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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Terry fühlte, wie seine Schultern zitterten, als er hinzufügte,
    – sie singt gelegentlich, hast du vielleicht schon gehört. Kathryn, das ist ein alter Weggefährte von mir. Roberts Bruder Billy … oder »Business«, wie wir Einheimischen ihn zu nennen pflegen.
    Billy Birrell wusste, dass Terry breit war und bloß wieder den Lauten machen wollte. Der ändert sich wirklich nie, dachte Billy mit so grimmiger Verachtung, dass es ihm im Magen brannte und ihn beinahe schüttelte. Billy wandte seine Aufmerksamkeit der amerikanischen Sängerin zu und konnte nicht anders, als zu denken, mein Gott, sieht die Frau mitgenommen aus. – Kathryn, lächelte er und streckte die Hand aus. Er wandte sich an ein Mädchen hinter der Bar. – Lena, könnten wir Champagner bekommen; eine Magnum Dom Perignon würde ich sagen.
    Terry starrte auf ein Foto an der Wand, das Business Birrell neben dem Footballspieler Mo Johnston zeigte. – Mo Johnston: ne echte Type, was, Billy?
    – Aye … sagte Billy argwöhnisch.
    Terry sah sich ein paar weitere Bilder hinter der Bar an. – Darren Jackson. John Robertson. Gordon Hunter. Ally McCoist. Gavin Hastings. Sandy Lyle. Stephen Hendry. Echte Typen, was, Billy?
    Business Birrell biss sich auf die Unterlippe und warf seinem Bruder einen Blick zu. Ein vorwurfsvoller Ausdruck trat in seine kantigen Gesichtszüge.
    Während sich alle noch vorsichtig beschnüffelten, hatte Post Alec bereits die halbe Flasche Champagner runtergespült und redete auf zwei gestylte, affige Festival-Touristinnen ein. – … klar kann ich wegen meinem Rücken nich arbeiten … aber ich mach jetzt Fensterreinigung für n Kumpel … Dann dämmerte ihm langsam die Widersprüchlichkeit dieser Bemerkung, und er stand einen Moment wie ertappt und von Alkohol betäubt da. Schließlich schüttelte er diese Benommenheit ab, indem er ein Lied anstimmte. – Ein kleines Lied! Cause you’re mine…meohmy… spe-shil lay-dee …
    Lisa grinste, nahm sich ungeduldig ein Glas Champagner und reichte Rab und Charlene auch welche.
    Terry lachte. – Schluckspechtalarm! Dann wandte er sich Kathryn zu und legte einen Arm um ihre Taille und den anderen um Billy Birrells Schultern. – Mein alter Kumpel Billy Birrell, Kath. Wir waren schon Freunde, lange, lange bevor ich mich mit Rab angefreundet hab, erklärte er. – Natürlich wird er jetzt nich mehr gern an diese Zeiten erinnert. Oder nich, Billy?
    – Ich muss da nich dran erinnert werden, Terry. Ich erinnere mich noch gut genug, beschied Billy ihm frostig.
    Für Terry wirkte dieser nüchterne Billy Birrell so unnachgiebig, als wär er in Bronze gegossen. Die Fotze sah gut aus, aber warum auch nicht? Er machte wahrscheinlich jeden Fitnesstrend, jede Gesundkostmode und jeden Bloß-keine-Exzesse-bitte-Lifestyle mit, den man sich vorstellen konnte. Natürlich war auch er ein bisschen gealtert; sein Haar war dünner geworden, und sein Gesicht zeigte erste Falten. Birrell. Wie hatte der Spacken es geschafft, überhaupt Falten im Gesicht zu kriegen, wo er doch nie nen Muskel darin rührte? Aber es war Billy, er sah gut aus, und Terry verspürte ein Zwicken von Wehmut. – Ich weiß noch, wie wir zum National nach Aintree gefahren sind. Zur Weltmeisterschaft ’90 in Italien. Zum Oktoberfest in München, was, Billy?
    – Aye, sagte Billy reservierter, als er beabsichtigt hatte.
    – Siehste, ich hab was von der Welt gesehn. Eigentlich isses überall gleich, was Kath? sagte Terry. Ohne eine Antwort abzuwarten, fügte er hinzu: – Hat früher geboxt, unser Billy Boy, Kath. Konnte aber kein Blut sehen, Terry ballte eine Faust und drückte sie sanft gegen Billys Kinn. – Hättest nen Titel holen können, was, Champ? Billy stieß Terrys Hand weg. Instinktiv verstärkte Terry den Griff um Kathryns Taille. Falls Business Terry umnietete, würde sie mit zu Boden gehen. Mal sehen, wie das dem imagebewussten Arschloch gefallen würde. Was die Eve ning News draus machen würde:
    Die weltberühmte amerikanische Sängerin Kathryn Joyner wurde gestern bei einem Zwischenfall in einem Pub in der City niedergeschlagen. Wie verlautet, soll die berühmte Sportgröße Billy »Business« Birrell darin verwickelt gewesen sein.
    Billy Birrell. Sein Freund. Terry dachte an früher, er und Billy mit ihren Sportbeuteln, gestreiften Schlabberpullovern, Naytex-Jeans und Parkas. Dann Ben Shermans und Sta-Prest und schließlich T-Shirts mit angeschnittenen Ärmeln, Adidas und Fred Perry. Plötzlich fühlte er einen

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