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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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der Wand.
    »Da fragt man sich doch, wer dort als Nächstes hingehängt wird«, bemerkte Gregory trocken. Er lächelte, aber seine grauen Augen mit den halb geschlossenen Lidern hatten etwas Gehetztes. Einen Augenblick lang tat er Ivy leid. Als Andrews einziger Sohn lastete sicher ein großer Druck auf ihm, erfolgreich zu sein.
    »Du natürlich«, sagte sie sanft.
    Gregory sah ihr in die Augen, dann lachte er. In seinem Lachen schwang Bitterkeit mit.
    »Kommt, wir gehen hoch«, schlug er vor, nahm ihre Hand und zog sie zu der Hintertreppe, die zu seinem Zimmer hinaufführte. Philip tappte schweigend hinterher.
    Gregorys Zimmer war groß und hatte mit anderen Jungszimmern nur eines gemeinsam - eine archäologische Schicht herumliegender Unterwäsche und Socken. Ansonsten zeugte es von Geld und Geschmack: Es gab dunkle Ledersessel und Glastische, einen Schreibtisch und einen Computer und eine große Multimediaanlage. An den Wänden hingen Museumsdrucke mit auffallenden geometrischen Mustern. In der Mitte des Ganzen stand ein gigantisches Wasserbett.
    »Versuch mal«, drängte Gregory.
    Ivy bückte sich und drückte zögerlich mit der Hand darauf.
    Er lachte sie aus. »Hast du etwa Angst? Komm schon, Phil«, - niemand nennt ihn Phil, dachte Ivy - »zeig deiner Schwester mal, wie man so was macht. Klettere drauf und wälz dich einmal ordentlich.«
    »Ich will nicht«, sagte Philipp abwehrend.
    »Klar willst du.« Gregory lächelte, aber sein Tonfall klang drohend.
    »Nee«, wiederholte Philip.
    »Es macht echt Spaß.« Gregory packte Philips Schultern und schob ihn mit Gewalt zum Bett. Philip wehrte sich, dann stolperte er und fiel aufs Bett. Genauso schnell sprang er wieder auf. »Ich hasse es!«, schrie er. Gregorys sah ihn mit zusammengekniffenen Lippen an. Da setzte sich Ivy aufs Bett. »Es macht Spaß«, sagte sie. Sie schaukelte langsam hin und her. »Probier’s mal mit mir zusammen, Philip.« Aber Philipp war auf den Gang gerannt.
    »Streck dich richtig aus, Ivy«, drängte Gregory sie mit leiser, samtiger Stimme.
    Als sie sich zurücklehnte, legte er sich dicht neben sie.
    »Wir sollten jetzt wirklich mit Auspacken anfangen«, meinte Ivy und setzte sich schnell auf. Sie liefen einen niedrigen Flur hinunter, der in den Teil des Hauses führte, wo ihres und Philips Zimmer lagen.
     
    Ihre Tür war geschlossen, und als sie sie öffnete, stürmte Philip an ihr vorbei zu Ella, die sich bereits genüsslich auf Ivys Bett räkelte. Oh nein, stöhnte Ivy innerlich, als sie sich in dem pompös eingerichteten Zimmer umsah. Sie hatte schon das Schlimmste befürchtet, als ihre Mutter angekündigt hatte, sie solle sich auf eine Überraschung gefasst machen. Sie sah Unmengen von Spitze, weißes Holz mit goldenen Verzierungen und ein Himmelbett. »Prinzessinnenmöbel«, murmelte sie.
    Gregory grinste.
    »Wenigstens Ella scheint sich wohlzufühlen. Sie hat sich immer für eine Königin gehalten. Magst du Katzen, Gregory?«
    »Klar«, sagte er und setzte sich neben Ella aufs Bett. Ella sprang prompt auf und verkroch sich am anderen Ende der Decke.
    Gregory wirkte genervt.
    »Sie ist eben eine echte Königin«, sagte Ivy leichthin. »Danke übrigens, dass du uns das Haus gezeigt hast. Ich muss jetzt eine Menge auspacken.«
    Aber Gregory streckte sich wieder auf ihrem Bett aus. »Das war mein Zimmer, als ich kleiner war.«
    »Ach ja?«
    Ivy nahm einen Armvoll Klamotten aus einem Kleidersack und öffnete die Tür von etwas, das sie für einen Kleiderschrank hielt. Stattdessen stand sie vor Treppenstufen.
    »Das war meine Geheimtreppe«, erklärte Gregory.
    Ivy spähte in die Dunkelheit.
    »Wenn sich meine Mutter und mein Vater stritten, hab ich mich immer auf dem Dachboden verkrochen. Das passierte so ziemlich jeden Tag«, fügte Gregory hinzu. »Hast du meine Mutter je kennengelernt? Bestimmt, sie war ja ständig bei der Kosmetik.«
    »Im Schönheitssalon? Ja«, antwortete Ivy und öffnete eine Schranktür.
    »Tolle Frau, oder?« Seine Worte trieften vor Sarkasmus. »Total liebevoll, denkt nie an sich selbst.«
    »Ich war klein, als ich sie kennengelernt habe«, erwiderte Ivy taktvoll.
    »Ich war auch klein.«
    »Gregory ... Ich wollte dir das schon die ganze Zeit sagen. Ich kann mir vorstellen, wie hart es für dich sein muss zuzusehen, dass meine Mutter in das Zimmer deiner Mutter zieht, und wie Philip und ich uns dort breitmachen, wo du mal gewohnt hast. Ich mach dir keinen Vorwurf daraus -«
    »Dass ich froh bin, dass ihr hier

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