Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
Vom Netzwerk:
brauchen, kommt die Dunkelheit?«
    Ich überlegte. »Ja, so ist es wohl. Allerdings habe ich auch noch nie versucht, die Dunkelheit tagsüber zu rufen, oder wenn ich gerade nicht in einen Kampf verwickelt war, also weiß ich eigentlich nicht, ob sie auch kommt, wenn es hell ist oder wenn ich nicht, Sie wissen schon, in tödlicher Gefahr bin.«
    »Vielleicht ist es so am besten.« Er klappte das Buch zu und wirbelte Staub auf. »Jedenfalls bis wir genauer wissen, womit wir es zu tun haben. Oder besser, womit Sie es zu tun haben. Wenn es auch nur entfernte Ähnlichkeit mit der Elementmagie hat, dann wird diese Fähigkeit immer gefährlicher, je öfter Sie von ihr Gebrauch machen. Nur …« Er zögerte. Offensichtlich wollte er noch etwas sagen, wusste aber nicht, wie.
    »Nur?«
    Er seufzte. »Es gibt keinerlei Aufzeichnungen darüber, dass jemals jemand etwas anderes als die vier Elemente geleitet hat. Das muss natürlich nichts heißen. Ich nehme an, wenn man Luft leiten kann, dann müsste es auch mit Licht funktionieren, aber anscheinend hat es noch niemand versucht.«
    Er schüttelte den Kopf, begann, auf und ab zu schreiten und vor sich hin zu murmeln. Das Wechselgeld in seinen Taschen klimperte bei jedem Schritt. »Aber Dunkelheit ist kein Licht. Licht ist ein Etwas. Dunkelheit nicht. Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht, und sonst nichts. Wie könnte man so etwas leiten? Sicher unmöglich. Nein, es kann keine Elementmagie sein – vielleicht etwas sehr Ähnliches?«
    »Erde an Eddie!« Ich winkte vor seinem Gesicht herum. »Sind Sie noch da?«
    »Verzeihen Sie, Morgan.« Er blieb stehen und tippte mit dem Finger auf den Bucheinband. »Ich habe keine Ahnung, was da vor sich geht. Es tut mir leid. Ich wünschte, ich könnte Ihnen eine größere Hilfe sein, aber dies hier ist so anders als alles, was ich bisher gelesen habe, dass ich einfach nicht weiterweiß.«
    »Macht doch nichts.« Ich zuckte mit den Schultern und hopste vom Hocker. Jetzt war ich mit dem Auf-und-ab-Laufen an der Reihe. »Uns wird schon etwas einfallen, oder?«
    Sein Lächeln geriet ein wenig wackelig. Er schien nicht ganz überzeugt davon. »Aber natürlich. Ich werde einige Nachforschungen anstellen. Vielleicht sollten Sie auch Ihren Sunwalker danach fragen. Möglicherweise hat er ja etwas damit zu tun? Oder das Amulett, das Sie erwähnt haben. Obwohl ich nicht wüsste, wie …« Er verstummte, für einen Moment wieder in Gedanken verloren, dann schüttelte er sich. »Ich wünschte wirklich, ich könnte Ihnen eine größere Hilfe sein.«
    Ich legte ihm die Hand auf den Arm und drückte ihn. »Eddie, Sie haben mir geholfen. Mehr, als Sie ahnen. Wenigstens habe ich jetzt eine Idee, wonach ich suche. Ich habe eine Richtung, in die ich gehen kann, anstatt mir nur Sorgen darüber zu machen, dass ich den Verstand verliere.« Ich lächelte ihn an.
    Darüber musste er lachen. »Tja, immerhin haben wir eine Vermutung. Sprechen Sie mit Ihrem Sunwalker. Wer weiß? Immerhin ist er ein paar Jährchen älter.«
    Wieder lächelte ich. Ich wusste bereits, dass mir Jack nicht weiterhelfen konnte, und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hinter all dem mehr steckte, als wir alle ahnten. Eben die Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir uns dem shakespeareschen Sprichwort nach nicht vorstellen können. Aber vielleicht hatte Jack ja bisher noch nichts über die Elementmagier gehört. Das war immerhin etwas Neues. »Dann gehe ich jetzt mal, Eddie. Passen Sie auf sich auf, ja?«
    Er drückte mir die Hand und beugte sich dann wieder leise murmelnd über das Buch, während ich die Tür ansteuerte. »Hey, Eddie«, rief ich und wandte mich noch einmal um, als mir etwas einfiel. »Da wäre noch eine Kleinigkeit.«
    »Ja, Liebes?« Er sah auf.
    »In letzter Zeit habe ich bei den Vampiren, gegen die ich gekämpft habe, etwas Merkwürdiges festgestellt.«
    Mit gefurchter Stirn sah er mich an. »Etwas Merkwürdiges?«
    »Ja, es waren ihre Augen. Alle Vampire, die ich in den letzten Tagen gesehen habe, hatten rot leuchtende Pupillen. Bei einem Dämon würde ich so etwas ja erwarten, aber bei einem Vampir?«
    »Das ist tatsächlich sehr merkwürdig.« Die Furchen auf seiner Stirn vertieften sich sogar noch. »Ich weiß nur von einem Umstand, der die Physiognomie eines Vampirs verändert, und das ist ein Wechsel der ihn beherrschenden Macht.«
    Vampire werden entweder von ihrem Erschaffer kontrolliert oder vom stärksten Vampir ihres Klans, wenn ihr Erschaffer diesem

Weitere Kostenlose Bücher