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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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»Willst du auch der Macht der Musik erliegen?« Er blickte mir in die Augen.
    »Kannst du denn so gut spielen wie dein Ur-Ahn?«, fragte ich ihn betont frech.
    Er beugte sich zu mir und flüsterte mit sanfter, dunkler Stimme in mein Ohr. »Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten?«
    Ein Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper. Da war wieder dieser intensive Duft. Nervös rückte ich ein Stück von ihm ab. Kjell zog fragend eine Augenbraue hoch, als er es bemerkte und drehte sich von mir weg. ›Ich benehme mich wie ein dummer Teenager‹, schimpfte ich in Gedanken sofort mit mir selbst. ›Vermutlich hat er nun die Nase voll von mir und will gehen.‹
    Doch Kjell hatte nur den Bogen aus dem Geigenkasten geholt. Er legte die Violine an seine Schulter und legte den Bogen auf die Saiten. Die ersten zarten Töne erfüllten die Nacht. Er stand auf und hob sich nun als dunkler Schatten vor dem Feuer ab. Die Melodie klang sehnsuchtsvoll und schwermütig. Ich hatte dieses Lied noch nie gehört. Die Töne schwollen an und zogen förmlich an meinem Innersten.
    Nun wurde die sehnsuchtsvolle Melodie leidenschaftlicher. Immer kräftiger erfüllte die Musik die Luft. Kjell schien ganz mit dem Instrument zu verschmelzen. Er lief beim Spiel vor dem Feuer auf und ab. So wie die Musik an Geschwindigkeit zunahm, so fing auch mein Herz an zu rasen. Es klopfte so stark in meiner Brust, dass ich glaubte, es würde zerspringen, als einen Moment später die Musik endete. Kjell ließ die Violine sinken und sah mich an.
    »Das war … unglaublich!« Ich rang nach Luft. Mein Herz beruhigte sich nur langsam. Kjell legte die Violine und den Bogen wieder zurück in den Koffer.
    »Es hat dir also gefallen?«, fragte er mit einem selbstsicheren Lächeln.
    Ich nickte. »Du solltest beruflich spielen. Es war so wundervoll.«
    Er blickte auf den Geigenkoffer. »Meinst du?«
    »Ja, du bist sehr begabt, sofern ich das beurteilen kann.«
    Er schien nachzudenken. Wie konnte er nur daran zweifeln?
    »Ich habe noch niemals jemanden so spielen gehört.«
    »Das heißt also, du würdest mir wieder beim Spielen zuhören?«
    »Jederzeit!«, antwortete ich voller Inbrunst.
    Sein Lächeln wurde breiter. »So ist es recht.«
    »He, jetzt werde nicht gleich so selbstgefällig!«, fuhr ich ihn gespielt empört an. Ich griff mit einer Hand neben die Decke und hob etwas Sand vom Strand auf, den ich nach ihm warf.
    »Na warte, du freches Biest«, rief Kjell und griff nach mir. Ich quickte und sprang auf die Beine.
    »Weglaufen hat keinen Sinn, ich kriege dich«, rief er und rannte mir nach.
    Ich steckte ihm die Zunge raus und lief weiter. Wir jagten uns kreuz und quer über den Strand. Dann stolperte ich über einen Ast und Kjell holte mich ein. Er packte mich und hob mich hoch.
    »Was hast du vor?«, rief ich etwas panisch.
    »Das wirst du gleich erleben.« Er trug mich zurück zur Decke und legte mich ab.
    Die Flammen spiegelten sich in seinen Augen, als er sich neben mich legte. Ich fühlte wie mein Herz erneut zu rasen begann: sein Duft, seine funkelnden Augen und nicht zuletzt seine Hand, die sanft von meinem Hals abwärts strich. Ich wünschte mir, er würde mich endlich voller Leidenschaft küssen. Ich hob ihm ein wenig den Kopf entgegen. Doch er küsste mich nicht. Seine Hand wanderte weiter meinen Körper hinab, während er mich nicht aus den Augen ließ, so als ob er jede meiner Regungen in sich aufnehmen wollte. Als seine kühle Hand unter meinen Pullover schlüpfte, zog ich kurz die Luft ein. Kjell streichelte sanft meinen Bauch. »Du bist so warm und weich«, stellte er mit leiser Stimme fest. »So wunderschön …«
    Ich schluckte. Er zog meinen Pullover hoch. Dann beugte er sich über meinen Bauch und küsste sanft meinen Bauchnabel. Langsam bedeckte er meinen Bauch mit weiteren zarten Küssen, während seine Hand sich meinem BH näherte.
    Ich sah auf seinen Kopf und entdeckte im Schein des Feuers etwas. Ohne nachzudenken, sprudelte es aus mir heraus. »Hast du da etwa silberne Haare?«
    Ruckartig ließ Kjell mich los. Er stand auf und blickte auf mich hinab. Hastig fuhr er sich mit der Hand durch seine Haare. Ich hätte mir auf die Zunge beißen mögen. Warum konnte ich nicht einfach den Mund halten? Nun hatte ich diesen romantischen Moment zerstört. »Ich hab das nicht böse gemeint. Vermutlich sah es nur im Feuerschein so aus«, versuchte ich die Situation zu retten.
    Kjell blickte einem Moment auf den See und schien nachzudenken. »Komm, lass uns

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