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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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brach jetzt herein, bald würde es Nacht sein. Er drehte sich auf dem Sitz um und gab die Zahlenkombination an dem Schloss ein, das den Kasten hinten im Jeep sicherte, und holte eine Nachtsichtbrille hervor. Er schob sie sich auf den Kopf, jedoch noch nicht vor die Augen, sondern ließ sie einsatzbereit auf der Stirn ruhen.
    Er beobachtete den kleinen Monitor und sah, dass Finnegans Punkt stehen geblieben war. Als er die Position mit der Karte verglich, erkannte er, dass Finnegan sich exakt an der gleichen Stelle befand, wo er und Lucy ihn heute getroffen hatten. Wilder lächelte grimmig. Erster Fehler. Missachtung einer von Rogers’ Regeln für Ranger, formuliert im Jahre 1759: Niemals den gleichen Weg zweimal gehen.
    Wilder lenkte den Jeep wieder auf die Straße und wandte sich südwärts. Nochmals prüfte er das Peilgerät, und als er noch etwa eine halbe Meile vom Ausgangstor entfernt war, zog er sich die Nachtsichtbrille über die Augen und schaltete sie im gleichen Moment ein, in dem er die Scheinwerfer des Jeeps ausschaltete.
    Die Brille verstärkte das Restlicht, und die Welt um Wilder herum wurde grün. In ruhigem Tempo fuhr er bis zu dem Tor. Es war geschlossen. Er fuhr noch ein kleines Stück darüber hinaus, dann lenkte er den Jeep auf die andere Seite der Straße und stellte ihn ab. Er griff sich die MP-5 und stieg aus. Ein Blick nach links und nach rechts zeigte ihm, dass sich nirgendwo Scheinwerfer näherten. Er huschte über die Stra ße, sprang über die Metallschranke und bewegte sich dann in gleichmäßigem Trab ein Stück weit die Kieselsteinstraße entlang. Dann legte er sich auf den Bauch und spähte nach Süden. Die alten Bäume, unter denen Finnegan sich aufhielt, befanden sich von ihm aus direkt jenseits des Sumpfs.
    Laut Rogers’ Regeln für Ranger war es keine gute Idee, sich dieser Stelle auf der Straße zu nähern. Wilder seufzte und wusste, dass er den seligen Rogers nicht enttäuschen durfte. Also glitt er die Böschung hinunter in das schwarze Wasser. Das kalte Wasser drang durch seine Kleidung, und er schauderte. Dann löste er den Tarnnetzschal von seinem Hals. Seit er Lucy damit die Augen verbunden hatte, würde er ihn nie mehr mit den gleichen Augen ansehen. Er tauchte ihn ins Wasser und drapierte ihn sich dann um den Kopf. Das ließ den scharfen Umriss seines Kopfes verschwimmen, ein Trick, den er von den Marine-SEALs gelernt hatte. Dann bewegte er sich vorwärts und behielt nur seinen Kopf mit dem Nachtsichtgerät und die MP-5 über der Wasseroberfläche. Während er eilig vorwärtsdrang, beobachtete er alles durch die Maschen des Schals.
     
    Tyler sah durch sein Thermoskop, dass die beiden Leibwächter des alten Iren, an die er immer als »Football-Spieler« und »Gewichtheber« dachte, genau an den gleichen Stellen standen wie bei dem Treffen am Nachmittag. Offensichtlich waren sie nie monatelang von einem Artillerie-Sergeant angebrüllt worden, dass man nie, nie, nie die gleiche Stellung zweimal einnehmen durfte. Niemals. Bei der Truppe legte man wirklich viel Wert auf Wiederholungen.
    »Gewichtheber« befand sich bei der Metallschranke am Eingang zum Wildpark. Er hatte sie geöffnet, und wenn er seinen Anweisungen folgte, würde er sie schließen, sobald der Besucher des Iren durchgefahren war. »Football-Spieler« hockte knapp fünfzehn Meter von dem Iren aus die Straße hinunter in einem Gebäusch kleiner Palmen und hielt eine Maschinenpistole auf den Knien. Seinem ständigen Hin-und-Her-Rutschen nach zu urteilen, fand er es unbequem. Der Ire saß wieder auf der Motorhaube seines Wagens. Alle drei warteten auf ein Treffen, das nicht stattfinden würde. Nun ja, zumindest nicht mit dem, den sie erwarteten, und nicht so, dass es sie sehr glücklich machen würde.
    Tyler bedachte das, als er das Thermosichtgerät auf »Gewichthebers« Kopf richtete. Dem Mann schien unbehaglich zumute zu sein, und Tyler wollte ihm gerne Abhilfe schaffen.
    Tyler atmete sehr langsam aus, und als seine Lungen leer waren, wartete er auf die Sekunde zwischen den einzelnen Herzschlägen und dem Blutstoß durch seine Adern. Liebevoll, fast zärtlich zog er den Abzug zurück, und das Unterschall-Geschoss raste durch den Lauf, durch den Schalldämpfer und traf »Gewichtheber« weniger als eine Sekunde später in den Kopf.
    Zwei Herzschläge nach dem ersten Schuss feuerte er den zweiten ab. »Football-Spielers« Kopf wurde nach vorn gerissen, pendelte und hing dann kraftlos herab.
    Nun war es an der

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