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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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an ihre Mutter. »Es tut mir schrecklich leid. « Daisy weinte noch lauter, das Schluchzen schüttelte ihren schmalen, zerbrechlichen Körper, und ihr bleiches Gesicht unter dem blonden Kraushaar war fleckig geworden.
    »Okay, das reicht jetzt«, sagte Lucy scharf, als Daisy zu keuchen begann. Ihr Weinen steigerte sich in einen Anfall von Hyperventilation, und Peppers Augen wurden riesengroß vor Schreck. Sie wimmerte auf.
    Lucy nahm ein Trinkglas aus dem Schränkchen, füllte es mit Wasser und schüttete es Daisy ins Gesicht.
    Daisy zuckte zurück und starrte sie erschrocken an. Wasser rann ihr aus dem Haar und über das Gesicht. Sie schluchzte noch vereinzelt auf, aber sie keuchte nicht mehr.
    »Du machst deiner Tochter Angst«, mahnte Lucy sie sanft, und Daisy wandte sich zu Pepper um, die fast starr vor Furcht und Schuldgefühl dasaß.
    »Ach Baby, es tut mir so leid.« Daisy drückte sie fest an sich. Ihr Atem ging immer noch heftig, aber es gelang ihr, das Weinen zu unterdrücken.
    »Das ist alles meine Schuld« , heulte Pepper an ihrer Brust.
    »Nein« , widersprach Lucy. »Es war ein großes, dummes Missverständnis, weil wir nicht miteinander gesprochen haben.« Sie starrte ihre Schwester so lange an, bis Daisy ihrem Blick begegnete. »Aber von jetzt an reden wir.«
    Sie saßen schweigend, und Daisy wiegte Pepper in ihren Armen, bis das kleine Mädchen sich wieder beruhigte und entspannte. Als Lucy sicher war, dass Pepper eingeschlafen war, stand sie auf und streckte die Arme aus.
    »Gib sie mir, ich lege sie auf das Bett«, befahl sie Daisy, und Daisy erhob sich, ein wenig taumelnd unter Peppers Gewicht, und reichte sie Lucy.
    Lucy legte Pepper aufs Bett, deckte sie mit ihrer blau karierten Steppdecke zu und stand dann eine Weile da und betrachtete sie. Sie war so klein, und sie wäre um ein Haar verloren gegangen. Ein Wunder, dass sie sie noch rechtzeitig gefunden hatten. Nein, kein Wunder. Ich danke Gott für J. T. Wilder , dachte sie und hielt ihr Herz mit beiden Händen fest. Er war ein anständiger Kerl, ein großartiger Mensch, aber das war alles.
    Sie holte zwei Flaschen Kräuterlimonade aus dem Kühlschrank und ließ sich Daisy gegenüber in einem Drehsessel nieder.
    Daisy sah erbärmlich aus.
    »Hier.« Lucy reichte ihr eine Flasche. »Und du erzählst mir jetzt alles. Ich war bisher rücksichtsvoll und geduldig, aber damit ist jetzt Schluss. Du bist in Schwierigkeiten, und Pepper weiß das. Und du bist mit den Nerven am Ende, und sie ebenso. Sag mir jetzt endlich, was los ist.«
    »Ich kann nicht«, entgegnete Daisy flüsternd.
    »Ich werde nicht zur Polizei gehen«, meinte Lucy trocken, und Daisy blickte mit einem Ruck auf. »Davor hast du Angst, nicht wahr? Dass es etwas Illegales ist, in das Connor dich hineingezogen hat …« Daisy wollte protestieren, aber Lucy hob abwehrend eine Hand. »Mach dir keine Mühe, ich weiß, dass Connor dahintersteckt. Er hat dich zu irgendetwas überredet, und du hast Angst, du könntest im Kittchen landen. Also, das wird nicht passieren. Nicht unter meiner Regie. Gloom wäre auch dagegen.«
    Daisy lächelte schwach, und Lucy forderte sie noch einmal auf: »Erzähl’s mir.«
    Daisy seufzte. »Der Geldgeber, Finnegan, benützt den Film als Deckmantel für irgendetwas. Connor will mir nicht sagen, was es ist, aber es geht um diesen Helikopter. Er hat mir Geld gegeben, damit ich über die Skriptänderungen den Mund halte, darüber, dass da ein absoluter Bruch im Drehbuch ist.«
    »Der Helikopter«, wiederholte Lucy und ging in der Erinnerung das Skript durch. »Explosionen. Gepanzerter Wagen. Haben die etwa vor, wirklich einen gepanzerten Wagen auszurauben?«
    »Ich weiß nicht.« Daisy sackte in ihrem Sessel zusammen, das verkörperte Elend. »Laut Drehbuch passiert es auf der Brücke. Und es soll ein Schnellboot zur Sicherheit unter der Brücke liegen, aber Doc hat sich verplappert. Er sagte, er soll es dann in den Sumpf fahren.« Sie schluckte schwer. »Connor hat mir fünfzigtausend Dollar gegeben, damit ich nichts sage, Lucy.«
    »Oh«, machte Lucy. Es war ihr klar, was eine solche Summe für Daisy, überhaupt für jede alleinstehende Mutter, bedeutete.
    »Und er versprach mir noch mal fünfzigtausend, wenn alles vorbei ist. Ich will dieses Geld haben«, schloss Daisy mit dem altbekannten trotzigen Ausdruck in den Augen. Dann wurde ihr Gesicht wieder weich, und ihre Lippen zitterten. »Aber da stimmt etwas nicht. Ich wusste, dass da etwas schiefgehen musste.

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