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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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nicht …« Ich weiß es nicht , gestand sie sich selbst ein. Ich kenne ihn überhaupt nicht mehr. Er ist nicht mehr Connor, er ist ein verrückt gewordenes, mörderisches Arschloch .
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte J. T.
    »Nein«, erwiderte Lucy. »Nicht mal annähernd.«
     
    Fünf Minuten später hielt Wilder vor Lucys Wohnmobil an. Er war unsicher, wie er ihr helfen konnte. »Hören Sie, Stephanie wird sich wieder erholen. Sie konnte sprechen, sie konnte klar denken, und der Rettungswagen war schnell zur Stelle …«
    »Ich weiß«, erwiderte Lucy. »Aber hier geht irgendetwas vor, und ich weiß nicht, wie ich dem ein Ende setzen soll.«
    »Hey«, sagte er sanft und fühlte sich schuldbewusst wegen der CIA. Sie wandte sich ihm zu und lächelte ihn im schwachen Licht der Lagerscheinwerfer kläglich an.
    »Sie jedenfalls sind zu hundert Prozent richtig. Vielen Dank für alles, dafür, dass Sie so nett zu Stephanie waren und dass Sie mich dorthin gebracht haben und für all die Geschenke für Pepper.«
    Er zuckte die Achseln und wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Ach ja, richtig. Sie sind ja der starke, schweigsame Typ.« Lucy beugte sich vor und gab ihm einen raschen Kuss auf die Wange. »Sie sind der Allerbeste, J. T. Wilder.«
    Dann stieg sie aus und ging zum Campingwagen, bevor er sich wieder ausreichend fassen konnte, um »Warten Sie« zu sagen.
    Das war wahrscheinlich gut so. Es war schon spät. Und der Abend war hart für sie gewesen.
    Sie hielt ihn für den Allerbesten.
    Wilder setzte den Jeep in Bewegung und fuhr die Staubstraße hinunter, auf der Pepper in den Sumpf gelangt war. Er hatte vorher alles dort ausgekundschaftet und herausgefunden, dass die Straße ein kleines Stück hinter der Stelle endete, wo er den Jeep geparkt hatte. Es würde also wohl kaum jemand dort entlangkommen. Dennoch, die Wälder waren voller gefährlicher Kreaturen.
    Eine davon war er selbst. Ja, und wenn ich auch wandere im Tal des Todes, so fürchte ich nichts Böses, denn ich bin selbst einer von ihnen, einer der Bösesten in diesem Tal . Er war versucht, zum Versteck zu gehen und sich seine MP-5-Maschinenpistole wiederzuholen. Im Zweifelsfall stärkere Feuerkraft einsetzen. Zweifel hatte er genug, denn es gab noch zu viele offene Fragen, angefangen damit, wie zur Hölle Finnegan es drehen wollte, dass ihm die Investition von vier Millionen Dollar in einen Film einen Gegenwert von fünfzig Millionen Dollar in Phallussymbolen aus Jade einbrachte.
    Ich bin für die CIA hinter einem Kerl her, der hinter Schwänzen aus Stein her ist , dachte er. Dabei wäre es um vieles leichter, einfach jemanden zu erschießen .
    Ach, zum Teufel damit für heute Abend. Es gab Schöneres, an das er denken konnte.
    Lucy Armstrong. Im Wonder-Woman -Kampfanzug.
    Er vergaß die MP-5 und packte seine Bettrolle, die hinten im Jeep lag. Dann nahm er einen chemischen Leuchtstab und brach ihn auf, so dass das grüne Glühen ihm ein wenig Licht schenkte, als er in den Wald eintauchte. Ungefähr zwanzig Meter vom Waldrand entfernt war ein etwa dreißig Zentimeter hoher, ringförmiger Erdwall angelegt, der mitten unter den massiven Eichenbäumen und Palmbüschen einen Kreis mit etwa zwanzig Meter Durchmesser bildete. Ein Kreiswall aus Muschelschalen, den die Eingeborenen angelegt hatten, indem sie jahrelang Muscheln aufeinanderlegten, die dann mit der Zeit mit Erde und Gras bedeckt wurden. Ein natürlicher Schutzring.
    Wilder hängte den chemischen Leuchtstab an einen Palmenwedel. Dann zog er die Bungee-Leine ab und rollte die sich selbst aufblasende Schlafmatte aus. Sie war nur einen Zentimeter dick, aber dick genug, um den Boden nicht mehr zu spüren, und darauf kam es an. Er hatte auf dem Ding schon überall auf der Welt geschlafen, in den Bergen Afghanistans mit ihren Minusgraden ebenso wie in einem von der Hitze ausgedörrten Wadi im Irak.
    Als sich die Matte zu seiner Zufriedenheit mit Luft gefüllt hatte, schloss er das Ventil, legte sich dann mit dem Rücken darauf und verstaute den chemischen Leuchtstab in einer Tasche, die das Leuchten abdeckte. Er deckte sich mit dem Poncho bis über die Brust zu und starrte in den Himmel hinauf. Er trug noch seine Kleidung und die Stiefel. Wie auf einer Mission. Er zog die Glock heraus und legte sie griffbereit neben sich auf die Matte. Genau wie auf einer Mission. Dann dachte er wieder an Lucy. Nicht wie auf einer Mission.
    Gute Schwingungen. Das war es, was Wilder zu diesem Ort hingezogen hatte.

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