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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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wirbelte herum. »Sascha!«
    Der Blick, den die beiden Männer wechselten, ließ Molly ihre Sorgen einen Moment lang vergessen.
    »Ich, ähm, gehe mich mal nach den Flügen erkundigen …«, sagte sie, obwohl ihr ohnehin niemand zuzuhören schien. »Ihr zwei könnt euch ja auf den neuesten Stand bringen und dabei bitte auf das Kleid aufpassen.«
    »Du musst mir alles erzählen«, beschwor Sascha Pascal. »Ich werde diese miese Fluglinie verlassen! Wir werden sie verklagen!«
    »Ich bin dann mal weg …« Molly wollte sich zurückziehen.
    »Nein! Ich war ja so ein Idiot, so ein bescheuerter Idiot!« Pascal war den Tränen nahe und ließ den Kopf an Saschas prachtvoll muskulöse Schulter sinken.
    Molly sog hörbar die Luft ein, zeigte melodramatisch in Richtung Ausgang und rief: »Oh, seht nur! Eine steppende Giraffe!«
    Immer noch keine Reaktion. Doch zumindest konnte Molly wieder lächeln, als sie sich auf den Weg zum Informationsschalter am anderen Ende des Terminals machte.
    Der geschlossen war.
    Ein handgeschriebener Zettel klebte daran, auf dem in vier Sprachen stand: Bis morgen 6:00 Uhr keine Informationen zu Flügen. Danke.
    Molly sah sich um. Der Terminal war so gut wie aus gestorben. Die Kaffeestände, Souvenirläden und – wichtiger noch – die Mietwagenschalter lagen hinter heruntergelassenen Metallgittern vor den Türen im Dun keln. Die Anzeigetafeln für An- und Abflüge über ihr waren gespenstisch schwarz. Ein einzelner Gebäudereiniger schob eine elektrische Poliermaschine vor sich her. Abgesehen davon schien das Gebäude jedoch geschlos sen worden zu sein, ohne dass sich jemand die Mühe gemacht hatte, sie aufzufordern, es zu verlassen.
    Auf dem Rückweg zu Sascha, Pascal und ihrem Gepäck überlegte Molly, welche der Plastikbänke wohl am bequemsten wäre, um darauf die Nacht zu verbringen. Es war Mitternacht. Noch sechs Stunden, bis der Informationsschalter wieder öffnete! Caitlin würde an die Decke gehen. Mal wieder.
    Die beiden Männer unterhielten sich angeregt, die Köpfe dicht zueinander gebeugt. Jeder, der sie sah, hätte geschworen, dass sie schon seit Jahren enge Freunde waren. Sogar ihre Körpersprache glich sich. Die expressiven Handbewegungen, das Neigen des Kopfs, die Beinhaltung, wie sie einander berührten. Pascal erzählte Sascha gerade von seinem Martyrium in der provisorischen Gefängniszelle.
    »Ich durfte nicht einmal allein für kleine Jungs! Und dann, einfach so«, er schnipste mit den Fingern, »waren sie wie ausgewechselt. Stinkfreundlich, haben sich bei mir entschuldigt, in aller Eile den Papierkram erledigt, damit ich gehen konnte – unglaublich!«
    »Der Einfluss eines mächtigen Mannes!«, murmelte Sascha. »Der Polizist erzählte mir, dieser Gentleman wäre äußerst charmant gewesen.«
    »Oh, Delametri kann das durchaus«, meinte Pascal ein wenig kühl. »Wenn er will.«
    »Der Mann hätte die Situation aufklären können und sei so total, na ja, normal gewesen. Ist es nicht komisch, dass die einflussreichsten Leute oft am unkompliziertesten sind?«
    Pascal schnaubte. »Delametri? Unkompliziert? Wohl kaum. Vermutlich hat der Polizist nur das gehört, was er hören wollte – oder er ist ein Bewunderer des Hauses Chevalier.«
    »Wer ist das nicht?«, fragte Sascha.
    Molly verdrehte die Augen und grinste. Was für ein Schöntuer!
    »Er muss große Stücke auf dich halten«, fuhr Sascha fort.
    Pascal schüttelte den Kopf. »Er ist vor allem auf seinen Ruf bedacht. Ich bin in seinem Unternehmen nur ein Rädchen im Getriebe.«
    »Ein Rädchen? Was ist ein Rädchen? Egal, du bist sicher mehr als das.«
    »Ich unterbreche ja nur ungern.« Molly hatte entschieden, nicht länger warten zu wollen.
    »Pardon!« Wie unartige Teenager, die beim Knutschen e rwischt worden waren, richteten die beiden Männer sich auf und hörten sich an, was sie Neues zu berich ten hatte. »Wir sitzen hier also bis morgen früh fest«, schloss sie.
    »Aha.« Pascal wirkte nicht im Mindesten enttäuscht.
    »Wie schade.« Sascha ebenso wenig. »Ich bringe euch zu einem Hotel in der Stadt«, bot er begeistert an. »Ich kenne eins, das ideal für uns ist. Und ich kann mir einen der Wagen vom Flughafen leihen.«
    Im Nu war Pascal auf den Beinen, schnappte sich seinen sagenhaften Koffer und steuerte auf den Ausgang zu. »Wollen wir?«, strahlte er.
    »Los geht’s!« Mit einem Bund Autoschlüssel klimpernd beeilte sich Sascha ihn einzuholen.
    Wenn ihr sicher seid, dass ich euch nicht zu sehr störe ,

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