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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Wenn
    das Licht richtig war, konnte man an manchen Orten die Ränder alter Felder und Wege erkennen. Die Schatten
    zeigten, was helles Mittagslicht verbarg.
    Das Wort »Mittagslicht« hatte Tiffany selbst erfunden.
    Sie sah nicht einmal Hufspuren. Sie wanderte zwischen
    den Trilithen umher, die ein wenig wie große steinerne Tore aussahen, aber es geschah nichts, als sie von beiden Seiten durch eines davon trat.
    Dies lief nicht nach Plan. Hier hätte es eine magische Tür geben sollen, da war Tiffany ziemlich sicher.
    Ein Prickeln im Ohr wies sie darauf hin, dass jemand die Mäusedudel spielte. Sie sah sich um und bemerkte
    William, der auf einem umgefallenen Stein stand. Seine Wangen waren aufgebläht, ebenso die Mäusedudel.
    Tiffany winkte ihm zu. »Kannst du was sehen?«, rief sie.
    William nahm die Pfeife aus dem Mund, und das
    Prickeln in ihren Ohren hörte auf. »Ja«, antwortete er.
    »Den Weg ins Land der Königin?«
    »Ja.«
    »Und? Könntest du dich dazu herablassen, ihn mir zu
    zeigen? «
    »Einer Kelda brauche ich den Weg nicht zu zeigen«,
    sagte William. »Eine Kelda würde ihn klar erkennen.«
    »Aber du könntest ihn mir zeigen!«
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    »Ja, und du könntest ›bitte‹ sagen«, erwiderte William.
    »Ich bin sechsundneunzig Jahre alt und keine Puppe in
    deinem Puppenhaus. Deine Oma warrr eine guuute Frau,
    doch von einem so kleinen Ding lasse ich mich nicht
    herumkommandieren.«
    Tiffany starrte den Dudler groß an und holte dann die
    Kröte aus der Schürzentasche.
    »Kleines Ding?«, wiederholte sie.
    »Damit meint er dich«, sagte die Kröte.
    » Er nennt mich klein …!«
    »Drrrinnen bin ich größer«, sagte William. »Und ich
    kann mir denken, dass dein Vater nicht erfreut wäre, wenn ein riesiges Mädchen käme und ihn herumkommandierte!«
    »Die alte Kelda hat Anweisungen erteilt!«, erwiderte
    Tiffany.
    »Ja! Weil sie sich Rrrrespekt verdient hatte!« Die
    Stimme des Dudlers schien zwischen den Steinen
    widerzuhallen.
    »Bitte, ich weiß nicht, was ich tun soll!«, jammerte Tiffany.
    William sah sie an. »Ach, bisher hast du dich wacker
    geschlagen«, sagte er in freundlicherem Tonfall. »Du hast Rob Irgendwer davor bewahrt, dich zu heiraten, ohne
    gegen die Regeln zu verstoßen. Du bist klug und
    einfallsreich, dass muss ich dir lassen. Du findest den Weg, wenn du dir Zeit nimmst. Aber stampf nicht mit dem Fuß auf in der Erwartung, dass die Welt macht, was du willst.
    Eigentlich verlangst du nur auf deine eigene Weise nach Süßigkeiten. Benutz deine Augen. Benutz deinen Kopf.«
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    Er nahm die Pfeife wieder in den Mund und blies,
    woraufhin sich die Mäusedudel aufblähte und es wieder in Tiffanys Ohren prickelte.
    »Was ist mit dir, Kröte?«, fragte Tiffany und blickte in die Schürzentasche.
    »Ich fürchte, du bist auf dich allein gestellt«, sagte die Kröte. »Wer auch immer ich gewesen bin, ich wusste nicht viel über das Auffinden magischer Türen. Und auch mir
    gefällt es nicht, zu etwas gezwungen zu werden, wenn du mir diesen Hinweis gestattest.«
    »Aber … ich weiß nicht, was ich machen soll! Gibt es
    ein magisches Wort, das ich aussprechen muss?«
    »Keine Ahnung, gibt es ein magisches Wort, das du aussprechen musst?«, erwiderte die Kröte und drehte sich.
    Tiffany merkte, dass die Wir-sind-die-Größten
    erschienen. Sie hatten die scheußliche Angewohnheit, sehr leise zu sein, wenn sie das wollten.
    O nein, dachte Tiffany. Sie glauben, dass ich weiß,
    worauf es jetzt ankommt! Dies ist nicht fair! Ich bin überhaupt nicht auf so etwas vorbereitet. Ich habe die Hexenschule nicht gefunden! Nicht einmal die konnte ich finden! Der Zugang muss irgendwo in der Nähe sein, und bestimmt gibt es Hinweise, aber ich weiß nicht, wo sie sind!
    Sie beobachten mich, um festzustellen, ob ich etwas
    tauge. Und ich tauge nur etwas, wenn es um Käse geht.
    Aber eine Hexe wird mit Dingen fertig …
    Tiffany steckte die Kröte in die Schürzentasche zurück und fühlte das Gewicht des Buchs Schafskrankheiten.
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    Als sie es hervorholte, seufzten die versammelten
    Kobolde.
    Sie glauben, Wörter sind magisch …
    Sie öffnete das Buch an einer beliebigen Stelle und
    runzelte die Stirn.
    »Klauenfäule beziehungsweise Moderhinke«, las sie
    laut. Um sie herum nickten die Kobolde und stießen sich gegenseitig an. »Anzeichen sind Lahmheit, entzündete
    Klauen und Fäulnisgeruch. Risikofaktoren sind durch
    Nässe erweichte Klauen und durch Schmutz und Steine
    verletzte

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