Bruder?«
    »Ja, warum?«
    »Ich bin Special Agent Josh Friedman. Ich arbeite mit Ihrer Schwester zusammen. Mein Boss, Doug Trotter, will, dass ich Ihnen erzähle, was passiert ist.« Er warf einen Seitenblick auf Griff, bevor er fortfuhr: »Ich schlage vor, wir gehen zusammen einen Kaffee trinken.«
    Alle drei bestiegen den Fahrstuhl.
    »Dann erzählen Sie mal«, sagte Griff.
    »Ein Mann namens Rosswalt Everhart besitzt eine Plantage von tausend Morgen sowie ein altes Vorkriegsherrenhaus ungefähr sechs Meilen von der Stelle entfernt, wo Foy und Jewel Calame Nic gefunden haben«, sagte Josh.
    »Er gilt in der Gegend als ziemlich exzentrisch und zurückgezogen.«
    »Und?«, fragte Griff.
    »Und raten Sie mal, was wir fanden, als wir mehr Informationen über den Kerl einholten? Wer war wohl sein Cousin?«
    Griff war schlagartig wie versteinert. »Cary Maygarden.«

Kapitel 22

    LaTasha Davies stand in der offenen Tür des Kinderzimmers, das ihre achtjährige Tochter sich mit der sechsjährigen Cousine teilte. Es tat gut, zu Hause zu sein, in Tampa, auch wenn es nur für zwei Wochen war. Zumindest konnte sie Thanksgiving mit der Familie verbringen, zum ersten Mal seit drei Jahren. Im vorletzten Jahr war sie in Afghanistan

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