Kiss and kill: Thriller (German Edition)
zu Nic. »Griffin möchte dich sofort in seinem Büro sehen.«
Nic sprang auf. »Hat er etwas von LaTasha Davies gehört?«
»Ja, ich glaube ja.«
»Danke, Sanders. Ich …« Sie sah zu Yvette.
»Geh nur, geh. Wir reden nachher weiter.«
Nic rannte aus dem Wintergarten und zum Büro. Sie klopfte nicht, sondern stürmte direkt hinein. Eigentlich hatte sie erwartet, Holt Keinan auch hier anzutreffen, den Powell-Agenten, der gerade auf »Griffin’s Rest« Dienst tat, aber Griff war allein.
»Nur herein.« Er saß am Ende des Konferenztisches, stand aber sogleich auf, und als sie bei ihm war, nahm er ihre Hände. »Ich habe gerade mit Doug Trotter gesprochen. Heute Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, fanden Fischer aus Costa Rica ein Ruderboot, das im Meer trieb. Es war eine Frau an Bord.«
Nic hielt den Atem an.
»Die Frau hatte eine Schusswunde, war bewusstlos und halb tot.«
»Ist es LaTasha?«
»Möglicherweise. Wahrscheinlich. Die Beschreibung passt.«
»Lebt sie noch?«
»Soweit Doug weiß, ja. Er ist in diesem Moment unterwegs nach Costa Rica, wo er ihre Fingerabdrücke nehmen will und nach D.C. faxen. Falls die Frau LaTasha ist, werden wir es sofort erfahren.«
»O Gott, Griff, wenn sie am Leben ist, kann sie uns sagen, wo er ist!«
»Falls«, korrigierte Griff. »Everhart wird wissen, dass sie entkommen ist, was bedeutet, die Behörden müssten geheim halten, dass sie lebt und gefunden wurde. Andernfalls wird er nicht bleiben, wo er ist. Sollte durchsickern, dass sie ihre Flucht überlebt hat, wird er fliehen.«
»Aber wenn er glaubt, dass sie tot ist und niemand sie gefunden hat, wird er sich sicher wähnen. Dann können wir ihn finden.«
»Die Karibik ist nicht gerade klein«, erinnerte Griff sie.
»Everhart könnte irgendwo zwischen Mexiko und Südamerika sein. Es gibt unzählige kleine Inseln, von denen einige so winzig sind, dass sie nicht mal auf der Karte eingetragen wurden.«
Kapitel 30
FBI und U.S. Army organisierten den Transport von Corporal LaTasha Davies aus Costa Rica zurück in die Vereinigten Staaten gemeinsam. Alles wurde streng geheim abgewickelt, und nur diejenigen erfuhren den Namen der Frau, die ihn unbedingt wissen mussten. Man brachte sie direkt ins Walter Reed Army Medical Center in D.C., wo sie nach fünf Tagen auf der Intensivstation immer noch im Koma lag. Ihr Zustand galt als kritisch.
Doug Trotter rief täglich bei Nic an, um sie auf den neuesten Stand zu bringen.
Der Jäger hatte sich weder bei ihr noch bei Griff mit Hinweisen auf ein neues Opfer gemeldet.
Ob Everhart vermutete, dass LaTasha noch am Leben war? Wartete er noch ab, oder suchte er sich bereits einen neuen Unterschlupf und eine weitere Frau für sein mörderisches Spiel?
Das Warten war für Griff ebenso nervenzehrend wie für Nic. Mit jedem Tag, der verging, wurden beide rastloser. Allerdings handelte Griff, indem er sein Bestes tat, um Nic von ihrer Sorge um LaTasha und das nächste Opfer des Jägers abzulenken. Er beschäftigte sie, so gut er konnte, fuhr mit ihr Lindsay, Judd und Emily Walker besuchen, zum Schießübungsplatz in Knoxville, damit sie ihre Treffsicherheit trainieren konnte, oder einfach über Land durch Nordost-Tennessee. Er unternahm mit ihr abendliche Fahrten nach Pigeon Forge und Gatlinburg, wo sie die Weihnachtsbeleuchtung bewunderten, führte sie nach Maryville ins Foothills Milling am Fuß der Smoky Mountains aus. Und jede Nacht verbrachte Nic in Griffs Armen, liebte und wurde geliebt.
Etwas in ihr wünschte sich, sie könnte für immer bleiben. Aber sie hatte ein Leben in Woodbridge. Dort war ihr Zuhause. Und sie hatte einen Job in D.C., musste einen wahnwitzigen Killer finden.
Außerdem war es ja nicht so, dass Griff und sie sich nicht regelmäßig sehen könnten. Sie würde so oft wie möglich nach »Griffin’s Rest« kommen, und wenn es für sie nicht möglich war, würde er zu ihr kommen. Sie waren sich einig, dass sie eine feste Beziehung wollten, eine langfristige. Nur wie langfristig, darüber hatten sie nicht gesprochen. Und Nic war froh, denn noch war sie nicht bereit, ihre Beziehung klarer zu definieren.
Ihre Taschen waren gepackt und im Escalade. Der Powell-Agent Shaughnessy Hood würde den Wagen für sie nach Woodbridge fahren und von dort mit einem Linienflug nach Knoxville zurückkehren.
»Für heute Abend habe ich etwas ganz Besonderes geplant«, hatte Griff ihr gesagt. »Und dazu gehört ein Flug zu zweit.«
Sie hatte ihn um ein besonderes Date für
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