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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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heißt, aber ich mache mit.“
    Adrian gluckste und biss David ins Ohrläppchen, bevor er sagte, „Das hieß, 'Ich will, dass du mich reitest.'“
    „Wie oft?“, fragte David heiser.
    Adrian lächelte herausfordernd. „So oft, wie du in den nächsten zwei Wochen einen hochkriegst.“
    David sah ihn mit einer Mischung aus Erregung und Empörung an. „Du bist so was von versaut, ehrlich mal. Aber ich muss ja leider zugeben, ich finde das unglaublich heiß an dir.“
    „Unglaublich heiß?“, echote er amüsiert und David grinste, bevor er mit dem Zeigefinger über seine Brust fuhr und dann eine Art von zischendem Geräusch machte, so als hätte er sich gerade verbrannt.
    „Sehr heiß. Willst du nicht endlich mal löschen?“
    Adrian prustete los.

Der richtige Zeitpunkt – Teil 1

    Manchmal braucht es einfach ein wenig Druck von außen, um einem Menschen begreiflich zu machen, dass genügend Zeit nicht immer die Lösung für alle Probleme ist.

    Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Ob ich soweit bin und ob Daniel Hanson der Richtige dafür ist. Andererseits, wer wäre wohl richtiger dafür als ein Opfer, genauso wie ich es bin? Es ist trotzdem schwer. Allein hier zu sitzen und auf ihn zu warten. Wenn Adrian nicht hier wäre, wäre ich schon geflüchtet, und das weiß er sehr gut, seinem Blick nach zu urteilen. Dieser Anwalt weiß immer noch zuviel, daran hat sich nichts geändert und ich schätze, daran wird sich auch nichts ändern, solange Adrian lebt.
    Wie kam es überhaupt dazu? Was gab den Ausschlag dafür, dass ich jetzt mit ihm in diesem Café in Baltimore sitze und auf Daniel Hanson warte, der bereits in ein paar Minuten durch die Tür kommen müsste, wenn die Uhr über der Theke richtig geht.
    Sie haben mich irgendwie mit dem Plan überrumpelt und ich saß schon neben Adrian im Auto, bevor ich richtig darüber nachdenken konnte. Wieso habe ich mich bloß darauf eingelassen? Wieso habe ich kein einziges Wort des Widerstands verlauten lassen, als es darum ging hierherzukommen? Mit diesem sturköpfigen Anwalt, der einen in Grund und Boden reden kann, wenn er will. Und er wollte ganz offensichtlich, sonst würde ich jetzt nicht hier sitzen. Ich weiß nicht mal mehr, was er alles gesagt hat, während er mich zum Auto schob und meinen Rucksack auf die Rückbank warf, weil wir heute in seiner und Davids Stadtwohnung übernachten werden. Mir klingelten irgendwie die Ohren. Ich muss einen totalen Blackout gehabt haben, anders kann ich mir das Ganze nicht erklären.
    Ich meine, ich habe nichts gegen Adrian. Das Gegenteil ist der Fall. So misstrauisch ich ihm und David gegenüber zu Anfang war, so gerne habe ich beide mittlerweile. Oh, und natürlich Isabell. Ich liebe die Kleine. Sie läuft mittlerweile richtig gut und redet dabei wie ein Wasserfall. Ich verstehe zwar manchmal kein Wort, da sie noch eine Menge Buchstaben verschluckt, aber wir haben unseren Spaß, worüber sich Kilian jedes Mal aufs Neue amüsiert. Für so was ist natürlich viel zu cool. Zumindest solange einer von uns ihn im Blick hat. Wenn er sich unbeobachtet fühlt, albert er mit Isabell herum, als wäre sie seine kleine Schwester. Als wir letzten Monat wieder für ein Wochenende in Baltimore waren, hat er ihr abends im Bett vorgelesen. Isabell ist völlig vernarrt in ihn und er auch in sie. Nicht, dass er das zugeben würde. Teenager eben.
    Nun sitze ich also hier. In einem kleinen Café in irgendeiner Straße etwas außerhalb der Innenstadt. Ein Geheimtipp laut Adrian und ich gebe ihm zumindest darin Recht, denn der Kakao ist einfach erstklassig. Der Kuchen wird es bestimmt auch sein, aber ich habe nicht einen Bissen herunter bekommen. Mein Magen besteht nur noch aus Knoten, so nervös bin ich. Ich habe verschwitzte Hände, wippe unruhig mit den Füßen und blicke ständig nach draußen – vermutlich wirke ich wie ein Süchtiger auf Entzug.
    Ich habe Angst. Panische Angst. Es kommt mir vor, als hätte ich jetzt in diesem Moment mehr Angst als in Australien, wo ich Mikael davon überzeugen musste, mir zu vergeben. Da hatte ich auch Angst, aber das Gefühl ist nicht mit dem hier zu vergleichen. Überhaupt nicht. Nicht mal im Ansatz. Am liebsten würde ich mir die feuchten Hände an meiner Hose abwischen, aber das würde Adrian auf den Plan rufen, der mich auch so schon mit Argusaugen beobachtet. Das macht mich langsam aber sicher wahnsinnig und wenn er nicht gleich damit aufhört, werde ich ihn...
    Die Glocke über der Tür lenkt

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