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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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nicht so ist. Aber dann frage ich dich, Mr. Nic-Baxters-männlicher-Gegen-part, wenn das, was mir passiert ist, dir passiert wäre, würdest du dich dann nicht genauso verhalten?«
    »Doch, ich habe mich genauso verhalten«, gestand Griff.
    »Zuerst tat ich so, als wäre ich zu hart im Nehmen, zu stark, um irgendwelche Hilfe zu brauchen. Aber am Ende brauchte ich sie doch. Und manchmal brauche ich sie immer noch.«
    Nic sah ihn fragend an. Offensichtlich begriff sie nicht recht, was er ihr gerade gesagt hatte. »Warte mal, bei ›ich habe mich genauso verhalten‹ hab ich den Faden verloren, und jetzt bin ich total verwirrt.«
    Als er ihr die Hände hinstreckte, blickte Nick sie zunächst zögernd an, bevor sie ihre in seine Hände legte.
    »Setzen wir uns.« Griff führte sie zum Sofa. Bereitwillig, ohne ein einziges Widerwort, ging sie mit ihm.
    Sie setzten sich nebeneinander, und Griff strich ihr sanft über die Wange. »Es gab eine Zeit, da interessierte es mich nicht im Mindesten, was du über mich denkst.«
    Ihre Lippen bebten kaum merklich, als sie lächelte. »Galt für mich genauso.«
    Er strich ihr über die Arme, bevor er sie losließ. »Heute hingegen ist mir sehr wichtig, wie du über mich denkst.«
    »Griff, was willst du mir sagen?«
    »Mit einundzwanzig, als ich gerade meinen Abschluss an der UT gemacht hatte und in die Auswahl für die Dallas Cowboys kam, geschah etwas, das mein Leben drastisch veränderte.«
    Nic sah ihn schweigend an.
    Und Griff zwang sich, ihrem Blick nicht auszuweichen. »Ich wurde betäubt und entführt.«
    Sie stieß einen stummen Schrei aus.
    »Die einzigen anderen Menschen, die wissen, was mit mir passierte, sind Sanders und Yvette. Ich vertraue dir das an, weil Yvette denkt, es wird dir helfen, wenn du erfährst, was mir widerfuhr.«
    »Verdammt, Griffin Powell, falls das, was du mir erzählst, nicht die volle Wahrheit ist … Falls du dir mit Dr. Meng irgendein Märchen ausgedacht hast …«
    Griff legte die Hände auf ihre Schultern, und sie riss erschrocken die Augen auf.
    »Wenn du glaubst, ich würde in solch einer Sache lügen, dann kennst du mich offenbar gar nicht.«
    »Entschuldige, Griff. Ich … ich vertraue dir. Ich weiß, dass du mich nicht belügen würdest.«
    Er ließ sie los.
    »Der Mann, der mich verschleppte, war ein Milliardär, dem eine Südseeinsel gehörte. Die Insel hieß Amara.« Griff hatte nicht vor, Nic alles zu erzählen. Nicht heute und vielleicht nie. Aber sie sollte die wesentlichen Fakten wissen. »Er entführte junge Männer in hervorragender körperlicher Verfassung und hielt sie gefangen. Er sammelte sie, wie andere Leute Briefmarken, Münzen oder Oldtimer sammeln. Und er folterte sie so lange, bis sie sich seinem Willen beugten. Danach bereitete er sie für die Jagd vor.«
    »O Gott, nein!« Tränen stiegen ihr in die Augen.
    »Ich habe vier Jahre auf Amara verbracht. In der Zeit wurde ich zu einem wilden Tier, um in der Gefangenschaft des Irren zu überleben. Ich war gezwungen zu töten, um zu leben. Ich musste unaussprechliche Dinge tun, damit ich am Leben blieb.«
    Als Nic seinen Arm berührte, spannten sich seine sämtlichen Muskeln an. Währenddessen hielten sie sich buchstäblich mit ihren Blicken fest.
    »Du brauchst nicht mehr zu erzählen«, sagte Nic. »Du musst mir nicht alles sagen. Nicht heute Abend.«
    »Wichtig ist, dass ich überlebt habe. Ich konnte York entkommen, so wie du Everhart entkommen konntest. Ich bin kein schwaches, wehrloses Opfer. Ich habe Jahre damit verbracht, mir von Yvette und Sanders helfen zu lassen, die ebenfalls Yorks Gefangene waren. Ohne sie wäre ich nicht der Mann, der ich heute bin.« Er nahm Nics Hand. »Wie hast du mich noch gleich beschrieben – stark, mutig, mächtig, die Art Mann, die andere Männer beneiden?«
    Nic schluckte ihre Tränen hinunter. »Ach, Griff … Griff …«
    Er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich. Könnte er doch nur ihren Schmerz in sich aufnehmen und ihn für sie durchleiden, er würde es tun. Aber was Nic durchleben musste, damit ihre verwundete Seele heilte, das musste sie allein durchstehen.

Kapitel 28

    LaTasha wischte sich den Schweiß aus den Augen und trocknete sich die Hände in ihrem schmutzigen T-Shirt. Ihr Herz raste, als sie sich mit dem schweren Holzboot abmühte. Sie musste es umdrehen, die Ruder befestigen und es über den Strand ziehen – all das so schnell wie irgend möglich. Sie wusste, dass der Jäger nicht weit war. Vor ungefähr einer

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