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Klara Fall, der Lakritzräuber und ich

Klara Fall, der Lakritzräuber und ich

Titel: Klara Fall, der Lakritzräuber und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Kronjuwelen! Brichst du die Verfolgung dann auch ab, weil’s zu Hause Jägerschnitzel gibt?“
    „War ja nur ’ne Frage“, ruderte ich zurück. „Wir wissen ja noch nicht mal, ob diese Janette überhaupt irgendwas mit Lakritz-Mischa zu tun hat.“
    „Klappe! Sie kommt raus!“, zischte Klara.
    Vorsichtig spähte ich durch die Büsche. „Tatsächlich! Sie schließt ab. Aber von Mischa keine Spur. Mist!“
    „Vielleicht geht sie ja jetzt zu ihm nach Hause?“ Klara überlegte. „Aber in unserer Gegend hab ich sie noch nie gesehen.“
    „Was daran liegen könnte, dass die zwei sich gar nicht kennen und unsere tolle Verschwörungstheorie kompletter Blödsinn ist“, unkte ich. „Ups, wo geht sie denn jetzt hin? Das ist ja eine ganz andere Richtung!“
    Klara raffte bereits eilig unsere Sachen zusammen. „Sie will bestimmt zur Bushaltestelle. Die ist da hinter der Kurve. Komm, schnell!“
    „Wohin?“
    Klara machte eine ungeduldige Handbewegung. „Mensch, auch zum Bus natürlich! Wir nehmen die Verfolgung auf.“
    Na super …! Wenn sich diese Janette jetzt umdrehte, erkannte sie uns doch sofort wieder. Und dann?
    Aber Klara war nicht zu bremsen. Im Handumdrehen hatte sie all unseren Kram in ihren Rucksack gestopft und dann jagten wir hinter Janette her, die eilig vor uns herstöckelte. Als sie die Haltestelle gerade erreicht hatte, hörten wir hinter uns den Bus kommen. Wir warteten in einigem Abstand, bis Janette und zwei weitere Frauen eingestiegen waren, dann spurteten wir los. Eine Sekunde bevor sich die Türen schlossen, sprangen wir in den hinteren Eingang. Als der Bus anfuhr, sanken wir schnaufend auf zwei freie Plätze in der letzten Reihe.

    „Wo ist sie?“, raunte Klara.
    „Da links.“ Ich deutete unauffällig nach vorn. Plötzlich fiel mir etwas ein. „Wir brauchen Fahrkarten!“
    „Spinnst du?“ Klara tippte sich an die Stirn. „Wenn wir jetzt nach vorne gehen, um welche zu kaufen, sieht sie uns!“
    „Na und?“
    Klara schüttelte den Kopf. „Das fällt doch auf, wenn wir schon wieder in ihrer Nähe auftauchen!“
    Ich seufzte. Klara hatte echt Nerven … Ich hingegen war noch nie im Leben schwarzgefahren! Mama würde ausflippen, wenn sie davon wüsste. Ihr Sohn: kaum Scheidungskind und schon auf der schiefen Bahn. Das wäre der Anfang vom Ende. Im schlimmsten Fall schickte sie mich gleich zu irgendeinem Seelenklempner. Nein, danke!
    Während ich noch über mein künftiges Schicksal nachgrübelte, stand Klara urplötzlich auf, pflanzte sich auf meinen Schoß und barg den Kopf an meiner Schulter. Ich erstarrte vor Schreck. „W-w-was ist denn jetzt los?“
    „Pst! Ist nur ein Ablenkungsmanöver, damit Janette unsere Gesichter nicht sieht“, zischte Klara. „Sie hat sich eben umgedreht. Keine Sorge, ich küss dich schon nicht!“
    „Äh …o-o-okay!“, stotterte ich und hielt still, wobei ich vorsichtig durch Klaras rotblondes Kraushaar zu unserer Verdächtigen hinschielte. „Achtung, sie ist aufgestanden! Ich glaube, sie will aussteigen!“
    Tatsächlich. Kaum hielt der Bus, drängte Janette auch schon auf den Bürgersteig. Wir ließen erst alle anderen aussteigen, bevor wir ihr unauffällig folgten.
    Ich sah mich um. „Wo sind wir eigentlich?“
    „In Mellendorf. Hier gibt’s ein paar Geschäfte, eine Pizzeria und auch ein kleines Café.“ Klara zeigte mit dem Finger. „Siehst du? Da drüben ist es schon!“

    Ich blickte hinüber zum Café.
    Und erstarrte.
    „Warte!“ Rasch packte ich Klara am Arm und zog sie hinter eine Litfaßsäule. Meine Stimme bebte vor Aufregung. „Guck mal, wer da am Fenster sitzt! Da drin, im Café!“
    Vorsichtig linste Klara um die Säule und schlug sich die Hand vor den Mund. „Wow! Ich fass es nicht: Mischa Neubert …“
    Gespannt beobachteten wir, wie Janette das Café betrat und sich Mischas Tisch näherte. Sie gab ihm einen Begrüßungskuss, bevor sie ihm gegenüber Platz nahm.
    Bingo! Klara und ich sahen uns triumphierend an. Janette, die unfreundliche Tankstellenangestellte, und der mutmaßliche Lakritzräuber Mischa Neubert waren tatsächlich ein Liebespaar. Wenn das nicht höchst verdächtig war!
    Auf der Rückfahrt – dieses Mal mit Fahrkarte, darauf hatte ich bestanden – konnten Klara und ich gar nicht aufhören, uns gegenseitig zu unserer detektivischen Meisterleistung zu beglückwünschen.
    „Also“, sagte ich, als wir in unsere Straße einbogen, „wann gehen wir zur Polizei und melden die ganze Geschichte?“
    Klara

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