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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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nahm sich vor, nicht zu viel Aufhebens von allem zu machen, außer es bestand das Risiko, dass jemand dabei umkommen könnte. Als er darauf hingewiesen hatte, was an dem Messer falsch war, war er schließlich mit Althea in seinem Bett gelandet. Das war allerdings fantastisch gewesen. Nun ja, gut. Und seltsamerweise sehr kalt. Althea war eine von diesen Frauen, die einem Mann erst einheizten und ihn dann zum Frösteln brachten.
    Na ja, er hatte es überlebt. Obwohl er seine Kanone aus der Hand gegeben hatte.
    Kanonen. Bryce. Wilder warf einen Blick auf seine Uhr. Bryce sollte ihn eigentlich hier abholen, aber er war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich war er mit Mary, dem Make-up-Girl, zusammen. Hier trieb es doch jeder mit jedem – er mit Althea, Bryce mit Mary Make-up, Armstrong mit Nash …
    Das war nicht gut. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, waren Armstrong und Nash zusammen gegen ihn. Er sah Armstrong in diesem blauen Hemd vor sich. Ich sollte sie voneinander trennen , dachte er. Auseinanderdividieren und besiegen. Den Feind entwaffnen. Genau das war ihm selbst geschehen.
    Kanonen, verdammt noch mal . Er hob den Rucksack auf, den er aus seinem Hotelzimmer mitgenommen hatte. Er hatte ihn dort unter dem Bett versteckt gehabt, weswegen er überhaupt zu diesem verdammten Zimmer zurückgekehrt und dann in den Hinterhalt geraten war. Höchste Zeit, sich ein Versteck einzurichten, da dieses Zimmer offensichtlich nicht als sicherer Zufluchtsort für den Notfall geeignet war. Also machte er sich auf den Weg in das dichte Gestrüpp der Wälder jenseits der Straße und ließ sein Gehirn im Einsatz-Modus einrasten. Schrittzähler. Jedes Mal, wenn sein rechter Fuß den Boden berührte, zählte er mit. Er warf einen Blick auf den Kompass an seinem linken Handgelenk, der ihm die Richtung zeigte: 266 Grad, fast genau nach Westen.
    Als er 112 Schritte weit in den Wald eingedrungen war und sich außer Sicht der Straße und des Basislagers befand, blieb Wilder stehen und drehte sich einmal langsam um 360 Grad. Einst war da eine alte Zugbrücke gewesen, deren Fahrbahn man abgerissen hatte, nachdem die neue Brücke fertiggestellt worden war. Einer der Betonpfeiler ragte in weniger als fünf Meter Entfernung von Wilder auf, und eine alte Palme war halb umgefallen und lehnte sich dagegen.
    Wilder bewegte sich dorthin und ging in die Hocke. Aus seinem Rucksack holte er das kleine MP-5-Maschinengewehr, das er zusammen mit fünf Reservemagazinen wasserdicht in Plastik eingepackt hatte. Er schob das Paket unter den Stamm und bedeckte alles mit Laub.
    Dann erhob er sich und prüfte sein Werk. Wer nicht wusste, dass das Gewehr dort war, würde es nicht finden. Er wandte sich um, um zu gehen, dann fuhr seine Hand plötzlich instinktiv zum Rücken und zog die Glock unter seinem Hemd hervor. Da war etwas . Er durchsuchte die unmittelbare Umgebung mit seinen Blicken, teilte sie in Bereiche, erst ganz nah, dann etwas weiter entfernt, dann alles noch einmal von vorn. Da oben war die Brücke. Die alten Pfeiler. Der Wald. Der Sumpf. In östlicher Richtung erspähte er jenseits der Brücke den obersten Teil einiger alter, verlassener Kornspeicher und dahinter das Hotel, in dem er Althea in die Falle gegangen war. Über dem Fluss und mehr nach Westen sah er die Kräne, die die Lastkähne be- und entluden. Minutenlang prüfte er alles.
    Nichts.
    Verfluchte Althea. Sie hatte ihn nervös gemacht.
    Es sei denn, Pepper hatte Recht, und es trieb sich hier ein Sumpfgeist herum.
    Er beobachtete alles noch eine weitere Minute und wollte gerade die Pistole ins Halfter zurückschieben, da hörte er eine Bewegung im Unterholz. Er ließ sich auf ein Knie nieder, hob die Pistole und verharrte vollkommen reglos.
    Wieder war das Geräusch zu hören, und dann sah er, wie sich ein Palmwedel am Rande des Sumpfs, ungefähr zehn Meter von ihm entfernt, bewegte. Wilder bewegte sich jetzt rasch und im Zickzack auf das Ziel zu, die Pistole immer voraus. Knapp zwei Meter vor dem Wedel kam er zu einem plötzlichen Halt, als er den Grund des Geräuschs und der Bewegung erspähte.
    Ein Alligator von drei Meter Länge, der ebenfalls verharrte, da er Wilder gehört hatte. Seine mächtige linke Klaue war mitten in der Bewegung erstarrt. Er war dem Sumpf zugewandt, doch jetzt schwang der mächtige Schädel langsam zu Wilder herum und fixierte ihn mit seinen schwarzen Augen – nein, Korrektur: mit dem einen schwarzen Auge. Das linke Auge des Reptils fehlte, und an seiner

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