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Kleine Freie Männer

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Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hergezogen werden konnte. Aber als Tiffany 41
    die Alte zum ersten Mal im Farmhaus gesehen hatte, kniete sie vor dem Feuer und schob ein totes Lamm in den großen schwarzen Backofen.
    Tiffany hatte geschrieen, und Oma hatte sie vorsichtig hochgehoben, ein wenig unbeholfen, sie auf ihren Schoß gesetzt und zu beruhigen versucht. Sie nannte sie ›meine kleine Jiggit‹, während auf dem Boden ihre Schäferhunde Donner und Blitz mit hündischer Verwunderung zu ihr aufsahen. Mit Kindern konnte Oma nicht besonders gut umgehen, weil sie nicht mähten.
    Als Tiffany schließlich zu weinen aufhörte, weil sie außer Atem war, setzte Oma Weh sie ab und öffnete den Backofen, und die kleine Tiffany beobachtete, wie das Lamm wieder lebendig wurde.
    Später, als sie etwas älter geworden war, fand Tiffany heraus, dass ›Jiggit‹ im Yan Tan Tethera, der alten Zählsprache der Schäfer, ›zwanzig‹ bedeutete. Die alten Leute benutzten diese Sprache noch immer, wenn sie glaubten, etwas Besonderes zu zählen. Tiffany war Oma Wehs zwanzigstes Enkelkind.
    Und später verstand sie auch die Sache mit dem
    wärmenden Ofen, der nie wärmer als … warm wurde. Ihre Mutter ließ den Brotteig darin aufgehen, und der Kater Rattenbeutel schlief darin, manchmal auf dem Teig. Es war genau der richtige Ort, um ein schwaches Lamm
    wiederzubeleben, das nachts im Schnee zur Welt
    gekommen und halb erfroren war. Weiter nichts. Magie war dabei nicht im Spiel. Aber damals war es Magie gewesen, und es hörte nicht auf, Magie zu sein, nur weil man eine Erklärung dafür kannte.
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    »Gut, aber nicht direkt Hexerei«, sagte Fräulein Tick und brach erneut den Bann. »Übrigens muss man nicht
    unbedingt eine Hexe unter den Vorfahren haben, um eine Hexe zu sein. Es hilft natürlich, wegen der Vererbung.«
    »Du meinst, wie bestimmte Fähigkeiten?«, fragte
    Tiffany, und dünne Falten bildeten sich auf ihrer Stirn.
    »Zum Teil, denke ich«, sagte Fräulein Tick. »Aber ich
    dachte an spitze Hüte, um ein Beispiel zu nennen. Wenn man eine Großmutter hat, die einem ihren spitzen Hut
    überlässt, spart man viel. Solche Hüte sind sehr schwer zu beschaffen, besonders jene, die stabil genug sind, um
    einstürzende Farmhäuser auszuhalten. Hatte Frau Weh
    einen solchen Hut?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Tiffany. »Sie trug fast nie
    einen Hut, nur bei sehr kaltem Wetter. Dann benutzte sie einen alten Getreidesack als eine Art Kapuze. Äh … zählt das?«
    Zum ersten Mal wirkte Fräulein Tick etwas weniger
    hart. »Vielleicht«, sagte sie. »Hast du Geschwister?«
    »Ich habe sechs Schwestern«, antwortete Tiffany. »Ich
    bin die jüngste. Die meisten von ihnen wohnen nicht mehr bei uns.«
    »Und dann warst du nicht mehr das Baby, als du einen
    kleinen Bruder bekommen hast«, sagte Fräulein Tick. »Der einzige Junge. Muss eine nette Überraschung gewesen
    sein.«
    Plötzlich ärgerte sich Tiffany über Fräulein Ticks mattes Lächeln.
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    »Woher weißt du von meinem Bruder?«, fragte sie.
    Das Lächeln verschwand. Fräulein Tick dachte: Dieses
    Kind ist scharfsinnig. »Es war nur eine Vermutung«, behauptete sie. Niemand gibt gern zu, jemand anderen
    ausspioniert zu haben.
    »Wendest du Püschologie bei mir an?«, fragte Tiffany
    scharf.
    »Ich glaube, du meinst Psychologie«, sagte Fräulein
    Tick.
    »Was auch immer. Du glaubst, ich mag ihn nicht, weil
    meine Eltern so viel Aufhebens um ihm machen und ihn
    verwöhnen, stimmt's?«
    »Ich habe an diese Möglichkeit gedacht«, sagte Fräulein Tick und schob die Sache mit dem Ausspionieren beiseite.
    Sie war eine Hexe, und damit hatte es sich. »Ich bin darauf gekommen, weil du ihn als Köder für ein schreckliches
    Ungeheuer benutzt hast – das hat mir einen Hinweis
    gegeben«, fügte sie hinzu.
    »Er ist einfach ein Ärgernis!«, entfuhr es Tiffany. »Er stiehlt mir die Zeit, und ich muss mich immer um ihn
    kümmern, und er will dauernd Süßigkeiten. Außerdem
    musste ich mir schnell etwas einfallen lassen.«
    »In der Tat«, erwiderte Fräulein Tick.
    Tiffany achtete nicht darauf. »Oma Weh hätte etwas
    gegen Ungeheuer in unserem Fluss unternommen«, fuhr sie fort. »Selbst wenn sie aus Büchern kommen.« Und sie
    hätte etwas gegen das unternommen, was mit der alten
    Frau Schnappich passiert war, dachte sie. Sie hätte laut gesprochen, und die Leute hätten auf sie gehört. Sie waren 44
    immer bereit, auf sie zu hören. Sprich für jene, die keine Stimme haben, hatte sie immer gesagt.
    »Gut«,

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