Kiss and kill: Thriller (German Edition)
presste ihren göttlichen Körper an seinen und küsste sie. Ihre Zungen begegneten sich, und er schmeckte seinen moschusartigen Samen in ihrem Mund.
Griff servierte Nic das Frühstück im Bett. Anschließend liebte er sie noch einmal, wobei er sich für all die Wonnen revanchierte, die sie ihm bereitet hatte. Danach ließ er ihr Badewasser ein, gab Duftöle und Schaumbad hinein und stellte dann in der Wanne einiges mehr mit ihr an, als ihr nur den Rücken zu waschen.
Bis sie schließlich das Schlafzimmer verließen, war es bereits früher Nachmittag. Die anderen saßen noch beim Mittagessen, und Griff und Nic gesellten sich zu ihnen. Nics gestrige Therapiesitzung war ausgefallen, weil Weihnachten war, aber da sie nächste Woche abreisen würde, wollte sie bis dahin keine weitere Sitzung mehr mit Yvette versäumen.
Mittlerweile war der Wintergarten zu ihrem täglichen Treffpunkt geworden, und sie wählten sogar jedes Mal dieselben Plätze für ihre Sitzungen.
»Du wirst mir fehlen«, gestand Nic.
»Und du mir.« Yvette lächelte. Ihr zartes Lächeln erreichte nie ganz ihre schwarzen Augen, die stets traurig – nein, nicht traurig, melancholisch wirkten.
»Aber ich bin sicher, dass wir uns in Zukunft häufiger sehen werden«, sagte Nic. »Ich werde ziemlich oft herkommen, und du auch.«
»Ich freue mich darauf, dass wir Freundinnen werden können, wenn wir nicht mehr Ärztin und Patientin sind.«
»Ich mich auch.«
»Du tust Griffin sehr gut.«
Nic seufzte zufrieden. »Und er tut mir sehr gut.«
»Er hatte sich mit dem Leben arrangiert, das er sich eingerichtet hatte, aber er war nie wirklich glücklich. Bis jetzt.«
Nics Herz vollführte einen dummen kleinen Trommelwirbel. »Er hat mir einiges von dem erzählt, was ihm auf Amara widerfuhr, aber ich weiß, dass da noch viel mehr ist, was er mir nicht gesagt hat.«
»Es gibt Dinge, die er dir vielleicht nie erzählen kann.«
Nic sah Yvette in die Augen. »Er hat mir nichts über dich und Sanders erzählt, außer dass ihr beide ebenfalls Yorks Gefangene wart.«
Yvette faltete die kleinen zarten Hände in ihrem Schoß. »Ich war mehr als Yorks Gefangene«, erklärte sie mit unverkennbarem Zorn. »Ich war Malcolm Yorks Ehefrau.«
»Oh.«
»Er wollte mich, weil ich schön war und ein besonderes Talent besaß, von dem er wusste, dass er es gegen mich und gegen andere einsetzen konnte.« Yvette neigte den Kopf. »Ich war zwanzig Jahre alt und studierte Medizin, als er mich entführte und nach Amara brachte. Damals war ich das, was man gemeinhin als ›Wunderkind‹ bezeichnet. Ich war schon im letzten Jahr meines Studiums, als …«
Nic wünschte, sie könnte irgendetwas sagen, aber Yvettes Geständnis machte sie sprachlos.
»Ich habe ihn gehasst«, fuhr Yvette nach einer Weile fort. »Er war ziemlich wahnsinnig. Und leider war er außerdem extrem vermögend.«
»Yvette …« Nic beugte sich zu ihr, weil sie plötzlich die mütterliche Regung überkam, Yvette zu trösten.
»Ich wurde gequält, gefoltert und gezwungen, Dinge zu tun, die ich nie wollte. Ich war nichts als ein Instrument, ein Werkzeug in den Händen eines Monsters.«
Nic rutschte auf ihrem Stuhl nach vorn und legte die Hände auf Yvettes verschlungene Finger. In dem Moment, als Nic sie berührte, weiteten sich Yvettes Augen vor Staunen und sie sah zu Nic auf.
Hitze strömte in Nics Körper, als würde ihr ein milder Stromschlag versetzt.
»Hab keine Angst«, sagte Yvette. »Ich habe dich nicht verletzt. Du hast lediglich meine sehr mächtige Lebensenergie gefühlt. Hätte ich nicht zugelassen, dass die Erinnerungen meine Gefühle beeinflussen, wäre es für dich nicht mehr als eine zarte Wärme gewesen.«
»Dieses besondere Talent, das du besitzt, was ist das?«, fragte Nic.
»Ich verfüge über gewisse übersinnliche Fähigkeiten.« Yvette sprach so leise, dass Nic sie kaum hören konnte. »Empathische Fähigkeiten.«
Nic zog ihre Hände von Yvettes weg und lehnte sich zurück, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen. Sie saßen da, sahen einander an und sprachen eine Weile nicht.
»Du konntest in den Geist von Yorks Gefangenen eindringen, nicht wahr? Du hast gespürt, was sie dachten und fühlten – o mein Gott, du hast ihren Schmerz mitgelitten, stimmt’s? Und ihm hat es gefallen, dich leiden zu sehen.«
Bevor Yvette antworten konnten, hörten sie, wie jemand sich räusperte. Beide blickten zur Tür, wo Sanders stand.
»Entschuldigt bitte die Störung«, sagte er und blickte
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