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KISSED

KISSED

Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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ein paar Geldscheine in die Hand. »Für den Anfang. Ich muss weg.«
    »Aber warte doch! Ich muss mit dir reden.«
    »Wir sehen uns bestimmt mal wieder.« Ich gehe in Richtung Auto.
    »Warte! Lass mich …«
    Die Autotür schlägt zu. Keine Zeit für lange Abschiede. Ich muss Meg finden.

43
    Als es Mitternacht war, da kamen zwei kleine niedliche nackte Männlein, setzten sich vor des Schusters Tisch […] und fiengen an, mit ihren Fingerlein so behend und schnell zu stechen, zu nähen, zu klopfen, daß der Schuster vor Verwunderung die Augen nicht abwenden konnte.
    ~~~ Die Wichtelmänner ~~~
    Ich rase über die überwiegend leeren Straßen. Auf halbem Wege zeigt die Benzinanzeige an, dass der Tank fast leer ist, aber ich hoffe, ich habe noch genug Benzin, um es nach Hause zu schaffen. Ich zwinge das Auto vorwärts. Bleib nicht stehen. Bleib jetzt nicht stehen. Es fängt an zu regnen. Der Regen wird stärker, sodass ich nur noch rote und weiße Lichtstreifen sehen kann. Ich spüre, wie Aquaplaning das Auto schwimmen lässt. Ich gerate ins Schleudern, korrigiere meinen Kurs und fahre weiter. Ich fahre langsamer, aber nicht allzu sehr. Wenn du herausfindest, dass die Person, die du liebst, dich auch liebt, darfst du nicht zu spät kommen. Du musst dich beeilen.
    Mit dem letzten Tropfen Benzin erreiche ich das Hotel. Als ich am Parkplatz für Bedienstete ankomme, kommt das Auto seufzend zum Stehen.
    Vier Uhr. Die Lobby liegt verlassen da. Der Schwanenteich sieht seltsam glänzend und leer aus. Der Nachtportier blickt nicht auf. Es ist zu früh, sogar für Meg, aber ich weiß, dass meine einzige Chance darin besteht, auszuharren, auf sie zu warten.
    Ich schleiche mich zuerst zurück in die Schuhwerkstatt und schließe die Tür, um mich Farnesworth’ Blick zu entziehen. Ich setze mich hin und denke darüber nach, was ich gewonnen und was ich vielleicht verloren habe. Was ich mir so sehr gewünscht hatte – Romanzen, Abenteuer. Wie hätte ich wissen sollen, dass das einzige Abenteuer, das es wert war, das war, in dem ich schon drinsteckte? Dass die einzige Romanze, die es wert war, die mit dem Nachbarsmädchen war?
    Ich blättere durch die Marketingstrategie, die die Brownies für mich aufgestellt haben. Die Mappe ist nicht besonders dick, und als ich sie aufschlage, sehe ich, dass sie nur eine einzige Seite enthält. Darauf steht:
    Bring Prinzessin Victoriana dazu, die Schuhe im Fernsehen zu erwähnen.
    Bring Prinzessin Victoriana dazu, die Schuhe in Magazinen zu erwähnen.
    Bring Prinzessin Victoriana dazu, die Schuhe in der Zeitung zu erwähnen.
    So geht es noch ein ganzes Stück weiter. Wahrscheinlichwar es zu viel verlangt, von Elfen, die nicht BWL studiert haben, eine Marketingstrategie zu erwarten.
    Ich höre Geräusche aus dem Gang, feine, hohe Geräusche wie Stimmen, aber Stimmen, wie ich sie nie zuvor gehört habe. Ich öffne die Tür und horche.
    »Oh nein«, sagt eine leise Stimme, die ich nur hören kann, weil das Hotel so still ist.
    »Was ist los?«, fragt eine andere.
    Ich bleibe vollkommen still. Die Stimmen kommen eindeutig aus dem Café. Aber wer ist dort?
    »Ich sag doch, dass sie weg ist«, sagt eine winzige Stimme. »Würdest du ihn holen?«
    Weg? Meinen sie Meg? Dass der Prinz sie mitgenommen hat? Oder jemand anderes?
    »Ihn holen?«, sagt eine andere Stimme. »Wir können ihn nicht einfach holen. Wir sprechen mit niemandem.«
    »Aber sie ist nur ein kleines Mädchen, und sie ist in verdammt großer Gefahr«, sagt die erste Stimme. »Und er weiß doch, dass wir hier sind. Sie hat es ihm erzählt.«
    »Unsere Meg ist ein mutiges Mädel«, sagt die andere. »Sie kann auf sich selbst aufpassen. Am besten nicht einmischen.«
    Meg! Sie meinen Meg, und sie ist in Gefahr. Ich verschwende keinen weiteren Gedanken, mache einen Satz über den Ladentisch und renne über den Gang. Ich hämmere an die Tür und sage: »Lasst mich rein! Bitte helft mir! Ich muss wissen, was mit Meg geschehen ist.«
    Nach diesem Ausbruch bin ich wieder ruhig, um sieantworten zu lassen. Ich weiß jetzt, wer sie sind. Die Brownies. Sie müssen da drin sein. Werden sie mir antworten? Ich klopfe wieder, dieses Mal leiser, um sie nicht zu erschrecken. »Hey, das mit den Schuhen habt ihr großartig gemacht. Danke. Tausend Dank! Lasst ihr mich rein?«
    Dann fällt mir etwas ein. Ich habe den Schlüssel zum Café. Er ist bei uns drüben in der Kasse. Meg und ich haben vor langer Zeit Schlüssel ausgetauscht. Ich renne über den Gang und

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