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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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Stelle verlief eine dicke Narbe. Das Maul war halb geöffnet und entblößte große Zähne.
    Wilder nickte und machte versuchsweise einen Schritt rückwärts. Dann noch einen. Der Alligator regte sich noch immer nicht. Noch ein Schritt.
    Da bewegte sich der Alligator plötzlich mit überraschender Schnelligkeit, direkt in Richtung des Sumpfs. Er verschwand im Blättergewirr, und nur Sekunden später hörte Wilder, wie er ins Wasser rauschte. Kopfschüttelnd machte er sich auf den Rückweg zum Lager. Unmittelbar bevor er den Wald verließ, schob er die Glock wieder ins Halfter zurück und zog das Hemd darüber. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, dass Althea ihn wieder mit einer Kanone sah …
    Er hörte, wie ein Auto zu schnell um die Kurve raste, dann tauchte Bryce in einem schwarzen Porsche Carrera auf und kam schlingernd vor ihm zum Halten.
    »Sie sind mein Mann«, rief Bryce aus, als er ausgestiegen war und der Motorhaube einen Klaps versetzte. »Na, gefällt er Ihnen?«
    Wilder nickte, da er sich nicht sicher war, wie man sich zu so etwas äußerte. Er war mehr an Männer gewöhnt, für die ein Sechzig-Tonnen-Abrams-Panzerwagen mit einem 120-Millimeter-Hauptrohr, mit dem man auch während der Fahrt bei sechzig Meilen in der Stunde ein Ziel in mehr als zwei Meilen Entfernung noch treffen konnte, der Normalfall war.
    »Ich bin in die Stadt unterwegs«, fuhr Bryce fort. »Wollen Sie mitkommen? Mit der Kiste hier wollen sie alle von uns flachgelegt werden.«
    Aber klar doch , dachte Wilder. Eine seiner Exfrauen hatte ihm einst erzählt, dass Autos wie dieses in ihr immer den Wunsch weckten auszurufen: »Tut mir leid wegen deines Penis.« Er hatte das gemein gefunden, dennoch schien der Punkt an sie zu gehen.
    Aber trotzdem erschien es ihm eine gute Idee, vom Set fortzukommen; da waren einfach zu viele Unbekannte, schlimmer als im Sumpf, wo es nur einäugige Alligatoren gab. Er blickte zum Parkplatz hinüber und erspähte Stephanie, die Assistentin, die gerade aus Armstrongs heruntergekommenem Camper kam und wieder eingeschnappt dreinblickte. Was bedeutete, dass wahrscheinlich auch Armstrong nicht in bester Laune war.
    »J. T.?«
    Guter Zeitpunkt für einen Rückzug. »Sicher. Fahren wir.«
    Bryce lächelte. »Super. Ich sage nur schnell Althea noch Bescheid, dann können wir. Der letzte freie Abend, bevor wir mit den großen Stunts anfangen.«
    »Althea?«
    Bryce rollte mit den Augen. »Sie wissen doch, wie Freundinnen sind. Wollen immer wissen, wo man ist. Man muss sie bei Laune halten.«
    »Freundinnen?« Ach du Scheiße . »Ich dachte, Sie und dieses Make-up-Girl, Mary …«
    »Na ja, sicher«, erwiderte Bryce mit seinem typischen Macho-Grinsen. »Aber das weiß Althea doch nicht.«
    »Ach so.« Falsch . Nicht gut. Gar nicht gut.
    »Ich sage immer, was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß«, erklärte Bryce überlegen.
    »Tja, da ist was dran.« Wilder hätte sich am liebsten wieder in den Sumpf zurückgezogen, damit Althea ihm nicht begegnen und sagen konnte: Tolle Nummer gestern Nacht . Und außerdem war da Armstrong, die nicht gerade glücklich darüber sein würde, wenn er ihren Star in Rage brachte. Überhaupt nicht gut. Ein weiteres Zusammentreffen mit dem Reptil wäre weit weniger gefährlich. Es hatte mehr Vernunft bewiesen als alle, die er hier kennen gelernt hatte.
    »Sind Sie so weit?«, fragte Bryce und machte eine Kopfbewegung zum Lager hin.
    »Äh, klar.« Na, wie schlimm konnte es denn kommen? Er war schon von Scharfschützen beschossen worden. Was waren dagegen ein paar wütende Frauen?
    Er sah Armstrong vor seinem geistigen Auge, wie sie in einen Apfel biss, und zögerte.
    »J. T.? Sind Sie sicher, dass Sie mitkommen wollen?« Bryce klang verunsichert, als fürchte er, sein neuer bester Freund hätte keine Lust zum Spielen.
    Stell dir vor, wie er erst klingt, wenn er herausfindet, dass sein neuer bester Freund sein Mädchen gefickt hat. Scheiße .
    »Ich bin gleich hinter Ihnen«, erwiderte Wilder. Weit hinter Ihnen. Geben Sie mir Deckung, ich geh jetzt rein .
    Damit folgte er Bryce ins Lager und wünschte sich dabei zurück nach Bragg, wo es nur verdammt wenige Frauen und keine Filmleute gab.
     
    Lucy war zur Begleitmusik von »Us Amazonians« , das Pepper auf dem Beifahrersitz wieder aus vollem Halse mitsang, ihre Beute auf dem Schoß, zurück zum Basislager gefahren. Sie stellte das Wohnmobil dort auf dem Parkplatz ab, und im nächsten Augenblick wurde die Seitentür geöffnet, und

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