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Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Titel: Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
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fortgesetzt wurde. Und im nächsten und im nächsten und so weiter. Es wurde zu einem so populären Event, dass wir uns schließlich alle laminierte Mitgliedskarten besorgten, die uns als Gruppenmitglied auswiesen (und auf denen die strengen Aufnahmekriterien standen; der Hauptpunkt war, dass man im Bedarfsfall das Dinner bezahlen konnte). Außerdem regte sich ein bisschen Eifersucht unter den Partnern, die, wenn wir alle zusammen waren, wissen wollten, warum sie nie zu unseren Treffen eingeladen wurden. Wir versuchten zu erklären, dass es nur für Mädels war – und dann merkte ich, dass mich alle anstarrten, und ich konnte nur lächeln und mit den Schultern zucken und hoffen, dass sich niemand allzuviel Gedanken deswegen machte. Vor allem Janis.
    Ab und zu, das muss ich zugeben, gab es ein paar unangenehme Momente.
    Der Sohn von Nancy und Ziggy, Charlie, verbrachte ebenfalls den Sommer in Sag Harbor, und Charlie ist, vorsichtig ausgedrückt, ein frühreifes Kerlchen. Dem kleinen Racker entgeht nichts, und er merkt sich alles. Außerdem sind wir ziemlich gute Kumpel. Nun, da er fast ein Teenager ist, darf er mit dem Fahrrad zu mir herüberfahren, was er gelegentlich macht, um mit mir über Sport oder Adam-Sandler-Filme zu reden, zwei Leidenschaften, die wir teilen. Außerdem ist er besessen davon, einen Film mit nackten Frauen zu sehen, was uns eine weitere gemeinsame Leidenschaft beschert. Ganz häufig, vor allem, als er noch jünger war, ungefähr acht oder neun, ging ich hinüber, um seine Mutter zu unserem Dinner abzuholen, und wurde dann vom Sohnemann verhört. Eine typische Konversation verlief so:

    Charlie: Hey, Pete. Was geht?
    Ich: Großer Abend heute. Essen und Kino.
    Charlie: Mädelsabend?
    Ich: Yep.
    Charlie (mit gerunzelter Stirn und verwirrtem Blick): Kann ich dich was fragen?
    Ich: Klar.
    Charlie: Ist Mädelsabend nicht für Mädels?
    Ich: Klar doch.
    Charlie (nach langem Schweigen und ganz viel Stirnrunzeln): Viel Spaß.

    Einmal, in meinem zweiten oder dritten Sommer mit Mädelsabenden, aßen Janis und ich mit zwei Freunden, Oren und Betsy (ich hatte an diesem Tag in der Stadt zu tun und musste meine sommerliche Isolation kurz unterbrechen). Im Laufe des Dinners begann Betsy herumzudrucksen und sagte schließlich: »Ich habe vor ein paar Tagen mit Andi telefoniert, und sie war ganz aufgeregt, weil sie an dem Abend zum Mädelsabend ging. Sie erzählte mir, wie sehr sie sich darauf freue, und sie erklärte, dass sie und alle ihre Freundinnen zusammen ausgehen und essen und trinken und reden …«
    Sie brach verlegen ab, dann stieß Oren sie an, und sie sprach weiter: »Äh … ich habe sie gefragt, wer mitkommt, und sie sagte, Nancy, Caroline, an dem Abend auch Esther … und … äh … du.«
    Ich nickte und aß weiter. Betsy wartete höflich noch ein paar Sekunden und sagte dann leise: »Äh … gibt es etwas, das du uns sagen möchtest?«
    Als ich ihr versicherte, da sei nichts, aßen sie und Oren weiter – und dachten sich Gott weiß was.
    Mein Leben und das meiner Katze waren auch noch in anderer Hinsicht vergleichbar, nicht nur, was die Schaffung anregender platonischer Beziehungen mit Angehörigen des anderen Geschlechts dort draußen im sommerlichen Sag Harbor anging.
    Ich stand nicht so darauf, im hohen Gras unseres Gartens nach kleinen Viechern zu stöbern. Dafür stöberte ich regelmäßig im Rasen eines nahegelegenen Golfplatzes nach verlorengegangenen kleinen weißen Bällen.
    Am Ende eines harten Tages im Sonnenschein gab es für Norton nichts Schöneres, als an einem Stückchen Katzenminze zu kauen, sich auf das Wohnzimmersofa fallen zu lassen und sich auszuruhen. Nach einem harten Tag in meinem Büro im ersten Stock gab es für mich nichts Schöneres, als ein Pete’s Wicked Ale zu zischen, mich auf besagtes Sofa fallen zu lassen und per Satellit jeden Film anzugucken, in dem Greta Scacchi mitspielte (und hier schwarz auf weiß ein Versprechen für meinen jetzt zwölfjährigen Kumpel Charlie: Wenn deine Mom findet, dass du alt genug bist, kannst du herkommen, und dann gucken wir zusammen Die letzten Tage in Kenya ).
    Am späteren Nachmittag kletterte Norton gern auf meinen Schreibtisch und ließ sich ziemlich lange Bauch und Ohren kraulen und rubbeln.
    Ich entdeckte, dass man tatsächlich Masseurinnen ins Haus kommen lassen konnte, also fand ich mich am späteren Nachmittag gelegentlich auf einer Massagebank liegend, lauschte Miles Davis oder Chet Baker und ließ mir Bauch, Ohren

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