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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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die Luft an. Griff nahm den Hörer auf und gab Nic ein Zeichen, über einen der beiden anderen Apparate mitzuhören.
    »Powell, hier ist Doug Trotter.«
    »Ja, Trotter, Nic hört mit«, sagte Griff. »Sie ist genauso gespannt, was Sie rausgefunden haben, wie ich.«
    Trotter räusperte sich. »Nic, bist du sicher, dass du das hören willst?«
    »Ich bin sicher, dass ich die Wahrheit wissen muss«, antwortete sie.
    »Okay, also gut. Heute Morgen gegen sieben brach Corporal LaTasha Davies zu einem Spaziergang in ihrem alten Viertel in Tampa auf. Es war eine Art Abschied, bevor sie wieder in den aktiven Dienst zurückkehren sollte. Geplant war, dass sie sich gleich morgen früh meldet und innerhalb einer Woche zurück in den Irak fliegt.«
    »Und?«, fragte Griff.
    »Corporal Davies ist verschwunden. Sie kam nicht wieder nach Hause, um den letzten Tag mit ihrer Tochter, ihrer Mutter und anderen Familienmitgliedern zu verbringen.«
    »Kann es sein, dass sie sich einfach unerlaubt von der Truppe entfernt hat?«, fragte Griff.
    »Unwahrscheinlich. Davies gilt als ausgezeichnete Soldatin und …«
    »Er hat sie!«, hauchte Nic, der speiübel wurde.
    »Wir haben noch keinen Hinweis, dass sie entführt wurde«, sagte Doug. »Doch angesichts der Tatsache, dass Everharts Hinweise auf sie passen und sie vermisst wird, müssen wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass er sie entführt und Gott weiß wohin gebracht hat.«
    »Wenn wir sie nicht finden, bringt er sie um.« Nics Stimme zitterte. »Aber bevor er sie umbringt, wird er sie in Ketten legen, sie aushungern, auspeitschen und …« Nic ließ ihren Hörer fallen und stürmte aus dem Raum.
    »Nic!«, rief Griff ihr nach.
    Sie rannte ins nächste Bad, das nur ein Stück weiter den Flur entlang zur Linken war. Dort schaffte sie es in letzter Sekunde, den Toilettendeckel hochzuklappen, bevor sie würgen musste. Nach dem ersten Brechkrampf hob sie den Kopf, rang nach Atem und kämpfte mit den Tränen, die sie zu überwältigen drohten. Dann musste sie sich ein zweites Mal nach vorn beugen, weil sie ein neuer Würgekrampf schüttelte.
    Sie bemerkte, wie Griff hinter ihr in der Tür stand. Seine große Gestalt füllte fast den gesamten Türrahmen aus.
    »Nic, mein Liebling …«
    Er legte eine Hand auf ihren Rücken.
    Sofort verkrampfte sie sich, würgte noch einmal und erbrach sich nun noch heftiger, bis ihr Magen vollkommen leer war. Immer noch über die Schüssel gebeugt, hörte sie Wasser laufen.
    Dann kniete Griff sich neben sie und wischte ihr das Gesicht mit einem weichen, feuchten Tuch ab. Als er ihre Taille mit einem Arm umfasste, um ihr aufzuhelfen, wollte sie protestieren und ihm sagen, dass sie seine Hilfe nicht wollte und nicht brauchte. Aber weder schaffte sie es, sich ihm zu entwinden, noch brachte sie die Worte über die Lippen. Stattdessen lehnte sie sich bei ihm an.
    »Besser?«, fragte er sanft.
    Sie nickte.
    »Willst nach oben und dich ein bisschen hinlegen?«
    »Nein, es geht schon.« Vergeblich versuchte sie, sich ein Lächeln abzuringen. »Was ist mit Doug? Hast du ihn einfach abgehängt? Du musst ihn wieder anrufen und alle Informationen …«
    Griff tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Lippen. »Trotter hat uns alle relevanten Informationen gegeben. Im Moment tut er, was er kann.«
    »Wir müssen …«
    Wieder tippte er ihr auf die Lippen. »Noch können wir gar nichts tun.«
    Nic seufzte. »Everhart wird ihr die Hölle auf Erden bereiten«, sagte sie und vergrub das Gesicht an seiner Brust. »O Gott, Griff, du machst dir keine Vorstellung, wie es für sie sein wird.«
    Er nahm sie in die Arme und hielt sie fest.

    An diesen Abend saß Griff allein in seinem Arbeitszimmer, nachdem alle anderen längst ins Bett gegangen waren. Im Kamin verglommen die letzten Scheite. Heute war wieder eine der Nächte, in denen er nicht schlafen würde. Vor Nics Entführung hatte er einen Zustand erreicht, in dem solche Nächte nur noch sehr selten vorkamen.
    Er wusste, wenn Nic weinen könnte, würde es sie emotional erleichtern. Aber sie weinte nicht. Wollte nicht weinen. Sie konnte sich schlicht nicht fallenlassen. Dazu war sie viel zu wild entschlossen, stark zu sein und all ihre Wut und Traurigkeit in sich zu vergraben. Das war genau die Art Selbstbeherrschung, die ihr ein selbstgemachtes Fegefeuer bescherte.
    Er verstand sie. Sie waren sich eben sehr ähnlich, seine Nicki und er.
    Griff hatte es geschafft, dass sie wenigstens ein paar Salzkräcker aß und etwas

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