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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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ihre Gläser hoch und lachten. Ihr Gesichtsausdruck besagte: Dies ist die beste Zeit unseres Lebens, und das wissen wir.
    »Erinnerst du dich an diese Nacht?«, wollte Anna wissen.
    »Was für eine Frage! Wie könnte ich sie je vergessen?«
    »Ja, genau. Wie könntest du sie je vergessen?«
    Was sollte das nun wieder heißen? Anna machte sie noch wahnsinnig!
    »Das waren die besten Ferien meines Lebens – bis geschah, was geschah, weil … Ich habe seitdem nie wieder so viel Spaß gehabt«, sagte Anna. »Und ich habe nie wieder Freunde gehabt, wie ich sie damals hatte.«
    »Aber wir sind doch noch immer Freunde«, entgegnete Mia, den Tränen nahe und sehr beunruhigt. »Ich weiß, dass dieses Jahr sehr hart war, so wie ich auch weiß, dass keiner von uns ein Ersatz für Liv sein kann und du sie ganz schrecklich vermisst, Anna. Doch wir sind noch immer Freunde. Ich bin nach wie vor deine Freundin«, bekräftigte sie und griff nach Annas Hand, um sie zu drücken.
    »Freunde sagen einander die Wahrheit«, erwiderte Anna und zog ihre Hand zurück.
    »Worüber denn? Über Fraser? Aber ich habe dir die Wahrheit gesagt. Ich habe dir gesagt, dass ich etwas für ihn empfunden habe.«
    Plötzlich hämmerte jemand gegen die Tür. »Ladys, wir machen uns jetzt auf den Weg zum Restaurant«, schrie Fraser so laut, dass Mia zusammenfuhr. »Wenn du also mitwillst, Anna, solltest du jetzt kommen.«
    Anna wandte sich Mia zu. Ihre Augen standen voller Tränen. »Ich komme nicht«, erklärte sie.
    »Aber warum denn nicht?« Mia geriet in Panik. »Es wäre nicht dasselbe ohne dich. Es wären nicht wir fünf.«
    Anna starrte in ihr Glas. »Es sind schon jetzt nicht mehr wir fünf«, erwiderte sie mit Tränen in den Augen. »Es sind schon lange nicht mehr wir fünf gewesen.«
    ♥
    Wie das Hotel hatten sie auch das Restaurant auf gut Glück gewählt, weil es ihnen auf ihrem kurzen Spaziergang durch die Stadt nach ihrer Ankunft ins Auge gefallen war: ein modernes, geräumiges Lokal mit dem wenig fantasievollen Namen »Restaurant, Bar und Grill«, das direkt am City Square und innerhalb eines Gebäudes lag, das früher offenbar einmal ein Postamt gewesen war.
    Alle hatten hineingeschaut, als begutachteten sie einen Veranstaltungsort für eine Hochzeitsfeier. Es war groß (sodass vermutlich immer Tische frei waren), mit hohen Decken und stilvollem Ambiente, einer verspiegelten Cocktail-Bar und Schwarz-Weiß-Fotos von Filmstars an den Wänden. Das Lokal hatte jenen Glamour alten Stils, den Liv geliebt hatte.
    »Nun, sie hat sich eindeutig für Leeds entschieden, also was soll’s?«, bemerkte Melody mit einem süffisanten Lächeln, alssie zum Empfang gingen, um einen Tisch für den Abend zu buchen. »Wenn wir also alle eine Lebensmittelvergiftung kriegen oder das Essen miserabel ist, ist es ihre Schuld«, erklärte sie und legte einen Arm um Norm, um ihn an sich zu ziehen. Alle lächelten, weil sie wussten, wie peinlich es Norm war, dass er Leeds aus dem Hut gezogen hatte – und auch, weil es sehr erfreulich war zu sehen, wie gut die beiden sich verstanden. Knapp sechs Monate nach ihrer Trennung war zwischen Melody und Norm fast wieder alles beim Alten. Es war beinahe so, als wären sie wieder Freunde, die heiter und kameradschaftlich miteinander umgingen statt feindselig und hasserfüllt.
    Als Erstes nahmen sie nun einen Drink im eigentlichen Restaurant. Dahinter waren ein Teil des Bahnhofs und der Zugschienen zu sehen, die aus der Stadt herausführten, wie auch die unverwechselbaren schwarz-weißen Taxis, die in einer Reihe vor dem Bahnhof standen. Bei ihrer Ankunft hatte Mia sie für Polizeiautos gehalten und dann selbst darüber lachen müssen, wie unbedarft sie manchmal sein konnte.
    Der private Speiseraum, den sie reserviert hatten, befand sich in einem Zwischengeschoss über dem eigentlichen Restaurant. Es war ein in sich abgeschlossener, fast völlig schalldichter Raum mit einem langen Glastisch und protzigen braunen Lederstühlen mit hohem Rücken. Doch trotz der kühlen Eleganz, die der Raum ausstrahlte, fehlte ihm der Charme des Restaurants. Mia konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, an einer Jahreshauptversammlung teilzunehmen.
    »Übrigens habe ich mich schon gefragt, ob jemand seine Liste mitgebracht hat«, sagte Norm, als alle Platz genommen hatten.
    Mia blickte Fraser an, der am anderen Ende des Tisches saß, und fragte sich, ob er ähnliche Gedanken wie sie haben mochte.
    Offensichtlich schon: »Das hier ist keine

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