Kiss and kill: Thriller (German Edition)
hinter dem Jäger her sind und ich die Ähnlichkeit zwischen ihm und York erkenne, kehren meine Alpträume wieder.«
»Ich habe dich nicht nach diesen Jahren gefragt.« Sie drückte seine Hand. »Nachdem du mir erzählt hast, was geschehen war … Na ja, ich wusste, dass du mir mehr erzählen würdest, wenn es so weit ist.«
»Sanders und Yvette waren Teil jener Jahre, nicht nur der vier Jahre auf Amara, wo wir Yorks Gefangene waren, sondern auch jener darauf folgenden sechs, in denen wir Yorks Milliarden stahlen. Das sind die zehn fehlenden Jahre in meinem Leben.«
Sie neigte den Kopf zur Seite und sah Griff an. Sein Gesicht war ernst, wie versteinert. »Ihr habt dem Mann seine Milliarden gestohlen? Bist du so …?«
»Nun ja, gestohlen ist wohl nicht der richtige Ausdruck. Sagen wir besser, wir haben seine Milliarden erworben.«
»Wie? Das verstehe ich nicht.«
Griff nahm sie in den Arm und sah sie an. »Wir haben York getötet.«
Sie atmete tief durch. »Das dachte ich mir schon.«
»Wir haben ihn erstochen, wir alle drei. Und wir haben zugesehen, wie er verblutete, sehr langsam. Wir wollten, dass er leidet.«
»Oh, Griff …« Sie streichelte seine Wange. »Das verstehe ich gut. Wenn ich die Chance gehabt hätte, ich hätte wieder und wieder auf Everhart eingestochen, bis er tot gewesen wäre.«
»Diese Monster, Männer wie York und Everhart, machen uns zu Mördern. Sie zerstören unsere Menschlichkeit und versuchen, uns zu ihrem Abbild zu machen.«
»Deshalb dürfen wir sie nicht gewinnen lassen. Du hast York getötet, dir ein neues, ein gutes Leben aufgebaut, und du hilfst anderen, die von grausamen, unmenschlichen Mördern vernichtet wurden.«
Griff lehnte seine Stirn gegen ihre und flüsterte: »Der brutale Wilde, zu dem York mich machte, existiert immer noch in mir. Und manchmal … manchmal macht mir dieses Wissen Angst.«
Nic presste ihren Mund auf seinen. Sie wollte ihn trösten. Sie brauchten einander, und das in jeder nur erdenklichen Weise. Er verstand sie wie niemand sonst. Ja, Griff hatte recht, sie waren zwei Hälften eines Ganzes, sich so ähnlich, männliches und weibliches Gegenstück.
Als Nic den Kuss beendete und den Kopf hob, nahm Griff sie in die Arme und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. »Du ahnst nicht, wie sehr ich dich will.«
Seufzend schlang sie die Arme um ihn und hielt ihn fest. »Ich will dich auch.«
Nun sah er sie an. »Ich will dich nicht drängen. Du sollst nichts tun, was dir irgendwie wehtun könnte.«
»Physisch bin ich so gut wie neu, durchaus imstande, Sex zu haben. Und mein Körper sagt mir, dass er dich braucht.«
»Was ist mit deinem Verstand? Mit deinem Herzen?«
»Ach, Griff, mein Herz …« Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich weigere mich, jetzt auch noch romantisch und feminin zu werden!«
»Das macht mir nichts, Liebes. Genaugenommen gefällst du mir romantisch und feminin sogar ganz gut.« Er strich mit dem Zeigefinger über ihr Kinn, ihren Hals hinunter und bis zum Ausschnitt ihrer Bluse.
Überall, wo er sie berührte, kitzelte ihre Haut. »Ich werde es nicht als Erste sagen.«
»Was sagen?«
»Du weißt schon – dass ich dich mag.«
Er zuckte mit den Schultern. »Soll ich es zuerst sagen?«
»Mhm.«
Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. »Nicole Baxter, ich bin verrückt nach dir. Ich weiß nicht, wie oder wann das passiert ist, aber«, er lachte, »Gott steh mir bei, ich liebe dich!«
Er liebte sie? Griffin Powell liebte sie.
Oh, Mist. Mist!
Jetzt flipp ja nicht aus. Wolltest du nicht genau das hören?
Hast du nicht gewollt, dass er dir sagt, er liebt dich?
Und jetzt?
Sag ihm, was du empfindest.
Was empfinde ich denn?
Ich liebe ihn auch.
Dann sag es ihm. Jetzt!
»Ich liebe dich auch, Griff.« Tränen schwammen in ihren Augen, liefen über und kullerten auf seine Hände, die sie immer noch zärtlich umfassten.
Nic hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts und niemanden so sehr gewollt wie Griff. Hier und jetzt. Ein unbeschreibliches Verlangen, zu lieben und geliebt zu werden, erfüllte sie, ein Verlangen, das weit über alles Körperliche hinausging.
»Liebe mich«, flüsterte sie. »Bitte, Griff, ich brauche dich so.«
Als er sie ansah, spiegelte sich ihr eigenes, verzweifeltes Sehnen in seinen silbrig blauen Augen.
»Du machst dir keine Vorstellung, wie schwer es für mich war, in den letzten paar Wochen die Finger von dir zu lassen.« Er lehnte seinen Kopf an ihren, schloss die Augen und strich mit beiden
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