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Klappohrkatze auf Reisen

Klappohrkatze auf Reisen

Titel: Klappohrkatze auf Reisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
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Truthahn (man muss zugeben, das klingt gut). Whiskas war außerdem so zuvorkommend, auf jeder Dose ein bisschen über das Futter zu erzählen. Worte, die das Herz jeder Katze und ihres Dosenöffners mit Freude erfüllen.
    ***
    Zu Anfang kam uns all das exotisch und altmodisch und ein bisschen exzentrisch vor. Je länger wir aber dort waren, desto vernünftiger erschien uns das Leben in der Provence. Und ohne dass wir uns dessen bewusst waren, wurden wir zu einem Teil der Gemeinschaft.
    Obwohl wir erst ein paar Monate weg waren, schien Amerika immer weiter entfernt. Wir hatten in Goult keinen Fernseher – eine bewusste Entscheidung, eher die von Janis, muss ich zugeben, aber eine sehr kluge –, was uns von einem Großteil unserer eigenen Kultur abschnitt. Unser Französisch war in diesem Stadium kaum zu gebrauchen, aber fast niemand, mit dem wir zu tun hatten, sprach ein Wort Englisch, also gewöhnten wir uns schnell daran, die einzige Sprache zu sprechen, in der wir kommunizieren konnten. Das versetzte uns in einen seltsamen, aber nicht unangenehmen Schwebezustand.
    Viele Dinge hatten wir nicht vorhergesehen, als wir von einem Land ins andere zogen. Oder falls wir sie vorhergesehen hatten, entwickelten sie sich ganz anders, als wir erwartet hatten.
    Wir wussten, dass wir etwas wegen des Geldes unternehmen mussten, das heißt, wir mussten herausfinden, was zu tun war, um eine französische Bank nutzen zu können. Klugerweise (dachte ich) hatte ich, bevor wir New York verließen, mit jemandem bei Crédit Lyonnais gesprochen, der zweitgrößten Bank Frankreichs. Der Ansprechpartner in ihrem New Yorker Büro sagte mir, sie hätten tatsächlich eine Zweigstelle ziemlich in der Nähe von Goult, in der Stadt Cavaillon.
    Perfekt.
    Nachdem wir angekommen und zwei oder drei Tage nichts weiter getan hatten, als die Atmosphäre auf uns wirken zu lassen, die Schönheit der Gegend zu genießen und die Zollbeamten anzuschreien, beschlossen wir, etwas Praktisches zu erledigen, also fuhren wir nach Cavaillon und fanden Crédit Lyonnais.
    Es war einfach. In der ersten Straße, in die wir einbogen, sobald wir in der Stadt waren, gab es eine Bank mit einem großen LYONNAIS -Schild. Wir parkten vor der Bank und gingen hinein. (Was nicht ganz einfach war. Die Franzosen haben ein komisches System, bei dem man auf einen Summer drücken muss, um durch eine Tür zu kommen, dann ist man in einem winzigen Raum gefangen, bevor man die andere Tür öffnen kann. Das Problem ist, die zweite Tür aufzumachen, denn das geht erst, wenn die erste richtig zu ist. Janis, Norton und ich waren gute zehn Minuten zwischen den Türen gefangen, bis irgendein freundlicher Mensch in der Bank endlich anfing, mit den Händen zu fuchteln und zu schreien und uns zeigte, wie wir hineinkamen.) Sobald wir drinnen waren, war alles großartig. Die Bank war sehr klein, fast verschlafen im Vergleich zu anderen Banken. In sehr simplem Französisch fragte ich, ob jemand Englisch spräche. Man sagte mir, der Geschäftsführer, Monsieur Gilbert Rebattu, spreche ein bisschen Englisch, und gleich darauf wurden wir in Monsieur Rebattus kleines Büro geführt.
    Wenn man in der Provence ein bisschen Englisch sagt, heißt das, ein bisschen Englisch. Monsieur Rebattu, ein schlanker Mann mit dunklem Schnurrbart und einer etwas nervösen, aber absolut charmanten Art, konnte hello und good-bye sagen, aber praktisch nichts anderes. Er war aber ausgesprochen nett und hilfsbereit und verbrachte fast eine Stunde mit uns, in der er uns half, die Formulare auszufüllen. (Normalerweise wäre so etwas in fünf Minuten erledigt. Aber bei meinem Französisch und Monsieur Rebattus Englisch brauchten wir diese Stunde.) Er sagte uns, welche Art Bankkonto für uns am besten sei und zeigte, wie wir Schecks ausstellen mussten. Er erklärte uns sogar das französische Banksystem, das sehr viel vernünftiger ist als das amerikanische. In Frankreich fragt niemand nach dem Ausweis, wenn man Schecks schreibt. Man muss weder einen Führerschein noch eine Kreditkarte vorlegen; es ist genau dasselbe, als würde man mit Bargeld bezahlen. Monsieur Rebattu erklärte, das liege daran, dass die Leute in Frankreich keine ungedeckten Schecks ausstellen. Es gibt hier kein Kreditwesen (einer der Gründe, warum das Land keine Hunderte Milliarden Dollars Schulden hat, im Gegensatz zu anderen Ländern, die wir erwähnen könnten). Wenn ein Franzose mit einer VisaCard bezahlt, wird das Geld direkt von seinem Konto

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