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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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fort, »dann vielleicht eine freundliche Schauspielerin, die dringend einen Begleiter sucht. Sie selbst sind wohl keine freundliche Schauspielerin, oder, Chérie?«
    »Nein. Ich bin die Regisseurin, und wir drehen im Augenblick gerade eine Szene.« Lucy starrte weiter auf den Monitor, wo Wilder auf der Kufe eindeutig kläglich wirkte. Er sollte lieber auf dem Erdboden bleiben , dachte sie. Auf festem Boden ist er so gut .
    »Ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen«, erwiderte der Mann. »Ich bin René LaFavre, J. T. Wilders Waffenbruder.«
    »Du bist ein Freund von J. T.?«, fragte Pepper entzückt. »Ich auch!«
    »Ja, J. T. sucht sich seine Freunde immer sehr gut aus«, stellte LaFavre fest und lächelte sie an.
    »Ja«, stimmte Pepper zu. »Möchtest du auch heute Abend zu meiner Party kommen?«
    LaFavre legte eine Hand auf sein Herz. »Tragischerweise habe ich schon eine Verabredung.«
    »Mr. LaFavre«, sagte Lucy und starrte zu dem Helikopter auf, an den Wilder sich jetzt starr vor Furcht klammerte.
    »Es heißt Major LaFavre, Chérie, aber Sie dürfen mich René nennen.«
    »Danke, René. Captain Wilder steht da oben auf der Helikopterkufe.«
    LaFavre blickte hinauf. »Das glaube ich weniger.«
    Lucy blickte mit zusammengekniffenen Augen zu dem Helikopter hinüber, der langsam näher kam, dann wieder auf den Monitor. »Gloom«, begann sie, und ihre Stimme schraubte sich höher, »das sieht nicht wie Wilder aus, da auf der Kufe.« Wieder blickte sie zum Helikopter hinüber, während der sich weiter näherte.
    »Das ist nicht Wilder «, stellte Lucy fest und erhob sich. »Das ist Bryce. Connor «, schrie sie in ihr Mikrofon. »Was zur Hölle tut Bryce da oben auf der Kufe?«

10
    Tyler sah den Vogel von Westen herankommen, ganz nach Plan.
    Dann warf er einen Blick auf sein Handy und las nochmals die Anweisung, die er vor fünfzehn Minuten bekommen hatte: Mission abgeblasen .
    Was zur Hölle sollte das heißen? Er war kampfbereit. Verdammt, er war mehr als bereit, er war schon ganz versessen darauf.
    »Leck mich doch am Arsch«, beschimpfte er das Telefon. »Ich mach’s trotzdem.«
    Er warf die leere Bierdose über die Schulter und machte sich an die Arbeit. Er befand sich eine halbe Meile südlich, in einem der verlassenen Türme, die die alte Weyerhaeuser-Papiermühlenfabrik am Savannah River umstanden, und er benützte ein normales Zielfernrohr, da die Sonne noch gut zweieinhalb Stunden am Himmel stehen würde. Es würde ein sehr schwieriger Schuss werden. Bewegliche Ziele waren das immer.
    Die schrägen Sonnenstrahlen lagen warm auf seiner Haut. Ein verdammt schöner Tag. Perfekt zum Schießen.
    Er ließ den Sucher über die Brücke schweifen und fixierte ihn auf die Mutter der kleinen Göre. Er könnte sie mit einem Schuss erlegen, ganz leicht, und das Kind fühlen lassen, wie es war, wenn man alleine war, wenn sich niemand mehr dauernd um einen kümmerte. Direkt neben ihr stand das Kind …
    Es starrte durch den Feldstecher direkt zu ihm her.
    Er trat vom Fenster zurück und fluchte. Sie konnte ihn nicht gesehen haben, das kleine Aas, aber Herrgott, die war auf Draht.
    Das Geräusch der Rotoren wurde lauter, und er schaltete sein Gehirn in den Einsatz-Modus und hob das Gewehr, um den Vogel im Zielfernrohr zu betrachten. Er dachte an die sensiblen Stellen, die er treffen könnte, so dass der Vogel wie ein Stein zu Boden fiel. Das Getriebe. Der so passend benannte Jesus-Bolzen, der die Rotorblätter an ihrem Platz hielt. Und wenn die Kiste im rechten Winkel zu seiner Stellung vorbeiflog, könnte er mit einem Schuss die beiden Personen auf den Vordersitzen erledigen. Eine Kugel, zwei Leichen, der Traum jedes Scharfschützen. Eigentlich sogar vier Leichen, denn die Kiste würde ohne Pilot abstürzen und die anderen beiden auf den hinteren Sitzen mit sich reißen.
    Das wäre wirklich cool , dachte Tyler. Viele Punkte in einem Videospiel. Das würde ihm Extra-Leben einbringen, um auf einer höheren Stufe zu kämpfen.
    Das Rotorengeräusch wurde immer stärker, und Tyler richtete das Gewehr auf den niedrig fliegenden Helikopter und verlangsamte seine Atmung.
    Seine Mission.
    Er konzentrierte sich auf sein Gewehr, auf das Bild im Sucher, auf seine Atmung, seinen Herzschlag. Genau zwischen zwei Herzschlägen feuerte er.
     
    Wilder fühlte, wie der Helikopter erzitterte, und tauchte mit einem Hechtsprung auf den Boden, um das Nylonseil noch zu erwischen, während Bryce stürzte und außer Sicht geriet.

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