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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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anders.«
    »Was?«
    Wilder holte tief Luft und wartete.
    Crawford zog seinen PDA hervor. Wilder fragte sich, wo dieses elektronische Notizbuch bei ihrem ersten Treffen gesteckt hatte. »Lassen Sie mich nachsehen. Wir haben die Mitglieder der Filmcrew auf Personen überprüft, die nicht Bürger der Vereinigten Staaten sind. Ich meine, das FBI hat das getan. Seit dem 11. September ist es Standard, die …«
    Wilder konnte auf eine Ansprache darüber verzichten, was der 11. September im Land alles an Durcheinander angerichtet hatte. »Was haben Sie über Nash?«
    »Hier haben wir’s. Nicht viel. Australier, wie Sie gesagt haben. Reiste in den letzten acht Jahren häufig in die Staaten ein und aus.«
    »Wohin geht er, wenn er das Land verlässt?«
    »Hmm, wir haben drei Flüge nach Australien. Einen nach Deutschland.« Crawford blickte mit schmalen Augen auf das Mini-Display. »Hmm, das ist seltsam. Er war viermal im Irak. Immer sechzig Tage lang, hat für eine Firma namens Blue River gearbeitet, was immer das ist.«
    Wilder richtete sich auf. » ›Blue River‹ ist eine Sicherheitsund Überwachungsfirma.« Er kannte viele Männer, die in diesem mörderischen Land, in dem alles drunter und drüber ging, für solche Firmen gearbeitet hatten. Im Vergleich zu den chaotischen Verhältnissen dort wirkte sogar die Filmcrew hier wie eine gut geölte Maschine. »Nash hat für die den Revolverhelden gegeben. Was noch?«
    »Den Revolverhelden?«, fragte Crawford, und Wilder dachte: Der ist noch nie aus dem Land gekommen, wenn er das nicht kennt. Was für ein Milchbubi .
    »Nach dem zweiten Golfkrieg sind neue Firmen nur so aus dem Boden geschossen und haben einen Haufen Geld an den Aufträgen, die ihnen von der amerikanischen Regierung zugeschanzt wurden, verdient. Und für die Sicherheit sorgten meistens Privatfirmen. Mit schwer bewaffneten Typen. Angemietete Revolverhelden: Söldner.«
    »Aha.« Crawford sah aus, als würde er das vorsichtshalber für später speichern, und Wilder fühlte sich allmählich wie ein Ausbilder für das erste CIA-Ausbildungsjahr. Crawford tippte weiter mit spitzem Stift aufs Display. »Nash war in Australien in der Armee. Sieben Jahre als Unteroffizier.«
    Auch darüber wunderte Wilder sich nicht. Es war ihm seit ihrer ersten Begegnung klar gewesen, dass Nash gedient hatte. »In welcher Abteilung?«
    »Irgendetwas namens SAS.«
    Wilder erstarrte. » ›Special Air Service‹ . Wer wagt, gewinnt.«
    »Was?«
    »Wer wagt, gewinnt. Das ist das Kampfmotto der SAS. Sie sind praktisch das australische Gegenstück zu den ›Special Forces‹ in den USA. Wurden als australische Ausgabe der britischen SAS gegründet. Gegen die Bösen und für die Guten.« In den ersten Tagen des zweiten Golfkrieges war er froh gewesen, sie an seiner Seite zu haben. Weniger froh war er nun, da er vielleicht einen von ihnen am Set gegen sich hatte. Verflucht , dachte er. Connor Nash .
    »Steht dort, was seine Spezialität war?«
    »Waffen. Sprengmittel.«
    Verdammt. Und zu erwarten. In der SAS hatten sie ausnahmslos Top-Profis. »Sonst noch was?«
    Crawford nahm einen vorsichtigen Schluck von seinem Bier, als würde ihn das Gebräu andernfalls attackieren. »In den letzten zwölf Jahren hat Nash an vierzehn Filmen mitgearbeitet. Dieser Film hier ist sein zweiter mit Armstrong. Was bedeutet, dass die beiden unter einer Decke stecken könnten.«
    »Nein.« Wilder überlegte. Nash arbeitete also zwischen den einzelnen Filmaufträgen für Blue River . Das machte Sinn. Mit seinem SAS-Background konnte er einen Haufen Geld machen. In sechzig Tagen konnte er genug verdienen, um übers Jahr zu kommen, wenn er nicht allzu aufwendig lebte. Dann kam noch seine Gage für die Filmarbeiten hinzu, allerdings hatte Wilder keine Ahnung, wie viel man als Stunt-Koordinator so einstreichen konnte. Bei diesen Filmarbeiten hier schienen sie nicht gerade im Luxus zu leben. »Hat Nash irgendwann mal etwas Zeit in Irland verbracht, wo er Finnegan hätte kennen lernen können?«
    »Da gibt’s keine Aufzeichnungen.«
    »Und was ist mit Mexiko? War Nash zufällig da unten, als Finnegan geschnappt wurde?«
    »Nein.«
    Es herrschte eine ganze Weile Schweigen, während Wilder nachdachte und versuchte, eine Verbindung zwischen Nash und Finnegan zu finden. Schließlich räusperte sich Crawford nervös. »Finnegan hat nach Saddams Sturz ein paar Dinge im Irak gedreht.«
    Bingo , dachte Wilder. »Das hätten Sie mir gleich zu Anfang sagen sollen, verdammt.

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