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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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Landseite aus verborgen, langsam zurück schwimmen. Wenn jemand das Boot überhaupt bemerken sollte, was ich nicht glaube, weil die an Land genug zu tun haben, wird es so aussehen, als würde ein herrenloses Ruderboot auf dem See treiben. Sollte also jemand zum Boot hinausfahren, kann ich immer noch schnell wegtauchen.«
    »Also ich weiß nicht. Und dann auch noch wieder die ganze Strecke zurückschwimmen. Das scheint mir doch sehr riskant.« Ich war immer noch nicht überzeugt.
    »Vertrau mir, das ist für mich kein Problem. Ich bin ein hervorragender Schwimmer.«
    »Ja, ich weiß«, und meine Stimme wurde etwas bitter, als ich mich an unsere Vollmondnacht erinnerte. »Und du als hervorragender Schwimmer willst natürlich nicht mit einer zusammen sein, die so schlecht schwimmt, wie ich!«
    »Ich dachte, das hätten wir geklärt.« Kjell sah mich kühl an.
    »Nein haben wir nicht!« Ich schnaubte.
    »Und überhaupt vielleicht warst du ja letzte Nacht mit Lilja schwimmen. Vielleicht bist du deshalb dort gewesen um die Spuren zu beseitigen. Aber du warst nicht schnell genug. Ihr Verschwinden wurde vorher bemerkt und die Polizei alarmiert. Du hast ihr vermutlich etwas angetan!«, warf ich ihm wütend vor. Die Worte waren nur so gedankenlos aus mir herausgesprudelt, doch während ich sie sagte, ergaben sie für mich plötzlich einen Sinn. Mein Herz krampfte sich zusammen. Ich wusste nicht, welche Vorstellung für mich schlimmer und unvorstellbarer war. Dass Kjell mit Lilja schwimmen gewesen sein könnte und sie so geküsst haben könnte, wie mich, oder dass er ihr etwas angetan haben könnte.
    »Rede keinen Unsinn! Ich war nicht mit Lilja schwimmen!« Sein Ton war bestimmt. »Ich hole dir jetzt dein Boot und dann siehst du zu, dass du hier verschwindest. Ich habe keine Lust, ständig auf dich aufpassen zu müssen.«
    »Das war ja wohl die Höhe! Du brauchst überhaupt nicht auf mich aufzupassen und das will ich auch nicht mehr haben!« Ich griff mir an den Hals und tastete nach der Kette mit dem Hornanhänger, die Kjell mir geschenkt hatte und die ich nach all dem Streit trotzdem immer noch trug. Ich wollte mir die Kette vom Hals reißen und sie Kjell vor die Füße werfen. Meine Hand umschloss den Anhänger und ich zog ruckartig daran. Doch die silberne Kette riss zu meiner Verwunderung nicht. Stattdessen hatte ich den Anhänger in der Hand, der sich aus der silbernen Fassung gelöst hatte. Kjell hatte sich währenddessen mit einem Hechtsprung in die Fluten gestürzt. Er schwamm in schnellen Zügen vorwärts. Wieder einmal hatte er mich einfach stehenlassen!
    Während ich den Hornanhänger in der geballten Faust hielt, überlegte ich, ob ich ihm den Anhänger hinterher werfen sollte. Doch vermutlich würde er es nicht einmal bemerken. Ich musste warten, bis er zurück kam und dann würde ich ihm meine Meinung sagen! Den Anhänger steckte ich zu meinem Handy in die Jackentasche.
    Ich hockte mich, von den Ereignissen erschöpft, auf einen Stein. Die Zeit erschien mir ewig. Kjell kam und kam nicht zurück.
    War ihm etwas zugestoßen? Oder hatte man ihn erwischt? Ich überlegte, was ich tun sollte. Sollte ich nach ihm suchen? Aber dann würde ich Gefahr laufen, ebenfalls entdeckt zu werden und ich konnte mir vorstellen, was Kjell dazu sagen würde. Also zwang ich mich Ruhe zu bewahren und sitzen zu bleiben.
    Überhaupt hatte ich wieder einmal keine Antworten auf meine Fragen bekommen. Irgendwie war kein vernünftiges Gespräch zwischen uns beiden mehr möglich. Immer wenn wir uns sahen, stritten wir uns. Ein Seufzen entfuhr mir, wie so oft in den letzten Tagen. Aber die ganze Geschichte war auch zu vertrackt. Lilja hatte gesagt, sie sei sich sicher, er würde auf mich stehen. Tja, davon merkte ich nur nicht all zu viel. Kjell hatte schließlich immer wieder betont, dass ich verschwinden, und ihn in Ruhe lassen sollte. Wie konnte Lilja sich nur so sicher gewesen sein, oder hatte sie mich einfach trösten und mir Hoffnung machen wollen, wo schon lange keine mehr war? Ich dachte wieder an den letzten Abend. Wie Lilja uns gewinkt hatte, ehe sie verschwand. Sollte das wirklich unsere letzte Begegnung gewesen sein? Ich wollte es einfach nicht glauben und doch machte mir die Tatsache, dass sie spurlos verschwunden war und ihre Sachen am Ufer gefunden wurden, keine große Hoffnung, sie wohlbehalten wiederzusehen. So wie die Schwester dieser alten Frau Janson. Warum ich plötzlich ausgerechnet an sie denken musste, war mir

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