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Klassentreffen (German Edition)

Klassentreffen (German Edition)

Titel: Klassentreffen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schöning
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anstellen würdest . . .«
    »Karsten, ich sitze hier mit dir, das war es doch, was du wolltest.« Meikes Stimme klang fest. »Aber mehr wird es nicht geben. Ich habe keinerlei Interesse an dir.«
    »Weil ich keine Frau bin?«, provozierte Karsten sie erneut.
    »Das hat damit gar nichts zu tun.«
    »Du warst immerhin ja auch mal verheiratet.« Karsten biss in ein Stück Brot. »War dein Exmann ein so schlechter Liebhaber? Ich bin mir sicher, ich könnte dir geben, was dir gefehlt hat.« Über den Tisch hinweg versuchte Karsten Meikes Finger zu ergreifen, aber Meike zog ihre Hand zurück. Sie atmete tief durch. Es war klar, wo dieser Abend enden würde, wenn es nach Karstens Willen ging. Um jeden Preis musste sie klarstellen, wo die Grenzen lagen.
    Sie funkelte Karsten an. »Wenn du noch möchtest, dass wir zusammen essen, halte dich zurück. Ich warne dich.«
    »Ach, seit wann bist du denn in der Position, Forderungen zu stellen? Was sollte denn passieren? Aber . . .« Karstens Augen verengten sich. »Du solltest dir gut überlegen, ob du wirklich gehen willst. Du weißt genau, was dann passiert.« Er lächelte süffisant.
    Meike seufzte. Er erpresste sie wirklich nach allen Regeln der Kunst. Sie musste sich aus dieser Klemme befreien . . . wenn sie nur wüsste, wie.
    Der Kellner servierte ihre Vorspeisen. Sie aßen schweigend. Meike wich Karstens Blicken aus und versuchte auch nicht, ein Gespräch in Gang zu bringen; die Stille war ihr sehr recht. Und auch Karsten schien sich nun etwas zurückzuhalten. Erst als sie mit dem Hauptgericht fertig waren, sagte er: »Möchtest du noch einen Nachtisch, einen Espresso vielleicht?«
    »Eigentlich möchte ich nach Hause. Ich muss morgen früh aufstehen.« Je schneller sie hier wegkäme, desto besser.
    »Jetzt schon? Der Abend ist doch noch jung.« Karsten lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    Meike starrte in die Kerzenflamme. »Mir reicht es.«
    »Einen Espresso wirst du mir doch noch gönnen.« Karsten war bereits dabei, den Kellner heranzuwinken. Ohne Meikes Wunsch zu berücksichtigen, bestellte er zwei Espresso. »Hast du morgen die erste Stunde?«, fragte er anschließend, als ergingen sie sich in einer zwanglosen Plauderei unter Kollegen.
    Meike nickte. »Ja.«
    »Ich auch.« Karsten nahm einen Schluck von seinem Wein. »Ich fand übrigens unsere Klassenfahrt sehr schön. Ich bin froh, dass unser Schulleiter meinem Vorschlag zugestimmt hat, dich als Begleitperson mitzunehmen.« Er grinste.
    »Du . . . du hast das von langer Hand geplant?« Reglos starrte Meike ihn an, unfähig, ihrem Zorn Ausdruck zu verleihen.
    »Na, na, nicht aufregen.« Karsten trank mit einem Zug sein Glas leer. »Irgendwie musste ich dich ja dazu bringen, dass du endlich mal mit mir redest.«
    Meike spürte das Grummeln in ihrem Bauch stärker werden. Karstens Hinterhältigkeit war nicht zu überbieten, und sie ließ es auch noch zu, dass er Erfolg damit hatte. »Du . . . Ich fass es nicht . . .«, sagte Meike aufgebracht.
    »Ihr Espresso«, unterbrach der Kellner die Auseinandersetzung.
    Das war ja das perfekte Timing. Meike presste die Zähne fest aufeinander. Ihre Kiefermuskeln schmerzten. Schnell trank sie ihren Kaffee aus, auch wenn er noch heiß war und sie sich fast die Zunge verbrannte. »Ich denke, wir sollten jetzt gehen. Das ist besser so.«
    »Wie du möchtest, meine Liebste«, erwiderte Karsten spöttisch.
    »Nenn mich bloß nicht deine Liebste.« Meikes Augenbrauen zogen sich bedrohlich zusammen.
    Karsten lachte unbeeindruckt. Dann forderte er die Rechnung und bezahlte.
    Vor der Tür blieb er neben Meike stehen. »Das war ein sehr schöner Abend. Ich bringe dich gern noch nach Hause.«
    »Vergiss es.«
    Karsten versuchte, seinen Arm um Meike zu legen. Sofort machte sie einen Schritt zur Seite. »Lass deine Finger von mir.«
    »Meike, du hast es noch immer nicht begriffen, oder?« Karsten schüttelte den Kopf. »Wenn ich diesen Abend nicht jetzt mit dir fortsetzen darf, dann ein anderes Mal.«
    »Niemals.«
    Karsten hob den Zeigefinger und wedelte damit vor Meikes Gesicht. »Ah, ah, ah, nicht so voreilig. Überleg dir, ob du dich nicht besser noch einmal mit mir treffen solltest.«
    Meike verschränkte ihre Finger ineinander.
    »Wir können in den nächsten Tagen noch darüber reden.« Karstens Finger strichen über Meikes Wange, fuhren über ihre Lippen. »Du wirst schon noch zur Vernunft kommen.« Er küsste seine Fingerspitzen, die eben noch auf Meikes Mund gelegen

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