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Klara Fall, der Lakritzräuber und ich

Klara Fall, der Lakritzräuber und ich

Titel: Klara Fall, der Lakritzräuber und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Hand und beschleunigte meine Schritte. Ich schämte mich. Vor allem dafür, dass ich mich schämte. Schließlich war Klara echt nett. Und Zottelpoldis Begeisterung für mich und meinen Riechkolben tat eigentlich auch ganz gut. Und trotzdem … Ach, Mist!
    Als wir Poldi bei seinem Herrchen abgaben, verpflichtete Klara uns gleich für eine weitere Gassirunde, dieses Mal wenigstens für nachmittags. Trotzdem war mir noch immer völlig schleierhaft, was diese ganze Aktion eigentlich bringen sollte. Solange es uns nicht gelang, Zottelpoldi das Sprechen beizubringen, damit er uns verriet, ob Mischa nun tatsächlich der Lakritzräuber war, machte unser Gassi-Dienst doch keinerlei Sinn!
    „Jetzt verrate mir endlich mal, was du vorhast!“, drängte ich Klara, nachdem uns Poldis Besitzer gewohnt charmant die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte. „Was ist dein Plan? Glaubst du vielleicht, Mischa hat das Geld aus dem Tankstellenüberfall irgendwo verbuddelt und Zottelpoldi führt uns demnächst hin, oder was?“
    „Quatsch!“ Klara schüttelte den Kopf. „Pass auf, Jannis: Morgen wirst du es erfahren, okay?“
    Ihre Geheimnistuerei machte mich wahnsinnig! „Und warum erst morgen?“
    Sie zögerte. „Weil du sonst nicht mehr mitmachen würdest.“
    Ich schluckte. Na, das klang ja super …! Anscheinend hatte Klara etwas wirklich Gefährliches oder Verbotenes vor … jedenfalls nichts, was mir gefallen würde. Wahrscheinlich sollte ich ihr jetzt auf der Stelle sagen, dass ich ausstieg. Aber zu meinem Erstaunen merkte ich, dass es dafür zu spät war: Klaras Fall war auch mein Fall geworden!
    Eine Weile standen wir unschlüssig herum.
    „Und wie geht’s heute weiter?“, fragte ich schließlich. „Also, ermittlungstechnisch?“
    Klara sah auf die Uhr. „Ich schlage vor, wir fangen nachher an, diese Janette zu observieren. Wenn sie wieder Spätschicht hat, so wie gestern, müsste sie gegen sieben Uhr Feierabend machen. Wer weiß, vielleicht holt Mischa seine Liebste ja von der Arbeit ab?“
    Wenn sie das überhaupt war … seine Liebste! „Meinst du nicht, dass Janette ein eigenes Auto hat?“, wandte ich ein.
    „Nee!“, sagte Klara. „Auf dem Parkplatz der Tanke stand nur ein einziges Auto. Und das gehörte mit Sicherheit nicht ihr.“
    Woher wollte sie das denn nun schon wieder wissen?
    Klara grinste. „Das war so ein peinlich aufgetuntes Teil mit Spoilern und am Rückspiegel baumelten so Mini-Boxhandschuhe. Nein, der Wagen gehörte definitiv einem Mann, wahrscheinlich dem Pächter!“

    Ich gab mich geschlagen. Klara hatte einfach eine top Beobachtungsgabe. Ihr entging wirklich nichts!
    Da wir an der Tankstelle auch kein Fahrrad gesehen hatten, das Janette gehören konnte, standen die Chancen tatsächlich nicht schlecht, dass Lakritz-Mischa seine Freundin nach der Arbeit abholen würde. Wenn sie denn seine Freundin war …
    Ausgerüstet mit Decke, Gummibärchen, Keksen und zwei Flaschen Limo machten Klara und ich uns am späten Nachmittag auf zur Observierung. Auch wenn die Aktion mehr nach einem Picknick aussah. Aber gute Tarnung ist bekanntlich alles. Nicht nur bei Miss Marple und Mister Stringer.
    Um nicht von der Tankstelle aus gesehen zu werden, schlugen Klara und ich einen Bogen und näherten uns dem Gelände von hinten. Im Schutz einer Hecke suchten wir uns einen Platz, von dem aus wir alles gut überblicken konnten. Aufatmend ließen wir uns auf die Decke plumpsen. Während ich mir zur Belohnung erst mal eine Handvoll Gummibärchen in den Mund stopfte, hatte Klara bereits ihr Fernglas gezückt und linste damit durch die Büsche.
    „Alles klar, Janette ist da. Allein! Jetzt müssen wir nur noch abwarten.“
    Und das taten wir dann auch. Wir warteten. Ehrlich gesagt, hatte ich mir Observieren irgendwie spannender vorgestellt. Die einzige Abwechslung bildeten die paar Autos, die zum Tanken kamen. Na ja, wenigstens regnete es nicht. Und es war auch nicht so superheiß, dass ich mich ständig fragte, warum wir hier und nicht im Schwimmbad hockten. 
Nach zwei Stunden waren unsere Vorräte bis auf den letzten Krümel vertilgt, die Limo war ausgesüffelt und die gute Janette hatte noch immer keinen Feierabend.
    Ich gähnte. „Meinst du, das dauert noch lange? Ich wollte eigentlich zum Abendessen wieder zu Hause sein. Mama macht heute Jägerschnitzel!“
    Klara warf mir einen vernichtenden Blick zu. „Echt, Jannis, ich fass es nicht! Was bist du denn für ein Detektiv? Stell dir vor, jemand klaut die

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