Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
besorgt.
»Lucy.« In Glooms Stimme lag ein warnender Ton. »Das sind erwachsene Menschen, die tun können, was sie wollen.«
»Von wegen. Bryce glaubt, dass Althea zu ihm gehört«, entgegnete Lucy und marschierte los, fest entschlossen, einen Green Beret umzubringen.
Finnegan würde sich freuen.
»Hallo, Lucy«, begrüßte Bryce sie.
»Hallo, Babe«, erwiderte Lucy, um einen leichten Ton bemüht, und nahm den Anblick des machohaften Verräters an seiner Seite in sich auf, der wie immer mit kühlem Blick dastand. »Sie haben heute frei.«
»Ich weiß. Ich bin nur gekommen, um meinen Mann hier abzuholen, J. T.« Er schlug Wilder auf den Rücken.
Wilder zuckte zusammen, und das war wenigstens etwas, dachte Lucy. Nun ja, er würde noch einige Male zusammenzucken, bis sie mit ihm fertig war.
»Wir fahren rüber nach Savannah«, verkündete Bryce. »Ein bisschen Nachforschungen betreiben.« Er schenkte ihr sein berühmtes schlaues Lächeln.
Wilder starrte über ihre Schulter hinweg auf nichts Besonderes.
»Warum sagen Sie nicht noch schnell Althea Hallo, bevor sie mit dem Bus fort ist?«, schlug Lucy Bryce vor. »Und helfen ihr ein bisschen, sich vor ihrer Szene zu entspannen?«
Bryce nickte. »Gute Idee. J. T. …«
»J. T. bleibt inzwischen bei mir«, fiel ihm Lucy ins Wort und nagelte den Sünder mit ihren Blicken fest. »Wir haben noch einiges zu besprechen.«
»Okay.« Bryce verschwand Richtung Althea.
Wilder begegnete ihrem Blick, ohne zu blinzeln. »Gibt’s ein Problem?«
»Ja«, antwortete Lucy. »Sie haben die Freundin Ihres Bosses gefickt.«
Seine Augen flackerten bei dem Wort »gefickt«, aber sie konnte nicht erkennen, ob er beleidigt oder belustigt war. Keins von beiden wahrscheinlich. Gefühlloser Bastard . Althea musste geträumt haben, wenn sie wirklich glaubte, dass dieser Roboter leidenschaftlich sein konnte.
Vielleicht hat sie ihn auf Touren gebracht .
Sie holte tief Luft. »Ich dachte, es gäbe da einen gewissen Ehrenkodex, wonach ein Mann nicht mit der Freundin eines Kumpels schläft.«
»Eigentlich sind das eher Richtlinien«, erwiderte Wilder mit unbewegtem Gesicht, und Lucy hätte ihn am liebsten umgebracht.
»Nein. Zitate aus Filmen machen Sie nicht witziger. Oder auch nur annähernd menschlich. Das war ganz mies, Wilder. Bryce ist ja nicht gerade eine Leuchte, aber er hat Sie angeheuert, und er glaubt, dass Sie gleich nach Dingdongs das Beste überhaupt sind, dass Sie beide ein Team sind, er hält Sie für seinen Freund , und dann gehen Sie her und …«
Er nickte, wobei er plötzlich sehr menschlich wirkte, fast beschämt. »Sehen Sie, ich wusste nicht, dass sie seine Freundin ist, und sie lag schon in meinem Bett, als ich in mein Zimmer kam.«
»Und Sie waren unfähig, ihr zu sagen: ›Raus aus meinem Bett‹?«
»Machen Sie Witze?«
Sie fühlte, wie der Zorn in ihr hochstieg. Er war noch schlimmer als Connor. Wenigstens machte sich Connor keinen Spaß daraus, wenn er anderen Menschen wehtat. »Das ist überhaupt nicht lustig. Bryce glaubt, das sei seine große Chance, ein Actionheld zu werden, aber Sie werfen das alles über den Haufen, weil Sie nicht Nein sagen können.«
Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Ich kann Nein sagen. Ich wollte aber nicht.«
Lucy fuhr zurück. »Oh Mann, Ihnen ist wirklich jeder andere scheißegal, Sie denken nur an sich selbst, was?«
Er zuckte ebenfalls zurück, sein Gesicht wurde verschlossen, und sie dachte: Das hat dich getroffen. Gut.
»Hören Sie, es ist doch nur ein Film«, meinte er dann, und da vergaß sie sich, trat dicht an ihn heran und stach mit einem Finger gegen seine steinharte Brust.
»Hören Sie mir zu, Sie Bastard, das ist nicht nur ein Film, sondern da stehen Lohnschecks für viele Leute auf dem Spiel, da steht meine Existenz auf dem Spiel. Aber das ist Ihnen ja alles scheißegal.«
»Einen Augenblick mal«, wandte er ein, und in seiner Stimme klang zum ersten Mal Erregung mit.
»Ich habe noch drei Tage, um diesen Film zu Ende zu bringen. Ich kann es mir nicht leisten, dass Bryce in seinem Wohnwagen hockt und schmollt, weil Sie’s mit seiner Freundin getrieben haben …«
Wilder blickte sie stirnrunzelnd an. »Er hat was mit der Maskenbildne…«
»Ist mir doch egal«, fauchte Lucy. »Mir ist doch egal, mit wem er’s treibt, und mir ist egal, mit wem Sie’s treiben, solange er einsatzbereit ist und sich für ein Gottesgeschenk für alle Frauen hält, wenn ich ihn als Helden brauche.«
»Und mich
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