Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
lauschte.
»Irrational?« Lucy holte tief Luft. »Wenn man von einem Menschen erwartet, dass er sich um einen anderen kümmert, ist das nicht irrational. Wenn ich von dir erwarte, dass du freundlich zu einer Frau bist, die dich liebt, ist das nicht irrational. Wenn ich erwarte, dass du das verfluchte Telefon weglegst, wenn jemand dich braucht, ist das nicht irrational .«
Als er sie ignorierte, riss sie ihm das Handy aus der Hand und schleuderte es in den Sumpf, wo es mit einem Glucksen aufschlug und versank, ohne eine Spur zu hinterlassen.
»Was zum Henker?«, schrie Nash und drehte sich zu ihr um.
» Das war irrational«, erklärte Lucy und ging zu J. T. zurück, der sanft mit Stephanie sprach.
»Der Rettungswagen wird jede Minute hier eintreffen«, sagte er gerade, als Lucy ihn erreichte. »Können Sie Ihre Beine bewegen?«
»Sie tun so weh«, schluchzte Stephanie.
»Das ist gut«, beruhigte J. T. »Sie haben noch Gefühl in den Beinen. Sie haben sie sich vielleicht gebrochen, als Sie gegen die Brücke gefahren sind, aber Knochenbrüche heilen wieder. Sie …«
Lucy vernahm Sirenen, die immer näher kamen, und J. T. lächelte Stephanie durchs Fenster zu.
»Nur noch eine Minute jetzt. Gleich wird’s Ihnen besser gehen. Nur noch eine Minute.«
Lucy lehnte sich gegen die Wagentür und biss sich auf die Lippe, da kam Nash heran.
»Herrgott, was bist du für eine verrückte Ziege«, fluchte er, und Lucy war sich nicht sicher, ob er sie oder Stephanie meinte, doch J. T. richtete sich auf. »Ich brauche dein Handy«, knurrte Nash Lucy zu. »Und zwar sofort.«
»Geh zum Teufel«, erwiderte Lucy und ging zum Jeep zurück. In diesem Augenblick hielt der Krankenwagen neben ihnen.
»Lucy, ich mache keinen Spaß«, blaffte Nash hinter ihr.
Lucy kletterte in den Jeep und blickte sich dann um. J. T. stand zwischen ihr und Nash und versperrte ihm den Weg.
»Ich kann entweder um dich herum- oder durch dich hindurchgehen, Kumpel«, drohte Nash.
»Nein, das können Sie weiß Gott nicht«, entgegnete J. T., und dann drängten die Sanitäter an ihnen vorbei, und Nash rannte, um die hintere Klappe des Lieferwagens zu schlie ßen.
Lucys Handy klingelte, und als sie sich meldete, hörte sie Finnegans Stimme: »Lucy?«
»Was wollen Sie?«, fragte sie knapp, nicht in Stimmung für seinen irischen Charme.
»Ist Connor zufällig in der Nähe?«
»Nein«, log Lucy. Sie würde nicht für zwei Psychopathen Sekretärin spielen.
»Können Sie mir sagen, ob er seinen Lieferwagen gefunden hat?«, fragte Finnegan.
»Ja. Er ist in die Brücke gekracht, zusammen mit der Frau, die ihn gefahren hat.« Sie bemerkte, dass sie zitterte. Sie fühlte, wie das Handy sich an ihrer Wange bewegte. Da war Blut um Stephanies Mund. Bedeutete das innere Verletzungen?
»Hatten wir einen Unfall?«
» Wir hatten keinen«, gab Lucy scharf zurück. » Wir bluten jetzt nicht das ganze Auto voll.« Zu viele Unfälle, zu viel Blut . »Das hat jetzt ein Ende. Ich breche die Dreharbeiten Ihres verfluchten Films ab. Gehen Sie doch samt Ihren vier Millionen Dollar zum Teufel.«
»Warten Sie« , rief Finnegan. »Legen Sie ni…«
»Vergessen Sie’s. Gehen Sie mit Ihrem Maulwurf spielen.«
»Ich treffe Sie in …« , schrie Finnegan, da schaltete Lucy das Handy aus und sah zu, wie die Rettungsleute arbeiteten, um Stephanie aus dem Wagen zu bergen.
»Ich bleibe bei ihr im Krankenhaus«, sagte sie zu J. T., als er sich auf den Fahrersitz schwang.
»Nein, das tun Sie nicht.« Er schaltete den Motor ein. »Ob gerecht oder nicht, sie gibt Ihnen die Schuld, und wenn sie Sie sieht, regt sie sich nur wieder auf.«
Er begann, den Jeep zurückzusetzen, als Lucy meinte: »Wir sollten wenigstens so lange hierbleiben, bis …«
»Lassen Sie Nash sich damit herumschlagen.« J. T. fuhr rückwärts bis zur Straße. »Sie will nur ihn, und wenn wir nicht mehr da sind, muss er selbst alle Fragen beantworten. Schließlich ist er ja auch derjenige, der die Antworten kennt.«
»Was meinen Sie damit?«
»Ich meine Folgendes: Als ich aus Ihrem Campingwagen kam, hörte ich das Geräusch des Lieferwagens, der davonfuhr, und Nash war zwar wütend, aber er jagte nicht hinter Stephanie her, sondern telefonierte.«
Lucy schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen immer noch nicht folgen.«
»Nash hat jemanden angerufen, der sie stoppen sollte«, erklärte J. T. »Und dieser Jemand hat den Unfall verursacht.«
Lucy schluckte. »Das würde er doch nicht tun. Er würde doch
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