Kiss and kill: Thriller (German Edition)
schnell passiert. Nur weil Sie gewisse Grenzen dehnen und nach Belieben die Gesetze aushebeln, wann immer Ihnen legale Vorgehensweisen nicht in den Kram passen, muss ich es noch lange nicht machen – unsere unheilige Allianz hin und her.«
Griff lachte leise. »Unheilige Allianz, ach ja? Bin ich dann vielleicht der Teufel? Wahrscheinlich schon. Und Sie wären …?« Als sie den Mund öffnete, um ihm energisch zu widersprechen, hielt er eine Hand in die Höhe. »Nein, verraten Sie’s nicht. Ich komme von allein drauf. Ja, ich hab’s! Ich bin der Teufel, und Sie sind der gefallene Engel.«
»Sie haben keine Ahnung, wie gern ich Ihnen dieses dämliche Grinsen aus dem Gesicht klatschen würde.«
»Aber Sie werden mich nicht schlagen, stimmt’s? Das würde ja voraussetzen, dass Sie mich berühren, und das wiederum wollen Sie unter keinen Umständen.«
»Nein. Ich werde der Versuchung widerstehen und eine mögliche Infektion vermeiden«, sagte Nic. »Allerdings rufe ich gleich morgen früh Doug Trotter an.«
»Wenn ich nicht irre, ist Doug Ihr Vorgesetzter. Wie kommen Sie darauf, dass er für uns einige Regeln beugt?«
»Doug ist einer der Chefs, und er wird gewiss keine Regeln für uns beugen. Wenn ich Chief Willoughby überzeugen kann, auf unserer Seite mitzuspielen, braucht er bloß Doug von seiner Vermutung zu erzählen, dass derselbe Täter, der Kendall Moore umbrachte, auch Gala Ramirez in Texas umgebracht hat.«
»Sie wissen, was passiert, wenn wir herausfinden sollten, dass es vor Kendall und Gala noch andere Morde gab«, sagte Griff.
»Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass alle Polizeistellen in den Staaten, in denen Leichen gefunden wurden, informiert werden, und dann wird das FBI offiziell in die Ermittlungen einsteigen und eine Sondereinheit zusammenstellen.«
»Sobald das geschieht, werden Sie mich aus der Sache rauskicken wollen.«
»Sie lächeln.« Nic hasste dieses selbstzufriedene Lächeln!
»Nein, so ungern ich Sie auch mit von der Partie habe, Sie werden dabei sein. Und das nicht nur, weil Sie es sich zur Gewohnheit gemacht haben, Ihre Nase in Angelegenheiten zu stecken, in denen sie nichts zu suchen hat, sondern weil der Mann, der Sie und mich angerufen hat, mir nicht gestatten wird, Sie rauszuwerfen.«
»Ach, darauf sind Sie also auch schon gekommen? Ja, aus irgendeinem Grund will er, dass wir als Team auftreten.«
»Vielleicht hat er ein überdimensionales Ego, und nur einen von uns zu überlisten, reicht ihm nicht.«
»Vielleicht.«
»Wenn wir hier fertig sind und mit dem ersten Officer am Fundort gesprochen haben, möchte ich morgen früh Chief Willoughby anrufen und sehen, ob er Doug hinzuruft.«
»Aber möglichst früh, okay? Ich will, dass wir spätestens um neun im Flugzeug nach Stillwater sitzen.«
Griff hoffte inständig, dass Nic nicht glaubte, er hätte ein besonders romantisches Abendessen bestellt. Miss Cleo hatte nämlich alle Register gezogen, um es genau so aussehen zu lassen. Wie es schien, hatte sie bei der Renovierung des Hotels vor ein paar Jahren einen Dachgarten bauen lassen, wo nun Nic und er unter dem Sternenhimmel saßen. Ihre Wirtin hatte eine Flasche Wein geöffnet und ihnen beiden von dem kräftigen Bordeaux eingeschenkt.
»Gönnen Sie beide sich ruhig so viel Zeit, wie Sie wollen, und wenn Sie fertig sind, lassen Sie einfach alles, wie es ist«, sagte Miss Cleo. »Ich habe ein Mädchen, das morgen früh kommt und für mich aufräumt.«
Mit diesen Worten verschwand sie.
Leise Musik durchzog die milde Abendbrise – zweifellos auch Miss Cleos Idee.
Griff sah Nic an, die ihm gegenüber an dem in weißes Leinen gehüllten Tisch saß. »Ich hoffe, Sie wissen, dass ich nicht …«
Nic brach in Lachen aus.
Griff grinste. »Mir scheint Miss Cleo recht romantisch veranlagt.«
»Offensichtlich, und noch dazu ist ihre Wahrnehmung getrübt. Wie kommt irgendwer darauf, dass Sie und ich …« Wieder lachte Nic. »Wir sind die letzten Menschen auf der Welt, die je ein Paar werden könnten.«
»Ja, dem stimme ich zu. Allerdings hätten wir beide auch nie gedacht, dass wir jemals gemeinsam ermitteln würden.«
Nics große braune Augen wurden noch größer. Dieses helle Braun hatte beinahe etwas Bronzefarbenes, ein gedecktes Goldbraun.
Krieg dich wieder ein, Powell! Was ist mit dir los? Klar, Nic sieht nicht schlecht aus, aber sie ist nicht dein Typ. Du darfst nicht vergessen, dass sie DIE Abgewöhnfrau vor dem Herrn ist.
»Mir gefällt es nicht, uns als
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