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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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idyllischen Aussicht auf den See und die Berge. »Man hat mich gebeten, mir mit Ihnen eine Aufzeichnung anzusehen und Sie um eine Stellungnahme zu bitten. Die Aufzeichnung wurde ein bisschen aufgebessert, aber man hat mir gesagt, sie sei mehr oder minder mit dem Original identisch. Dort stehen Gläser und Wasser. Wenn Sie irgendetwas anderes brauchen, sagen Sie mir einfach Bescheid.«
    »Was ist das für eine Aufzeichnung?« Der Botschafter des Dominions lehnte sich in dem bequemen Stuhl zurück. »Eine Ihrer turbulenten Unterhaltungssendungen? Oder Musik? Ich mag Ihre Musik recht gern.«
    »Es ist keine Musik«, erwiderte Herringale ruhig, »und es ist auch keine Unterhaltungssendung.«
    Das Display flackerte kurz. Ein Untertitel erschien im Bild, dem man die Zeit, das Datum und die Länge der Aufzeichnung und noch einige weitere wichtige Details entnehmen konnte. Herringale sah nicht zum Display, sondern beobachtete den Pitar. Er hatte die Aufzeichnung schon gesehen. Mehr als einmal.
    Die Bilder waren ausnahmslos aus dem Blickwinkel einer beweglichen Kamerasonde aufgezeichnet und schwebten traumgleich in der Luft vor dem Fenster, eine schlichte, leicht dreidimensionale Projektion, oder, wie Herringales Vorfahren es ausgedrückt hätten: ein Flachrelief. Mit wenigen Handgriffen hätte Herringale sich die Projektion ganz dreidimensional darstellen lassen können, doch sahen weder er noch seine Vorgesetzten einen Sinn darin. Auch in dem reduzierten Format sprachen die Bilder für sich.
    Suin sah eine Weile kommentarlos zu. Soweit Herringale es beurteilen konnte, veränderte sich die Miene des Pitar nicht. Zweimal wandte Suin sich leicht ab, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Erst am Ende der Aufzeichnung sah er seinen Gastgeber an. Während der Wiedergabe hatte der pitarische Botschafter keinerlei Regung gezeigt, keinen Kommentar abgegeben.
    »Sehr fantasievoll. Und sehr beleidigend. Ich muss Sie bitten, mir den Grund für diese kostspielige Satire zu erläutern. Ihre Unterhaltungsleute sind sehr gewitzt, aber das hier ist in keiner Weise amüsant.«
    »Da sind wir ganz Ihrer Meinung«, pflichtete Herringale ihm steif bei. »Das ist nicht amüsant. Und die Bilder, die Sie gerade gesehen haben, stammen auch nicht von unseren ›Unterhaltungsleuten‹, wie Sie es ausdrücken. Das ist eine 3-D-Medienaufzeichnung, ausgestrahlt während der Invasion auf Treetrunk und aufgezeichnet von einem wachsamen Bürger, der eine weit professionellere Ausrüstung besaß als ein Durchschnittskolonist.«
    »Absurd.« Der Tonfall des Pitar klang unverändert. »Es existiert keine Aufzeichnung von der Zerstörung dieser unglücklichen Welt. Falls so etwas existieren würde, wäre es schon längst ans Licht gekommen.«
    »Sie war versteckt«, erklärte Herringale, »und ist erst kürzlich wiedergefunden worden.«
    Der Pitar nahm in dem bequemen Stuhl eine andere Haltung ein. »Ich habe gehört, dass Ihre Leute die Oberfläche von Argus V abgesucht haben und sogar noch immer absuchen, ohne auch nur einen einzigen Hinweis auf etwas wie das gefunden zu haben, was ich mir gerade mit Ihnen ansehen musste.«
    »Das stimmt auch. Aber diese Aufzeichnung wurde nicht auf Treetrunk gefunden. Sie lag auf Treetrunk Eins begraben. Das ist der kleinere der beiden Monde, die die gemarterte Welt umkreisen. Ein Mann, der während der Invasion fliehen konnte, hat sie dort versteckt - der gleiche Mann, der die Aufzeichnung gemacht hat.«
    Botschafter Suin vollführte erneut die pitarische Geste für Verneinung. »Niemand ist der Zerstörung entkommen! Das sagen sogar Ihre eigenen Leute!« Er machte den Eindruck, als wolle er aufstehen. »Ich mag dieses Spiel nicht und muss mich um Wichtigeres kümmern.«
    »Oh, bitte.« Herringale beugte sich ruckartig vor. »Bleiben Sie doch noch einen Moment! Die Angelegenheit ist wirklich sehr wichtig.«
    Ungeduldig und zögernd blieb der Botschafter sitzen. »Das glaube ich nicht, aber schön. Ich bleibe noch einige Augenblicke, aber dann muss ich wirklich gehen.«
    »Ja. Nur noch ein paar Augenblicke. Sagt Ihnen der Name Alwyn Mallory etwas?«
    Der Pitar legte die Stirn in Falten. »Nein. Arbeitet diese Person hier in der Botschaft?«
    »Wohl kaum. Er arbeitet nicht einmal für die Regierung. Einer Ihrer Leute, ein diplomatischer Attache namens Dmis, hat ihn kennen gelernt, auf der anderen Seite des Planeten.«
    »Dieser Name sagt mir auch nichts. Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, alle Pitar namenüich zu kennen,

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