Kleine Einblicke
„Denk' über meine Einladung nach, ja? Sie gilt auch für Emmeline, wenn ihr wollt.“
„Welche Einladung?“, fragte Emmeline, da zog David eben die Tür hinter sich zu und grinste breit, denn Lukas' leises „Verräter.“, in seine Richtung, hatte er sehr wohl noch gehört.
Hoffentlich überredete Emmeline Lukas zum Dableiben. Wenigstens für ein paar Tage, dachte David und schmunzelte, als er hörte, wie die junge Frau im Zimmer empört fragte, „Was soll das heißen, du bist dir nicht sicher? Ich dachte, du wolltest ihn kennenlernen.“ Kurzes Schweigen. „Herrje, du bist manchmal echt unmöglich. Als ob Mister Quinlan ein irrer Axtmörder wäre, ehrlich mal.“
David hielt sich die Hand vor den Mund und machte, dass er außer Hörweite kam. Emmeline war ihm sehr sympathisch und David wollte die beiden auf jeden Fall näher kennenlernen. Aber dazu musste er erst mal Adrian sagen, dass er sie zu sich eingeladen hatte. David schob lachend die Tür zum Warteraum auf, in dem Dominic und Adrian mittlerweile einträchtig nebeneinander saßen und Karten spielten. Wo sie die her hatten, wollte David gar nicht wissen. Sie sahen zu ihm auf, als er eintrat.
„Dein Gesicht spricht Bände, Trey. Was ist los?“, fragte Adrian belustigt und zog ihn kurzerhand auf seinen Schoß, als David sich neben ihn setzen wollte.
David grinste breit. „Lukas' Freundin ist gerade angekommen. Ich habe ihr einen Kaffee versprochen, also wirst du mich gleich wieder aufstehen lassen müssen.“
„Aber erst gleich.“ Adrian zwinkerte ihm zu und David küsste ihn kurzerhand, was nun wiederum Dominic lachen ließ, bevor er fragte,
„Lukas hat eine Freundin?“
David löste sich von Adrian und nickte. „Scheinbar ist sie sich da sicherer als er, was das Ganze mächtig amüsant macht. Sie heißt Emmeline, ein rothaariger Lockenkopf mit grünen Augen.“
„Irin?“, wollte Dominic wissen und David nickte erneut.
„Darauf würde ich wetten.“
„Colin wird begeistert sein“, meinte Adrian grinsend. „Endlich Verstärkung an der Irenfront.“
David lachte erneut und schob Adrians Arme energisch beiseite, damit er aufstehen konnte. „Dann kümmere ich mich jetzt mal um den Kaffee. Ich habe sie übrigens zu uns eingeladen, sobald er morgen raus kommt.“ Er sah Adrian an. „Ich will nicht, dass er wieder auf der Straße schläft.“
„Auf der...?“ Dominic brach kopfschüttelnd ab und Adrian nickte nur, was David Antwort genug war.
„Lukas ist sich nicht sicher, ob er unser Angebot annehmen soll. Aber ich setze auf Emmeline. Als sie erfahren hat, dass Lukas hier ist, hat sie sich in den nächsten Bus gesetzt.“
„Dann liebt sie ihn“, erklärte Adrian lächelnd, was David nicken ließ.
„Ja, das tut sie.“ David ging zur Tür und hielt, die Hand an der Klinke inne, um seinen Anwalt bittend anzusehen. „Du kennst in San Francisco nicht zufällig jemanden, der einem Architekten trotz ein wenig zu heftigem Temperament beruflich eine Chance gibt?“
„Er will den Job wirklich machen?“, fragte Adrian.
David wusste, was die Frage sollte, denn Adrian half immer, wenn er konnte. Aber nicht für sinnlose Träume und Schäume. Vor allem, solange er die entsprechende Person nicht kannte. Und sie kannten Lukas nun einmal nicht. Aber David wollte es versuchen. Das war er Tom schuldig. Außerdem konnten Lukas helfende Hände im Moment kaum schaden. Es würde sich zeigen, was daraus entstand. Vielleicht war dieser Unfall heute der Beginn einer guten Freundschaft. Oder auch mehr als das. Wozu waren sie schließlich eine große Familie?
David nickte. „Laut Emmeline will er eine eigene Firma gründen. Sie unterstützt ihn jetzt schon darin.“
„Tja dann...“, meinte Adrian und lehnte sich schmunzelnd zurück. „Vielleicht wüsste ich da was.“
David zog die Tür auf. „Ich liebe dich.“
„Ich dich auch.“
In den Händen des Teufels
Als Anthony Delongis durch eine List aus dem Gefängnis entkommt, wird ein bisher völlig harmloser Tag für Adrian Quinlan zu seinem schlimmsten Alptraum.
- Teil 1 -
„Er ist was?“
Ich sehe verblüfft zu Linda, die genauso verdutzt auf Nicks Tür schaut, durch die dessen Gebrüll eben deutlich zu hören war, was ein Wunder ist, denn die Türen in unserer Kanzlei sind aus Gründen der Privatsphäre gesondert schallgedämmt. Gute Nachrichten sind es wohl nicht, die Nick da gerade bekommt.
„Und da rufen Sie erst heute hier an? Was für Stümper arbeiten bei Ihnen
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