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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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unterlegen ist. Es ist ein bisschen wie in einem Wolfsrudel, nur noch viel ausgeprägter. Da aber in beiden Fällen ein Vampir der Machthaber ist, ändert sich am äußeren Erscheinungsbild seiner Untertanen nichts.
    »Welche Art von Machthaber würde denn die Augen eines Vampirs rot färben? Ein Dämon vielleicht?« Das passiert schon mal. Ab und zu taucht ein Dämon auf und tritt einem Klananführer in den Hintern. Sobald die Vampire des Klans ihr Blut mit dem Dämon teilen, ist er der Chef.
    »Schon möglich, es käme auf die Art der dämonischen Macht an. Aber von so etwas habe ich noch nie zuvor gehört.« Eddie schien sich zwar unsicher zu sein, aber immerhin war diese Theorie so gut wie jede andere.
    »Okay, danke, Eddie. Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen.«
    Dann machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto. Meine Gedanken wirbelten durcheinander und allmählich kam ich mir wirklich vor wie Alice, komplett mit Kaninchenbau und allem.
    Kurioser und kurioser wurde es.

Kapitel siebzehn
    Die Sonne stand schon recht tief. Ich rief Kabita an. Einen Plausch mit einer Freundin konnte ich jetzt wirklich brauchen, auch wenn ich nichts von Inigo und mir erzählen konnte. Leider landete ich bei der Mailbox, was bedeutete, dass sich Kabita entweder gerade mit einem Klienten traf oder auf der Jagd war. Also beschloss ich, stattdessen bei Cordelia vorbeizuschauen. Ich überlegte kurz, ob ich vielleicht vorher anrufen sollte, kam dann aber zu dem Schluss, dass es sinnlos sein würde. Anscheinend empfing sie ja sowieso irgendeine Art übersinnliches Bat-Signal von mir.
    Entweder das, oder Bastet würde ihr sagen, dass ich auf dem Weg war. Bei Gott, diese Katze war schon gruselig. Wahrscheinlich hatte Cordelia bereits den Teekessel aufgesetzt.
    Der Verkehr war ungewöhnlich ruhig für die Rushhour und ich schaffte es in Rekordzeit zu Cordelias Wohnung. Auf der Fahrt drehte ich The Who so laut auf, dass es Tote hätte zum Leben erwecken können. Was mich sogar noch mehr verblüffte, war der freie Parkplatz direkt vor dem Haus. Was für ein Glück. Stirnrunzelnd schloss ich das Auto ab. Irgendwie glaubte ich nicht an so viel Glück. Das mag ja etwas übertrieben klingen, aber wenn man zur Rushhour einen freien Parkplatz direkt bei den Park Blocks findet, grenzt das schon an ein Wunder. Entweder das, oder irgendwelche Naturgewalten hatten hier die Finger im Spiel. Ich fragte mich, ob nicht vielleicht Cordy und ihre Freunde aus einer anderen Welt etwas mit der Sache zu tun hatten.
    »Hallo, Schönheit!« Sobald ich eingetreten war, erfasste mich ein Wirbel aus jadegrüner Seide und blumigem Parfum. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig, mich aus Cordelias Umarmung zu lösen, bevor ich erstickte. »Hör mal, ich weiß, dass du gerade so einiges um die Ohren hast«, sagte sie und tätschelte mir den Rücken. »Also lass uns eine Tasse Tee trinken und darüber reden. Das hilft immer.«
    Sie rauschte den Flur hinunter und ihre leuchtend grüne Robe bauschte sich hinter ihr. Eine Naturgewalt, sag ich ja. Wer in aller Welt trägt eine Seidenrobe über einer Bluejeans und einem Rollkragenpulli? Und dann auch noch eine mit einem gestickten chinesischen Drachen darauf? Aber hübsch war sie.
    »Komm rein. Bastet hat sich schon so auf dich gefreut.« Klar, die Katze wollte mich sehen. Ich rollte mit den Augen und betrat das Wohnzimmer.
    »Wir haben es gesehen.« Ein Lachen schwang in ihrer Stimme mit. »Ich weiß, ich klinge wie eine verrückte alte Katzenliebhaberin, aber sie hat die ganze Woche von nichts anderem geredet.«
    Ich blinzelte. »Natürlich nicht.« Worüber sollte eine Katze auch sonst reden? Über Katzenminze? Oder darüber, ob sie Leckerlis mit Fisch- oder Hühnchengeschmack lieber mochte? Im Ernst, worüber reden Katzen mit Intellekt denn so?
    Wie üblich balancierten eine Kanne mit dampfendem Tee und zwei Tassen auf dem überfüllten Sofatischchen. Cordelia drapierte sich dramatisch auf dem Sessel und mir blieb nichts anderes übrig, als so lang Kissen umherzuschieben, bis ich auf dem Sofa ein Fleckchen freigeräumt hatte, das groß genug für meinen Hintern war. Bastet thronte auf einem besonders plüschigen Kissen genau in der Mitte der Couch und funkelte mich an. Yep, die Wiedersehensfreude stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ganz bestimmt.
    »Also, erzähl mir, was los ist. Ich will Tratsch und Klatsch hören!« In den letzten Sonnenstrahlen, die durch die Fenster hereinfielen, glitzerten die Ringe an ihren

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