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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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zurück und murmelte dabei vor sich hin. »Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich weiß nur, dass noch mehr auf dich wartet. Sowohl, was diese Fähigkeit angeht, als auch andere; viel mehr. Es wird jemand kommen, der dir den Weg zeigt. Jemand, der die Wahrheit kennt. Leider bin aber nicht ich dieser Jemand, auch wenn ich natürlich immer für dich da bin.«
    Sie stellte die Tasse ab und lehnte sich zurück. »Aber diese Gabe ist eindeutig ein Teil der Veränderungen. Es tut mir leid, dass ich dir nichts Genaueres sagen kann, aber ich kann nur mit dem arbeiten, was mir gezeigt wird. Und leider ist das gerade nicht besonders viel.« Sie blickte verärgert zur Zimmerdecke hinauf, meinte aber wohl eher den Himmel darüber. Ich würde einen solchen Blick von ihr jedenfalls nicht gerne abbekommen.
    »Danke fürs Nachsehen«, seufzte ich.
    »Jederzeit. Und jetzt zu deinem Inigo …«
    »Er ist nicht mein Inigo. Und ich schwöre bei allen Göttern, dass da etwas nicht stimmt.«
    »Ich frage mal nach.« Sie faltete die Hände über dem Bauch und schloss die Augen.
    Ich sah zu Bastet hinüber, die meinen Blick unheilvoll erwiderte und dann hochmütig den Kopf abwandte. Blöde, arrogante Mistkatze.
    »Aber das tue ich doch nie!« Abrupt setzte sich Cordelia auf. »Wie unhöflich.«
    »Was ist los?«
    »Weißt du, was sie mir gesagt haben?«, platzte sie heraus. »Sie meinten, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Oh, wenn ihnen gerade danach ist, kommandieren sie mich liebend gern in der Gegend herum, aber sobald ihnen eine meiner Fragen mal nicht gefällt … Lästige kleine Biester.«
    Ich konnte nur vermuten, dass »sie« die Bewohner des Jenseits waren – Engel, spirituelle Führer, Geister, wie auch immer man unsere körperlosen Formen nennen möchte. Was sie wohl davon hielten, »kleine Biester« genannt zu werden? »Dann konnten sie dir also nichts über Inigo sagen?«
    »Sie wollten mir nichts sagen. Manchmal würde ich am liebsten …« Sie atmete tief durch und wedelte mit den Händen, als wollte sie sich Luft zufächern. »Positive Gedanken. Positive Energie.« Dann strahlte sie mich an. »Na also. Jetzt geht es mir schon wieder viel besser.«
    »Warum wollten sie dir nichts verraten? Was geht da vor?«
    Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich weiß es wirklich nicht, Morgan. Aber vielleicht ist es etwas, in das auch du dich nicht einmischen solltest. Sie haben mir deutlich zu verstehen gegeben, dass mich Inigo nichts angeht.«
    Dann zog sie die Brauen zusammen und ihr Blick schien in weite Ferne zu schweifen, als erinnerte sie sich an etwas. »Manchmal gibt es Gründe dafür, dass die Dinge besser im Verborgenen bleiben.«
    »Ja, da könntest du recht haben.«
    Auf keinen Fall würde ich das Thema Inigo so einfach vergessen, aber im Augenblick hatte ich wirklich andere Sorgen: einen Vampirklan, der mich töten wollte; einen Sunwalker, dessen Tod ich verhindern musste; und meine nette neue Fähigkeit, mit der ich klarzukommen hatte; von der Möglichkeit, dass ich vielleicht kein Mensch mehr war, ganz zu schweigen. Aber irgendwann in naher Zukunft würde ich herausfinden, was mit Inigo los war. Ob es den Mächten des Jenseits nun passte oder nicht.

    Als ich Cordelia verließ, war es bereits dunkel und die Nachtluft war kühl. Eine sanfte Brise strich mir durchs Haar und wehte mir vereinzelte rote Strähnen ins Gesicht. Dafür war es eigentlich noch zu früh im Jahr, aber manchmal spüre ich Dinge, die in der physischen Welt nicht existieren. Wie etwa eine Kältefront mitten im Sommer. Ich vergrub die Hände in den Taschen und ging auf mein Auto zu, in Gedanken noch immer mit dem beschäftigt, was mir Cordelia berichtet hatte.
    Das Klingeln meines Handys rüttelte mich auf. »Hallo?«
    »Morgan, hier ist Jack. Ist alles in Ordnung bei dir?«
    »Natürlich. Warum?«
    Er zögerte kurz. »Gestern Abend hatte ich so ein komisches Gefühl, du könntest in Schwierigkeiten stecken. Ich habe versucht, dich aufzuspüren, aber es ging nicht. Irgendetwas hat mich abgeblockt.« Er klang frustriert. »Dann habe ich bei dir angerufen, aber es hat nur Inigo abgenommen. Er hat gesagt, du würdest mit Kopfschmerzen im Bett liegen.«
    Scheiße. Oh scheiße. »Äh … ja. Mir geht es gut, Jack. Es waren nur Kopfschmerzen, wie Inigo gesagt hat. Das kommt manchmal vor. Inigo hat mir ein paar Heilkräuter vorbeigebracht.« Für meine Lügerei komme ich noch in die Hölle. Jedenfalls würde ich das, wenn ich an die

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