Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)
und so ziemlich jeden anderen Körperteil rubbeln.
Aber wir waren nicht nur Faultiere, Norton und ich. Zum einen arbeiteten wir wirklich eine ganze Menge.
Ich schrieb Bücher und Fernsehshows und gelegentlich einen Film.
Und nachdem er einige Jahre nichts mit der Literaturwelt zu tun gehabt hatte, schrieb Norton selbst ein Buch.
Tja, lassen Sie sich das näher ausführen.
Ich bin jedem, der diese Norton-Bücher liest, sehr dankbar (genauer gesagt bin ich denen, die sie kaufen, noch dankbarer, aber sie zu lesen ist auch okay). Selbstverständlich kann man jeden, der Hunderte von Seiten über einen Vier-Kilo-Vierbeiner mit Klappohren liest, mit Fug und Recht als »katzenverrückt« beschreiben. Und ebenso selbstverständlich gibt es einen Grund, warum in dem Wort »katzenverrückt« das Wort »verrückt« enthalten ist. Ich spreche aus Erfahrung. Vor nicht allzu langer Zeit rief mich meine Agentin, Esther Newberg an, weil sie deprimiert war. Sie hatte gerade von einer Freundin ein Geschenk bekommen – einen schönen Bilderrahmen, und in dem Rahmen war ein Foto von Esthers Katze Tate. Esther fand es seltsam, dass, wie es die Bildauswahl der Freundin symbolisierte, ihre engste Beziehung im Leben die zu einer Katze war. Ich musste sie unterbrechen und darauf hinweisen, dass sie schließlich nur ein kleines Foto von ihrer Katze hatte. Ich hatte das letzte Jahrzehnt meines Lebens damit verbracht, ganze Bücher über meine Beziehung zu meiner Katze zu schreiben. Und war um die Welt gereist, um über ihn zu reden. » Du findest das seltsam? «, fragte ich. »Vergiss, dass er nur mein bester Freund ist, meine Katze ernährt mich auch!« Sie stimmte mir zu, dass ich in der Kategorie »seltsam« über ihr stand.
Die Sache ist die, ich kann mittlerweile sehr gute anekdotische Beweise anführen, dass so ziemlich jeder Katzenmensch das Wort »verrückt« als festen Namensbestandteil führen sollte. Aber meine Fans scheinen die Sache noch weiter zu treiben. Als also mein guter Freund Norm Stiles und ich hingingen und das unserer Meinung nach lustigste Buch der Welt in die Tasten hämmerten, Historical Cats , und Nortons Namen als Verfasser auf die Titelseite setzten, schwante mir, dass viel zu viele meiner Leser sich dachten: »Ach, okay, tja, er ist eine geniale Katze, ich glaube, er könnte das schon geschrieben haben.« Sie werden staunen, wie viele Leute uns auf den Lesungen unserer gemeinsamen Werbetour für dieses Buch fragten: »Und wie viel hat Norton tatsächlich zu dem Buch beigetragen?« Und ich antwortete so ernst, wie ich nur konnte, die Idee stamme von ihm, er habe die Recherche gemacht und ausgesucht, welche Katzen darin vorkamen, und Norm und ich hätten ihm nur bei den Witzen geholfen. Sie werden noch mehr staunen, wenn ich Ihnen sage, wie viele Köpfe daraufhin nickten und wie viele Blicke sagten: »Yeah, so ungefähr habe ich mir das gedacht.«
Also, ich will nicht behaupten, dass Norton gar nichts mit dem Verfassen des Buches zu tun hatte. Natürlich hatte er das. Die These von Historical Cats ist, dass, wie wir Verrückten alle wissen, hinter jedem großen Menschen eine noch größere Katze steht. Also stellten wir uns diverse historische Persönlichkeiten vor und dachten uns das unserer Meinung nach realistische Porträt des weniger bekannten Katzengefährten jener Persönlichkeiten aus (und fanden einen brillanten Illustrator, William Bramhall, der diese Porträts zum Leben erweckte). Da gab es zum Beispiel diesen großen amerikanischen Patrioten, Nathan Hales Katze, der die unsterblichen Worte sprach: »Ich bedauere, dass ich nur neun Leben habe, die ich für mein Land opfern kann.« Und da gab es natürlich Marie Antoinettes Katze, deren abfälliges Bonmot an die französischen Bauern war: »Sollen sie doch Trockenfutter essen.« Und neben vielen, vielen anderen gab es John F. Kennedys Katze, deren aufmunternder Schlachtruf lautete: »Frag nicht, was du für deinen Menschen tun kannst, frag, was dein Mensch für dich tun kann.« Ganz amtlich, für die Akten: Norton hat das nicht geschrieben. Er hat uns allerdings mit seinem kritischen Geschmack geholfen. Während er in Norms Haus herumsaß und zuhörte, wie wir einander zum Lachen brachten, klappte Norton ab und an die Seiten eines unserer Geschichtsbücher oder Lexika zu, als wollte er sagen: »Nette Idee, Jungs, aber denkt euch mal was Besseres aus.«
Um aber nicht die Illusionen seiner sämtlichen Fans zu zerstören: Die Einleitung zu dem Buch
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