Kleine Einblicke
klar. Sie mussten das aus der Welt schaffen und zwar noch heute, er wusste nur nicht wie. Eine Entschuldigung war zwar ein guter Anfang, aber David spürte Adrians Zweifel. Wenn sie das nicht klären konnten, würde es früher oder später anfangen einen Keil zwischen sie zu treiben und das wollte David unbedingt verhindern. Das letzte Mal nach dem völlig missglückten Besuch bei Delongis hatte ihm gereicht. David verzog das Gesicht, als ihm bei dem Gedanken an Anthony etwas einfiel.
„Was?“, fragte Adrian, dem sein Unbehagen nicht entgangen war.
„Adrian, was wenn... Vielleicht hat Tom überhaupt nichts mit der Sache zu tun.“
Adrian schüttelte den Kopf. „Nein, er ist es nicht. Das habe ich schon überprüft, Trey. Anthony sitzt brav in seiner Zelle und laut den Wärtern hat er in letzter Zeit weder Briefe verschickt noch erhalten. Kontakt nach außen gab es auch nicht. Sie haben noch mal alles überprüft, als ich anrief.“
„Woher...?“, fragte David verblüfft und Adrian lächelte kurz.
„Das war mein erster Gedanke, nachdem du mich an dem Tag im Büro angerufen hast“, gab sein Anwalt dann zu. „Ich traue Delongis eine Menge zu und ich wollte sichergehen. Er ist es nicht.“
David seufzte erleichtert. „Gott sei Dank.“
„Trey, ich...“
„Nicht“, unterbrach er Adrian und setzte sich auf seinen Schoß. Adrian legte sofort die Arme um ihn, schaute ihn aber gleichzeitig fragend ansah. „Tom war etwas Besonderes, das weißt du. Genau wie Shannon etwas Besonderes für mich ist. Oder Nick für dich.“ David schüttelte den Kopf, als Adrian etwas sagen wollte. „Ich habe Tom geliebt, obwohl ich eine Weile brauchte, um es zu begreifen. Aber er ist tot, auch wenn er es nicht ist.“ David grinste als Adrian leise lachte. Das Ganze war irgendwie völlig verrückt. „Ich meine damit, heute liebe ich dich. Nur dich. Wenn Tom wirklich am Leben ist, wird das nichts ändern. Nicht an meiner Liebe zu dir, nicht an unserer Ehe, nicht an unserem Leben. Ich würde ihm gerne wieder einen Platz in meinem Leben geben, aber nicht den gleichen, den er früher hatte. Der ist jetzt für dich reserviert.“
Statt einer Antwort, vergrub Adrian erleichtert aufseufzend das Gesicht an seiner Schulter, was David lächeln ließ, bevor er beide Arme um Adrian legte und anfing, ihm sanfte Küsse in den Nacken zu geben. Das war besser, entschied er, als er spürte, wie Adrian die Schultern herabsacken ließ und sich langsam entspannte. Sehr viel besser sogar, dachte David, als Adrian seine Umarmung verstärkte. Er grinste, mit den Lippen auf Adrians Haut.
„Lachst du etwa?“, fragte Adrian auf einmal leise und rieb sich an ihm, was David nur noch breiter grinsen ließ, denn was er da an seinen Shorts spürte war offensichtlich. „Du lachst wirklich. Mein lieber Ehemann, das verdient eine Strafe.“
David biss Adrian in die Schulter, was den zusammenzucken ließ, und im nächsten Moment fand er sich unter Adrian im Bett wieder, der seine Hände packte und sie über seinen Kopf zog, um sie dort festzuhalten, während er auf ihn hinuntersah. David erwiderte den Blick trotzig, was eine einzige Herausforderung war, das wusste er verdammt gut. Genauso wie er wusste, dass sein verspielter Anwalt in der richtigen Laune war, um darauf zu reagieren.
„Erst lachst du mich aus und dann beißt du mich?“ Adrian grinste süffisant. „Du willst wohl unbedingt bestraft werden.“
„Versuch's doch“, forderte er Adrian noch ein Stück mehr heraus, was genau die Reaktion auslöste, auf die David gehofft hatte, denn Adrian fackelte nicht lange, sondern beugte sich über ihn, um nach den weichen Ledermanschetten zu greifen und seine Handgelenke ans Bettgestell zu fesseln. Kurz darauf war er seine Shorts los und Adrians Finger waren mit Dingen beschäftigt, die dafür sorgten, dass David stöhnend in ihrem Bett lag und dagegen ankämpfte zu betteln.
Die Türklingel schrillte.
„Fuck! Wer ist das denn jetzt?“, murrte Adrian und David musste gleichzeitig stöhnen und lachen, weil Adrians Finger immer noch in ihm waren. Normalerweise passierte so etwas nur Daniel und Connor, wenn Tristan Sehnsucht hatte und den Beiden mit seinen Anrufen zu den ungünstigsten Zeiten auf die Nerven ging. „Hau ab, wer immer du auch bist!“, fluchte Adrian, als es ein zweites Mal klingelte. „Keiner zu Hause.“
„Du bist schlimm“, meinte David amüsiert und sah Adrian an. „Wir sollten nachsehen.“
Adrian seufzte und lachte
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