Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)

Rick! Ich bin mir sicher, dass er von dem Scheiß gewusst hat.“
    Samara sah plötzlich ein wenig verlegen aus. „Sollen wir mal reinschauen?“
    „Du willst dir jetzt nicht wirklich einen Schwulenporno angucken!“
    „Warum nicht? Oder wirst du sonst geil?“
    „Nein!“
    „Stimmt, du bist ja sextechnisch neuerdings gut ausgelastet.“
    „Ha-ha! Ich will einfach nicht, okay? Ich finde es komisch, mit dir so was anzugucken.“
    „Na gut. Aber du kannst ja vielleicht einen Film hierlassen.“
    „Von mir aus kannst du sie beide haben.“
    „Echt?“
    „Wenn's dich glücklich macht.“
    „Ich bin nur neugierig. Das wird ja wohl erlaubt sein. Und was ist das?“ Samara zog die braune Mappe mit Bos Daten zu sich und öffnete sie.
    „Ich dachte, dass es ja albern ist, einfach nur fertige Pornos zu klauen. Bestimmt hat Rick davon eh genug. Diesen Kram da wird er schon eher vermissen, denke ich mal.“
    „Na ja“, machte Samara, während sie den Inhalt studierte. „Scheinen halt irgendwelche Probedinger zu sein oder Rohfassungen oder was.“ Sie legte die DVD-Rohlinge beiseite. Dann zog sie den Papierkram heraus. „Okay, hier haben wir die Verträge für die beiden Filme und - ist doch mal interessant ...“ Sie hielt Bos Mitarbeiterstammblatt hoch. „Zumindest haben wir jetzt ein paar Daten zu diesem“ - sie las den Namen ab - „Boris.“
    „Boris?“
    „Vorname: Boris. Nachname: Kettler. Künstlername: Bo. Alles klar?“
    Finn riss ihr das Blatt aus der Hand. „Ja, schon klar! Guck mal, der wohnt nur zwei Häuserblocks weiter!“
    „Was?“ Samara riss die Augen auf. „Boah, wenn ich das meinem Vater erzähle!“ Sie kicherte.
    „Warum? Was ist denn mit deinem Vater?“
    „Der ist immer so stolz auf unsere tolle Wohngegend. Ich glaub, der fällt aus allen Wolken, wenn ich dem erzähle, dass einer unserer Nachbarn ein schwuler Pornodarsteller ist.“
    „Klar, und dann erzählst du ihm am besten auch, dass du das von mir weißt, weil ich mit ihm einen Film gedreht habe.“
    „Wenn du unbedingt drauf bestehst ...“
    „Sam!“
    „Jaahaa, ich bin ja schon lieb.“ Samara setzte einen gespielt ernsten Gesichtsausdruck auf. „Und was haben wir jetzt davon, dass er in der Nähe wohnt? Willst du dich mit ihm verabreden oder so?“
    Finn schnaubte. „Mensch, überleg doch mal! Durch ihn kommen wir an meinen Film!“
    „Oh, das ist in der Tat eine gute Überlegung.“ Dann huschte aber wieder ein Schmunzeln über Samaras Gesicht. „Du hast gesagt, dass dieser Rick eigentlich Hetero- oder Bi-Filme macht?“
    „Soweit ich das sehen konnte. Ich glaube, das hier waren die einzigen Schwulenpornos.“
    „Hmm, spielt dieser Bo auch in den anderen Filmen mit?“
    „Keine Ahnung! Was willst du denn?“
    „Nix, ich dachte nur, wenn er uns hilft, dann bekommt er eine Belohnung und darf mit uns beiden schlafen.“ Samara grinste breit. „Natürlich getrennt voneinander!“
    „Träum weiter! Wenn ich den Kerl sehe, dann hau ich ihm eher eins auf die Fresse“, sagte Finn.
    „Ich glaub, die ganze Sache macht dich richtig männlich.“
    „Wenn du so weitermachst, bekommst du auch eins drauf!“
    „Okay, war ja nur so ne Idee.“
    Finn runzelte die Stirn. „Im Prinzip ist der Gedanke mit der Bestechung ja nicht schlecht. Wir müssen diesen Boris halt irgendwie dazu kriegen, dass er uns hilft.“
    „Oder wir haben was gegen deinen Rick, dann können wir Boris aus dem Spiel lassen.“
    „Sag mal, du bist jetzt nicht wirklich in den Kerl verknallt, oder?“
    „Lass mich doch mal ein wenig schwärmen.“ Samara grinste breit. „Verdammt, der sieht sogar auf seinem Perso einfach nur geil aus.“ Sie hielt eine Kopie des Ausweises hoch.
    „Was ist denn noch so da drin?“
    „Kopien von Rechnungen.“ Dann kramte sie endlich die Fotos hervor. „Wow, die sind ja mal geil!“
    „Rechnungen?“
    Samara legte die Fotos beiseite. „Ja, Boris hat an Ricks Firma ...“ Sie stockte. „Das glaub ich jetzt nicht!“
    „Was?“, rief Finn alarmiert.
    „Der hat pro Dreh wohl nur 200,- Euro bekommen!“
    „Nur?“
    „Na, findest du das nicht wenig?“
    „Also ich hätt gern 200,- Tacken.“
    „Aber dafür, dass dich dann jeder - in Action sehen kann?“
    „Mmh, okay, ist wirklich nicht so viel.“
    „Nicht so viel? Also ich würde mich für so wenig Knete bestimmt nicht ausziehen!“
    „Toll, ich hab es heute für lau gemacht!“
    „Aber dein Film kann ja nicht veröffentlicht werden.“
    „Kann man