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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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aber sie regte sich furchtbar auf und manchmal muss man als Freundin eben auch wissen, wann man eine Sache besser auf sich beruhen lässt. Es gibt Wunden, die niemals heilen.
    »Trotzdem hätte ich angenommen, dass man versuchen würde, ein Heilmittel aus Ihrem Blut zu gewinnen.«
    »Oh, das haben sie auch versucht«, gab ich zu. »Aber sie konnten in meinem Blut nichts finden, das meine Immunität erklärt hätte.«
    »Und daraufhin waren sie damit einverstanden, Sie gehen zu lassen.«
    »Sie haben natürlich versucht, mich dazubehalten, aber Kabita hat ein paar Anrufe getätigt und danach haben sie ihre Meinung geändert.« Bis heute weiß ich nicht, wen genau Kabita angerufen hat und warum ich danach gehen durfte.
    »Und dann hat Sie Kabita zur Jägerin gemacht.« Er faltete die Hände über seiner elfenbeinfarbenen Weste.
    »Sie hat mein Leben verändert. Ich schulde ihr eine Menge.«
    Wie anders hätten die Dinge laufen können, wenn damals nicht sie, sondern ein anderer ins Krankenhaus gekommen wäre. Vielleicht wäre ich dann noch immer in irgendeinem Versuchslabor eingesperrt.
    Er sah mich scharfsinnig an. »Ich nehme an, dass Ihre Wunden schneller heilten als üblich?«
    Ich lächelte. »Ja, aber das war vielleicht noch die unspektakulärste aller Veränderungen. Nachdem ich das Krankenhaus verlassen durfte, begann meine Ausbildung zur Jägerin, und nach und nach fielen mir noch ein paar weitere Dinge an mir auf.«
    Wieder zupfte er an seiner Unterlippe und Runzeln erschienen auf seiner Stirn. »Dann haben Sie also einige der Nightwalker-Fähigkeiten gewonnen, ohne tatsächlich zum Nightwalker zu werden. Interessant. Aber die Sache mit der Dunkelheit ist neu, nicht wahr? So etwas haben Sie bisher nicht gekonnt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht einmal ansatzweise. Das ist erst in den letzten Wochen aufgetaucht. Seit diese Sunwalker-Geschichte losgegangen ist.«
    »Um ganz ehrlich zu sein, das alles ist mir völlig neu. Von etwas Ähnlichem habe ich noch nie gehört.« Er machte ein nachdenkliches Gesicht. »Nein, das nehme ich zurück. Ich erinnere mich …«
    Unvermittelt sprang er auf und kletterte durch die Dachbodenluke auf die verdammte Leiter. »Kommen Sie schon. Wir brauchen das Buch.« Und damit verschwand er.
    Na toll. Wieder klettern. Ich schüttelte die verstörenden Erinnerungen an jene Zeit und meine Sorgen über die Zukunft ab und begab mich nach unten zu Eddie. Er hatte bereits das Buch hervorgeholt und blätterte mit leisem Rascheln die dicken, cremeweißen Seiten um.
    »Gut, hmmm … ja. Das ist es.« Er deutete auf eine Seite, die von wunderschön gemalten orangeroten und goldenen Flammen umrahmt war. In der Mitte erhob sich eine Gestalt in einem dunklen Umhang, inmitten eines Rings aus Feuer. Die feinen Pinselstriche machten das Lodern fast lebendig. Die Gestalt hielt die ineinandergelegten Hände vor sich ausgestreckt und zwischen den Handflächen tanzte ebenfalls eine kleine Flamme. Den Rest der Seite bedeckten markante Schriftzeichen, die lateinische Worte zu bilden schienen.
    Eddie überflog schnell das Geschriebene. »Ja, wie ich es mir dachte. Die Elementmagier.«
    »Soll heißen?« Bildete ich es mir nur ein oder bewegte sich die Zeichnung tatsächlich?
    »Die Elementmagier. Es gibt nicht mehr viele von ihnen und ihre Macht ist ziemlich … Nun ja, genau genommen besitzen sie keine. Jedenfalls nicht mehr. Ihre einstigen Kräfte sind im Laufe der Jahre geschwunden, bis nichts mehr davon übrig war.« Er strich über das Flämmchen zwischen den Händen der Gestalt. »Aber vor ungefähr tausend Jahren verfügten die Elementmagier über gewaltige Macht, sie waren stärker als alle anderen praktizierenden Magier.«
    »Ich nehme mal an, sie arbeiteten mit den Elementen.« Vielleicht klang es eine Spur trockener als unbedingt nötig.
    »Wie der Name schon sagt, ja. Sie verehrten die vier Elemente als ihre Götter. Jeder Magier wählte ein Element: Erde, Luft, Feuer oder Wasser. Sie konnten ihr jeweiliges Element rufen, es durch ihren Körper leiten. Sie glaubten, die Götter selbst würden ihnen Stärke und Macht verleihen. Sie nannten es ›küssen‹ – den Kuss des Feuers, den Kuss des Wassers und so weiter.«
    »Was genau taten sie denn mit den Elementen, wenn diese durch ihren Körper flossen?«
    »Oh, alles Mögliche.« Jetzt war er richtig in Fahrt und gestikulierte wild durch die Luft, um seiner Geschichte Nachdruck zu verleihen. »Wassermagier konnten das Wasser leiten, um es

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