Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
wiederholte Finnegan. »Hören Sie einfach auf ihn, dann haben Sie keine Probleme. Ihre Rolle als Regisseurin ist eine reine Formalität.«
Jäx legte drei Packungen mit Wonder Wear neben die Schachtel auf den Ladentisch. »Wir haben auch die Comichefte, aus denen diese Figur stammt. Alle Superhelden kämpfen in dieser tollen, letzten großen Schlacht gegen die Bösen.«
»Cool«, kommentierte Pepper.
»Mr. Finnegan«, begann Lucy. »Connor ist der Stunt-Koordinator, und ich bin die Regisseurin.«
»Na ja, Sie drehen ja jetzt auch die Stunts, oder?«, gab Finnegan zurück. »Und noch eines, Lucy. Dieser saubere Green Beret , den Sie da bei meinen Dreharbeiten haben … Der ist nicht im Budget, und er muss verschwinden.«
»Bryce bezahlt ihn«, erwiderte Lucy und hielt dann stirnrunzelnd inne. »Woher wissen Sie, dass wir einen Green Beret bei den Dreharbeiten haben? Hat Connor Sie angerufen …«
»Connor hat mich nicht angerufen«, schnitt Finnegan ihr das Wort ab. »Ich habe meine eigenen Methoden, alles zu erfahren. Werden Sie ihn los.«
»Das kann ich nicht«, entgegnete Lucy. »Bryce hat ihn angestellt, und Bryce besteht darauf, ihn zu behalten. Ich habe es schon versucht, aber da besteht keine Chance. Wenn ich ihn verärgere, ist er beleidigt, und Ihr Drehplan geht zum Teufel. Aber wenn Connor nicht angerufen hat, wer denn dann?«
»Sagen wir einfach, ich habe jemanden, der ein Auge auf alles hat.«
»Was?«, rief Lucy aus. »Sie haben einen Maulwurf in meiner Crew?« Sie wandte den Blick und sah, dass Pepper und Jäx zuhörten. Rasch legte sie eine Hand auf die Sprechmuschel und wandte sich an Pepper: »Fertig mit dem Einkaufen?«
Pepper schüttelte verneinend den Kopf und wandte sich wieder Jäx zu, der bereits nach einem weiteren Heft griff.
Lucy sprach wieder in den Hörer. »Warum tun Sie das? Wenn Sie einen Beobachter schicken wollen, dann schicken Sie einen. Damit habe ich kein Problem. Wozu diese Geheimnistuerei?«
»Nur noch drei Tage, Lucy«, erwiderte Finnegan. »Alles, was Sie zu tun haben, ist, den Zeitplan einzuhalten.«
»Ich werde Ihren Zeitplan einhalten«, antwortete Lucy scharf. »Aber Wilder bleibt in der Mannschaft, weil Bryce ihn haben will. Und der Maulwurf verschwindet. Schicken Sie mir so viele Beobachter, wie Sie wollen, aber keine Spione.«
Das Schweigen in der Leitung dehnte sich, während hinter ihr der Verkäufer vorschlug: »Wie wäre es mit der Edelversion der Wonder-Woman- Puppe? Dazu gibt’s kostenlos ein gebundenes Buch und einen Nachdruck des ersten …«
»Die hab ich gestern Abend schon bekommen«, fiel Pepper ihm ins Wort. »J. T. hat mir eine mitgebracht.«
»Ein harter Bursche?«, fragte Jäx. »Redet nicht viel?«
Das ist er , dachte Lucy und fragte sich, ob es wohl auch zu seinem Berufsbild gehörte, Spitzel zu entlarven.
»Sie sind wirklich nicht in der Position, mir etwas vorzuschreiben, Lucy, liebes Mädchen«, stellte Finnegan fest.
»Genau«, sagte Pepper zu dem Verkäufer. »Das ist genau J. T. Er ist ein Green Beret . Ich sollte für ihn auch etwas finden.«
»Wie wär’s mit den Superman- Boxershorts mit dem Super-Kampfschild?«
»Nein« , entfuhr es Lucy.
»Wie bitte?« , fragte Finnegan eisig.
»Entschuldigung«, sprach Lucy wieder ins Telefon, »ich habe mit jemand anderem gesprochen. Aber dieser Maulwurf …«
»Vergessen Sie’s«, riet Finnegan ihr. »Der Zeitplan ist das Wichtigste. Ich möchte, dass Sie ihn exakt einhalten.«
»Mir gefällt das alles nicht, Mr. Finnegan.«
»Es ist mein Geld, Lucy.«
»Das habe ich verstanden, aber …«
»Machen Sie Ihren Job gut«, fuhr Finnegan fort, »dann bekommen Sie vielleicht noch einen Bonus.«
»Ich will keinen Bonus. Ich will den Maulwurf weghaben, und …« Sie hielt inne, als ein Klicken aus dem Hörer drang und die Verbindung unterbrochen war. Dieser Mistkerl .
»Aufkleberheft?«, bot Jäx Pepper an und legte es vor sie auf den Ladentisch.
»Hab ich schon«, beschied Pepper.
»PEZ-Spender?« Er stellte einen auf den Ladentisch, und Pepper runzelte die Stirn. »Vielleicht.«
» Wonder-Woman -Puppe mit Wackelkopf?« Er stellte eine vor Pepper hin, und sie ließ nur ihre Augen gen Himmel rollen, als der Kopf auf und nieder hüpfte. »Ja, finde ich auch. Kannst du schon schreiben? Ich hab hier ein Wonder-Woman -Tagebuch.«
»Ich kann schreiben«, meinte Pepper. »Ein bisschen.«
»Wie wär’s mit Das Große Wonder-Woman-Buch ? Daraus sind alle Motive auf den
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