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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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genau, wo Sie suchen müssen, Herr Berglund? Haben Sie die Vermisste vielleicht gestern Nacht gesehen, vielleicht sogar als Letzter?«, fragte Kommissar Persson mit schneidender Stimme.
    »Was? Ich …, nein. Ich habe die Sachen zufällig entdeckt, beim Aufräumen heute früh«, versuchte Arne sich zu verteidigen.
    »Ach, kommen Sie«, schnauzte der Kommissar ihn an. »Nettes Schäferstündchen gehabt und dann wollte die Kleine nicht so wie sie und dann gabʼs Stress?
    Kommissar Persson war ganz in seinem Element und mir wurde klar, dass er mit jedem so umsprang, nicht nur mit mir. Für ihn war einfach jeder ein Verdächtiger und ein potentieller Lügner. Vielleicht war es aber auch nur seine Masche, die Leute aus der Reserve zu locken. Ich verabscheute die Psychospielchen des Kommissars aus vollem Herzen.
    »Sie geben alle Ihre Personalien zu Protokoll und die Namen und Adressen aller Partygäste, die Sie kennen. Versuchen Sie sich an jeden zu erinnern. Außerdem will ich wissen, wer Lilja Lindqvist wann und mit wem auf der Party gesehen hat. Der Kollege wird ihre Aussagen zu Protokoll nehmen.«
    »Das ist alles so furchtbar. Jetzt wird meine Mutter mich nie wieder eine Party geben lassen!«, sagte Inger schluchzend.
    In meinem Magen ballte sich ein Knoten aus Wut und mein Mitleid war schlagartig verschwunden.
    Lilja wurde vermisst und diese blöde Kuh dachte nur an ihre Lampion-Party! Am liebsten hätte ich ihr eine Ohrfeige verpasst. Aber ich musste in Deckung bleiben und mir überlegen, wie ich möglichst unauffällig verschwinden konnte, noch bevor man mich entdeckte.
    In diesem Moment legte sich eine Hand auf meinen Mund und ein Arm um meine Taille. Jemand zog mich rückwärts ins Dickicht. Ich wollte mich wehren, aber da flüsterte eine mir bekannte Stimme in mein Ohr.
    »Pst, da kommt ein Polizist.« Kjell drückte mich auf den Boden. Keine zwei Meter ging der Mann an uns vorbei in Richtung Haus. Er hielt einen Schuh in der Hand und betrachtete seinen Fund so eingehend, dass er uns nicht bemerkte. Doch lange würde das Gebüsch keinen Schutz bieten.
    »Was machst du hier?«, zischte ich ihm zu, als der Polizist weg war.
    »Zuerst einmal dafür sorgen, dass dich dieser menschenfreundliche Kommissar nicht in die Finger bekommt. Ich kann mir vorstellen, dass du eine weitere Begegnung mit der Polizei vermeiden willst.« Kjell schaute sich vorsichtig um. »Die Luft ist rein. Komm …«
    »Momentmal wieso weitere Begegnung? Woher weißt du davon?«, ich blieb stehen.
    »Später, Sofie! Komm, wir müssen verschwinden.«
    »Später, später, hör ich noch was anderes von dir?« Aber Kjell hatte recht. Erst einmal mussten wir uns in Sicherheit bringen. Ich blickte noch einmal zurück und schüttelte den Kopf.
    »Mein Gott, Lilja. Sie ist so ein fröhliches Mädchen. Ich kann gar nicht glauben, dass ihr etwas zugestoßen sein soll«, murmelte ich.
    »Fröhliche Mädchen leben gefährlich«, knurrte Kjell. »Komm jetzt endlich.«
    Ich weiß gar nicht, wie wir es schafften. Obwohl es nur ein Dutzend Beamte waren, die die Umgebung durchkämmten, hatte ich fürchterliche Angst, man würde uns entdecken und dann sicherlich einige sehr unangenehme Fragen stellen. Denn was war auffälliger, als sich davon zu schleichen? Doch Kjell führte uns sicher durch den Wald. Er schien jeden fremden Menschen schon lange vor mir zu hören. Bevor ich jemanden sehen oder hören konnte, zog er mich in Deckung, bis die Gefahr vorbei war. Wir liefen in einem weiträumigen Bogen um die Bucht herum zur anderen Seite. Auf der abgewandten Seite traten wir ans Ufer. Sollte uns jetzt jemand finden, so wirkten wir einfach wie ein Pärchen, das Hand in Hand spazieren ging. Am Seeufer ließ Kjell meine Hand abrupt los.
    »Wir sind in Sicherheit«, stellte er fest.
    Ich nickte, aber dann fiel mir etwas ein. »Ja, nur dass mein Ruderboot noch am Steg festgemacht ist. Wie soll ich es holen.«
    »Keine Sorge ich hole es.«
    »Und wie willst du das machen?«, erkundigte ich mich.
    »Ich schwimme hin«, erklärte Kjell.
    »Das ist viel zu weit und das Wasser zu kalt für diese lange Strecke.« Obwohl ich eigentlich immer noch sauer auf ihn war, machte ich mir Sorgen um ihn.
    »Du weißt doch ich friere nicht so schnell.« Kjell begann sich zu entkleiden.
    »Aber sie werden doch bemerken, wenn du ins Boot steigst und her ruderst«, gab ich zu bedenken, während ich ihn dabei beobachtete.
    »Nein, ich werde das Boot vom Steg lösen und neben dem Boot von der

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