Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
wurde kein Diamantring daraus, aber sie hatte ein Gefühl, als könnte sie sich als etwas Besseres erweisen. Auf der einen Seite war eine Green-Beret -Mütze abgebildet, und auf der anderen eine Schriftrolle mit seinem Namen. Typisch J. T., ihr etwas Geheimnisvolles, aber Besonderes zu schenken. Vielleicht könnte sie ein Loch in die Mitte stanzen lassen und sie um den Hals tragen. Sofern das nicht ein schlechtes Karma für die gesamte Armee bedeutete. Die Armee hatte wahrscheinlich etwas gegen Schmuck. Sie musste J. T. fragen.
J. T., verdammt , dachte sie. Ich hatte ihn hier bei mir und habe ihn nicht nach seinem Vornamen gefragt . Dabei hatte es da den einen Augenblick gegeben, an dem sie ziemlich sicher alles von ihm bekommen hätte, Namen, Rang, Nummer, sein Sternzeichen, seine Baseball-Karten-Sammlung und seinen Jeep, wenn sie nur darum gebeten hätte.
Natürlich hätte sie auch ihm alles gegeben, um das er sie gebeten hätte. Eigentlich hatte sie ihm alles gegeben, worum er gebeten hatte. Sie lächelte in ihr Kopfkissen hinein, dann fuhr sie hoch, als es an der Tür klopfte.
Ach, toll, er hatte es sich überlegt und war wieder zurückgekommen.
Sie griff sich ihr Hemd vom Boden und knöpfte es zu, während sie zur Tür ging. Unpassend, wie eine allzu leicht zu habende Frau vor ihm zu stehen. Aber genauso unpassend, erst in Unterwäsche und Hose zu schlüpfen. Das Hemd war angemessen, um ihm klarzumachen, dass er mindestens fünf Sekunden lang daran arbeiten musste, sie zu bekommen.
Sie riss die Tür auf und fragte: »Okay, was hast du …«
»Schwöre mir, dass du das Netz nicht abbestellt hast«, schnarrte Nash mit bleichem Gesicht.
Lucy wich einen Schritt zurück. »Ich habe das Netz nicht abbestellt. Ich habe doch gar keinen Grund, das Netz abzubestellen. Was immer du da treibst, mach es einfach, ohne jemandem wehzutun, und verschwinde aus meinem Leben.«
»Du …« Er brach ab und betrachtete sie näher. »Wo ist Wilder?«
»Nicht hier.« Lucy wollte die Tür schließen, aber er blockierte sie mit der Schulter.
»Aber er war hier«, entgegnete Nash und blickte ihr in die Augen. »Ich kenne dich, Luce. Ich weiß, wann du so aussiehst wie jetzt.«
» Geh einfach«, bat Lucy.
»Das kapiere ich nicht«, fuhr er fort und blickte wirklich verletzt drein. »Dieser Kerl ist doch genauso wie ich. Wenn du so was willst, warum dann nicht mit mir? Ich würde dir alles geben, was du dir wünschst, Lucy. Wenn heute Abend vorbei ist …«
»Er ist nicht wie du«, widersprach Lucy und war sich dessen so sicher, dass sie sich nur wunderte, wie sie je gedacht haben konnte, dass sie sich glichen. »Er ist kein Lügner. Er ist kein Betrüger. Ihm sind andere Leute nicht gleichgültig. Er ist ein echter Held, nicht eine Hollywood-Revolverhelden-Attrappe.«
Nash stieß die Tür weiter auf, kam herein und knallte sie hinter sich ins Schloss. »Natürlich ist er eine Attrappe. Herrgott, Lucy, glaubst du vielleicht, dass er diesen Film-Job einfach durch Zufall bekommen hat? Er arbeitet für jemanden. Der führt dich genauso an der Nase herum …«
»Ich weiß, für wen er arbeitet«, erwiderte Lucy und wich zurück. »Und jetzt verschwinde.«
»Oh nein, so leicht gebe ich nicht auf.« Er kam auf sie zu, und sie kletterte über das Bett, um es zwischen ihn und sich zu bekommen. Über das Bett hinweg starrte sie ihn zornig an.
» Raus hier«, befahl sie.
»Komm schon, Luce«, meinte er begütigend und umrundete das Bett. »Hör mit dem Quatsch auf. Ich bin es doch. Wir beide . Du weißt doch …«
Sie riss ihre Handtasche an sich, öffnete sie und zog die Beretta heraus, die J. T. ihr gegeben hatte. Sie zog sie aus ihrem Halfter und zielte damit auf ihn. »Ich knalle dich ab«, drohte sie und packte die Pistole mit beiden Händen, um das Zittern zu unterdrücken.
Es wurde ihr schwindelig von dem Adrenalinschub. »Ich knalle dich ab, so wie du da stehst, wenn du versuchst, mich anzufassen.«
»Nein, das tust du nicht«, erwiderte er, und sie wusste, dass er Recht hatte. Sie konnte auf niemanden schießen. »Aber dein Kampfgeist gefällt mir, Babe . Hat mir schon immer gefallen.« Es klang fast traurig, und sie entspannte sich ein wenig. »Gott, Lucy, ich wünschte, dass das alles nicht sein müsste. Wenn die Dinge anders lägen …«
»Die Dinge liegen nur deinetwegen so«, stellte sie fest und verkrampfte sich wieder. »Du bist derjenige, der das alles eingefädelt hat, du bist derjenige, der Daisy dazu
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