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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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Lippen die meinen. Er küsste mich zunächst zart und kühl, dann immer fordernder. Ich öffnete etwas meinen Mund und als sich unsere Zungen trafen, war es für mich wie ein Blitzschlag. So hatte sich noch nie ein Kuss angefühlt. Mein Herzschlag beschleunigte sich, während unsere Zungen miteinander spielten, sich umkreisten.
    Dann unterbrach Kjell den Kuss und schaute mir in die Augen. »Meine Geliebte«, sagte er zärtlich. »Sag, dass du mich liebst.«
    »Ich liebe dich, Kjell«, hauchte ich noch ganz außer Atem.
    »Willst du bei mir bleiben? Mit mir zusammen, hier?«, fragte er mich.
    »Ja«, antwortete ich glücklich. »Ich will bei dir bleiben.« Mein Herz machte einen freudigen Sprung. Er wollte wirklich mit mir zusammen sein. Ich hatte noch nicht darüber nachgedacht, hier in Schweden zu bleiben. Aber der Gedanke erschien mir nun wie der Himmel auf Erden. Ich lächelte.
    »Dann bleiben wir für alle Zeit zusammen, Sofie!« Seine Stimme klang ein wenig düster und so feierlich. Bevor ich mir darüber weitere Gedanken machen konnte, küsste Kjell mich erneut. Der Kuss war, wenn es überhaupt möglich war, noch leidenschaftlicher als der erste. Kjell umfasste mich noch fester. Seine Hände schienen überall zu sein. Der Kuss wurde immer inniger.
    Ich atmete ihn ein und glaubte meine Luft bliebe mir weg. Meine Beine wurden schwer und so eng an ihn gedrückt, konnte ich nicht weiter im Wasser paddeln. Plötzlich zog es uns abwärts. Das Wasser schwappte über meinem Kopf zusammen. Erschrocken riss ich die Augen auf. Dunkelheit und Wasserblasen überall um mich herum. Kjell drückte sich immer noch fest an mich und küsste mich wie traumverloren. Ich versuchte mich panisch von ihm zu lösen. Merkte er nicht, dass wir untergingen? Seine Arme hielten mich fest umklammert. Sein Kuss schien mir alle Luft zu nehmen, ich kämpfte dagegen an. Dann wurde es endgültig schwarz um mich herum.
    ***
    Als ich die Augen mühsam aufschlug, lag ich auf der Seite und hustete Wasser aus. Mir war eisig kalt und der feuchte Sand unter mir wärmte mich nicht gerade. Es dauerte einen Moment, bevor ich realisierte, dass ich fast ertrunken wäre. Es schien mir wie ein Wunder, hier am Strand zu liegen und langsam wieder durchatmen zu können. Wo war Kjell? Was war passiert? Ich hob den Kopf, und versuchte mich aufzurichten. Es kostete mich unendlich viel Kraft. Ich sah Kjell, der mir den Rücken zuwandte und in einiger Entfernung unser Lagerfeuer mit Sand löschte. Scheinbar hatte er mich zum Strand zurückgebracht, während ich bewusstlos gewesen war. Aber warum war er nicht bei mir und warum löschte er das Feuer? Ich hätte ein wenig Wärme gut gebrauchen können. Ich merkte, wie sehr ich zitterte, als ich mich mit den Armen aufstützte. Kjell hatte anscheinend mein Husten nicht gehört, denn er fluchte vor sich hin. Vermutlich war er ebenfalls erschrocken darüber, was passiert war. Ich wollte ihn beruhigen und ihm sagen, dass mit mir alles okay war. »Kjell …«, meine Stimme war rau und mein Hals tat weh. Er drehte sich zu mir um. Ich weiß nicht, was ich in dem Moment erwartet hatte. Jedenfalls blieb mir die Sprache weg, als ich seinen Blick sah, mit dem er mich bedachte. Er sah alles andere als erleichtert aus. Hätte er nicht erfreut sein sollen, dass ich noch lebte oder zumindest besorgt, ob es mir gut ging?
    »Bist du wieder aufgewacht. Dann steh auf und lass uns zurückgehen!«
    Ich schwöre, wenn ich jemals eine Stimme gehört hatte, die wie flüssiges Eis klang, dann war es Kjells Stimme in diesem Augenblick. Mein Zittern verstärkte sich, als das Eis seiner Stimme sich um mein Herz legte.
    »Was ist passiert?«, fragte ich verwirrt. »Warum bist du so böse zu mir?«
    »Böse?« Kjell lachte kurz und hart auf. »Mit dir hat man nur Ärger.«
    Gab er mir etwa die Schuld an dem was passiert war? Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Ich wollte etwas erwidern, doch Kjell kam mir zuvor. »Du bist einfach zu nichts zu gebrauchen. Nicht mal vernünftig schwimmen kannst du. Glaubst du wirklich, ich kann mit einer wie dir noch zusammen sein?«
    Fassungslos starrte ich ihn an, unfähig irgendetwas zu sagen.
    »Los, mach schon, zieh dich an. Ich bring dich zurück.« Kjell stand wartend neben den Resten unseres Lagerfeuers.
    Das musste einer meiner Albträume sein. Wenn ich die Augen noch mal schloss und wieder öffnete, würde ich in meinem Bett aufwachen. Ich klimperte wie verrückt mit den Lidern, während ich auf wackeligen

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