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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Patienten.
    Mallory fasste sich an den Kopf und tat so, als müsse er angestrengt nachdenken. »Ich weiß nicht mehr so genau … ach, doch, jetzt fällt’s mir wieder ein! Also: ihr Pitar wart da.« Er lächelte spöttisch.
    Versteifte der Pitar sich ein wenig? Wieder war die Psychiaterin sich nicht sicher. Hier im Raum zu sein, etwas abseits zu stehen und die beiden zu beobachten war, als verfolge man eine Partie Schach mit lebenden Figuren.
    »Ja genau. Ihr Volk. Ich erinnere mich ziemlich deutlich daran. Ihr habt alle umgebracht. Alles zerstört, das eure Schandtat eventuell aufzeichnen oder anderswie belegen könnte. Ihr Pitar seid sehr gründlich. Sehr gründliche Scheißkerle.«
    Nadurovina spielte die Rolle, die sie sich zugedacht hatte. »Bitte, Mr Mallory. Dmis ist ein diplomatischer Abgesandter der Pitar!«
    »Das ist ein Widerspruch in sich, Doc. Die Pitar sind nicht im Geringsten diplomatisch.«
    Der Gesichtsausdruck des Außerirdischen änderte sich nicht. Dmis schien von dem Patienten eher fasziniert zu sein, als sich über ihn zu ärgern. »Sie sind eine sehr fantasievolle Person, Mr Mallory. Sehr erfinderisch. Die Pitar töten nur zur Selbstverteidigung. Ich bin kein Arzt, aber ich glaube, das furchtbare Erlebnis, das Sie dort hatten, hat Ihren Geist offenbar zumindest vorübergehend zerrüttet. Warum mein Volk in Ihren Wahnvorstellungen die Hauptrolle spielt, kann ich mir nicht erklären, aber es ist nicht sehr schmeichelhaft.«
    »Ich leide nicht unter Wahnvorstellungen. Es ist keine Wahnvorstellung. Ich weiß, was ich gesehen habe. Ihr Pitar habt ohne Vorwarnung angegriffen und euch das freundschaftliche Verhältnis zu Nutze gemacht, das ihr fünf Jahre lang zu uns aufgebaut hattet - nur um uns völlig überrumpeln zu können. Ihr habt alles abgeschlachtet, was zwei Beine hatte. Ich habe damals schon nicht verstanden, warum, und ich verstehe es auch jetzt nicht.«
    »Ah«, murmelte Dmis, »dieses Eingeständnis bestätigt meine Diagnose.«
    »Nein, Sie begreifen nicht ganz. Was ich nicht verstehe, ist, wozu ihr die Fortpflanzungsorgane menschlicher Frauen braucht. Ich habe gesehen, wie ihr sie einer Frau nach der anderen mit chirurgischer Präzision entnommen habt, und dann habt ihr die Organe fein säuberlich in Behältern verstaut, die ich inzwischen für Kryogenboxen halte. Was macht ihr damit? Esst ihr sie? Verehrt ihr sie? Braucht ihr sie für eine Art von barbarischer Objektkunst? Verraten Sie’s mir, Diplomat Dmis! Das würde ich wirklich zu gern wissen.«
    »Ich würde auch gern etwas wissen«, erwiderte der Pitar. »Und zwar wie der Verstand eines Menschen beschaffen sein muss, um sich etwas derart Absurdes auszumalen.«
    Nadurovina mischte sich ein. »Falls Sie das hier zu sehr verärgert, Dmis, können wir auch gehen.«
    »Nein, nein.« Der Außerirdische schien nicht im Mindesten von den Anschuldigungen beeindruckt zu sein, die der Patient vorbrachte. »Es ist interessant. Wie jeder Pitar möchte ich so viel wie möglich über euch Menschen lernen. Auch über eure Geisteskrankheiten. Das hier ist eine gute Gelegenheit dazu.«
    Mallory nickte zustimmend. »Auch für mich ist das eine gute Gelegenheit zum Lernen. Ich möchte möglichst viel über die Pitar lernen, damit ich herausfinde, wie ich euch am besten töten kann.«
    »Mr Mallory, ich verstehe Ihre Situation vollkommen und habe tiefes Mitgefühl mit Ihnen. Wenn man sich weiterhin so gut um Sie kümmert wie im Moment, wird sich Ihr Zustand sicher bessern. Nichtsdestoweniger finde ich Ihre gestörte Wahrnehmung sehr faszinierend.« Er lächelte Nadurovina an. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Ja«, antwortete Mallory prompt. Dann beschrieb er eine Handlung, die durchzuführen anatomisch unmöglich war, selbst für den gelenkigen Pitar. Nadurovina versteifte sich ein wenig, der Außerirdische hingegen wirkte in keiner Weise beleidigt.
    »Noch eine komplexe Fantasievorstellung. Bestimmt haben Sie Beweise, Mr Mallory, die Ihre Fantasie untermauern. Bilder dieses imaginären Angriffs vielleicht, oder Tonaufzeichnungen oder einen anderen Beleg.«
    »Nein«, knurrte der Mann im Bett. »Sie wissen verdammt gut, dass ich keine Beweise habe! Wenn ich welche hätte, würden Sie jetzt nicht hier vor mir stehen und grinsen wie ein unterernährter Buddha. Man hätte Sie nicht einmal hergebracht. Irgendwer hätte Sie erschossen, sobald Sie ihm unter die Augen gekommen wären.« Sein Lächeln wurde breiter. »Ich würde Sie zu gern

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