Kleine Einblicke
verdrehe ich die Augen, als Tristan mir einen Augenaufschlag inklusive Luftkuss schenkt, und ich bin heilfroh, als wir uns dann endlich auf die Socken machen. Es ist gleich zwei Uhr morgens und ich kann mir Besseres vorstellen, als den Rest der Nacht von Adrian mit Sextipps versorgt zu werden. Vor allem im Beisein der Zwillinge. Spätestens in der Kanzlei hat er dafür genügend Gelegenheit. Linda tut mir jetzt schon leid. Obwohl, wahrscheinlich macht sie sogar mit. Die zwei zusammen sind tödlich für mein Nervenkostüm. Ich glaube, ich tue mir lieber selber leid.
Die Zwillinge finden es jedenfalls lustig und deshalb ist es auch fast vier Uhr, als die zwei schlafend in ihren Betten liegen und Tristan und ich die Tür unseres Schlafzimmers hinter uns schließen können.
„Endlich Ruhe und Frieden“, seufzt Tristan und schaltet die Nachttischlampe an, bevor er mich anschaut und grinst. „Sie haben tatsächlich Dad zu uns gesagt. Dad.“ Er zieht das Wort in die Länge, so als wollte er es sich auf der Zunge zergehen lassen, während er anfängt, seine Hose zu öffnen. „Wie hört sich das an, Dad?“
„Umwerfend“, gestehe ich und erwidere sein Grinsen, während ich langsam mein Jackett ausziehe und mir dann das Hemd über den Kopf zerre, weil ich zu faul bin, die Knöpfe zu öffnen.
„Nick“, tadelt Tristan, als ich meine Sachen einfach auf den Boden fallen lasse, und hebt sie auf, um das Jackett ordentlich auf einen Bügel zu hängen, bevor er mit seinem dasselbe tut. „Das war eine umwerfende Hochzeit. Auf den komischen Geist hätte ich zwar verzichten können, aber der Rest war toll.“
„Glaubst du, dass es wirklich ein Geist war?“, will ich wissen, weil ich mir selbst überhaupt nicht sicher bin, was ich von dieser Erscheinung, oder wie immer man es nennen kann, halten soll. Ich weiß nur, dass da etwas in diesem Gang war.
„Keine Ahnung“, gibt Tristan nach kurzer Überlegung zu. „Ich weiß, dass ich dort etwas gesehen habe... Dieser Mann auf den Bildern...“ Er schüttelt nachdenklich den Kopf. „Wir sollten Adrian fragen, ob er mal ein bisschen herumschnüffeln kann, wer das ist. Vielleicht gibt es eine ganz normale Erklärung dafür.“
„Aber bitte nicht mehr heute Nacht“, stöhne ich, was Tristan lachen lässt, während ich mir die Hose ausziehe und sie in den Wäschekorb tue, der neben unserem Kleiderschrank steht. Tristans Lachen verstummt so abrupt, dass ich zu ihm sehe. Er starrt mich aus geweiteten Augen an.
„Was ist?“, frage ich irritiert.
„Wenn ich nicht so müde wäre, würde ich dir jetzt diese engen schwarzen Pants von deinem heißen Körper reißen und es den Rest der Nacht mit dir treiben.“
Ich werde unwillkürlich rot. „Tristan...“
„Du siehst so verdammt geil aus in diesem Teil, Nicky“, murmelt er und kommt auf mich zu.
Ich bin vollkommen von den Socken. Dabei habe ich die Pants nur angezogen, weil ich nicht wollte, dass sich unter der Anzughose etwas abzeichnet. Für den Alltag sind mir lockere Shorts lieber und Tristan hält es da genauso. Allerdings ist sein begehrlicher Blick eindeutig und ich denke, ich werde in Zukunft öfter zu Pants greifen, wenn ich mir neue Unterwäsche besorge.
„Findest du?“
Ich hake meine Daumen in den Bund, worauf Tristan nickt, bevor er zu mir kommt, seine Hände links und rechts neben meinem Kopf am Kleiderschrank abstützt und mich mit einem Blick ansieht, der mir eine Gänsehaut über den Körper treibt. Eben noch von meinem Anblick abgelenkt, ist er jetzt auf der Jagd. Von Null auf Hundert in weniger als fünf Sekunden, das kann nur Tristan.
„Fick mich!“
Seine Direktheit überrascht mich trotzdem immer wieder, denn ich weiß, dass er in so einer Stimmung weder Lust auf ein langes Vorspiel, noch sehr viel Geduld hat.
„Brauchst du eine Extraeinladung dafür?“
Genau das meine ich. Wenn ich jetzt nicht reagiere, wird er es tun und dann muss ich unseren Söhnen morgen erklären, warum ich nicht vernünftig sitzen kann. Wenn ich so darüber nachdenke, gefällt mir die Vorstellung. Mal sehen, ob ich meinen Ehemann nicht noch ein bisschen mehr reizen kann.
„Hast du nicht gerade gesagt, dass du müde bist?“, frage ich herausfordernd, worauf sich sein Blick verdunkelt, aber er sagt nichts, was in dem Fall auch eine Antwort ist. „Willst du nicht lieber schlafen und deine Kräfte schonen? Für morgen vielleicht?“
„Nicky, noch ein Wort und ich werde...“
„Wenn ich dich jetzt aufs Bett
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