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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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das ist, worüber sie reden müssten), sondern über Schuhe, Davina McCalls Fitness-CD und natürlich auch immer wieder über ihre gemeinsame Geschichte: wie lustig es war, wenn Liv dies oder jenes tat, oder wie sie alle auf dieser Interrail-Reise in Budapest ihr letztes Geld für Porträts ausgegeben hatten und dann hungern mussten.
    »Ich war nie dünner«, lacht Melody. »Norm hat mich nicht erkannt, als ich zurückkam.«
    Ihnen fällt ein, wie Liv einen erschreckenden Anfall von Urlaubsdurchfall bekam und auf der Fähre nach Korfu die Kontrolle über ihren Darm verlor. Sie krümmen sich vor Lachen über diese Anekdote, und für eine Sekunde, eine flüchtige Sekunde lang, sieht Mia ihre Freundinnen wieder so wie früher.
    Statt wie geplant ins Hotel zurückzukehren, um zu duschen, sich umzuziehen und hübsch zu machen für ihren Besuch in Harry’s Bar, bestellen sie noch mehr Wein. Liv hätte es sicher auch so gewollt, darüber waren sie sich einig.
    »Hm, ich weiß!«, meint Melody plötzlich. »Lasst uns spielen: ›Ich hab noch nie …‹«
    Mia schenkt sich nach. Seit Eduardos Anruf ist sie bemüht, sich zu entspannen, und denkt, dass mehr Alkohol ihr dabei helfen könnte. »Haltet ihr das für klug? Ich hab das schon seit Jahren nicht mehr gespielt.«
    »Ich auch nicht.« Im Gegensatz zu Mia scheint Melody kein Problem zu haben, sich zu entspannen, und sie ist auch schon ein bisschen angeheitert. »Aber es ist ein Spiel, das Liv erfunden hat, nicht wahr? Deshalb finde ich es nur richtig, es zu spielen. Bist du dabei, Spanner?«
    Anna trinkt einen Schluck Wein. »Ja, ich bin dabei.«
    »Gut, dann werde ich beginnen«, sagt Melody. »Ich habe noch nie … einen Orgasmus vorgetäuscht.«
    Mia setzt ihr Glas ab. »Das ist doch wohl nicht dein Ernst …«
    »Na los, hoch die Tassen!«, befiehlt Melody und zeigt auf Mias Drink. »Diskutier nicht, runter damit, wenn du es getan hast!«
    Mia gehorcht und würgt, als der Wein ihr die Kehle hinunterläuft. »Okay, aber trotzdem will ich das geklärt haben. Du sagst, du hättest noch nie einen Orgasmus vorgetäuscht – in deinem ganzen Leben nicht ?«
    »Noch nie«, bestätigt Melody.
    »Wow!«, murmelt Mia beeindruckt. »Wenn ich bei Eduardo noch nie einen vorgetäuscht hätte, wäre ich nicht zum Schlafen gekommen. Norm muss ja echt unglaublich sein.«
    Und irgendwie konnte sie sich das auch vorstellen. In konventioneller Hinsicht war Norm zwar nicht der bestaussehende Mann der Welt, doch er hatte etwas – er war lebhaft und optimistisch, eine immer sonnige Präsenz. Und er konnte einen zum Lachen bringen.
    Melody stürzt ihren Wein hinunter und verzieht das Gesicht. »Oh, das hat nichts mit Andrew zu tun. Ich bin bloß eine sehr sinnliche Frau.«
    Mia und Anna sehen sich an. »Sie ist bloß eine sehr sinnliche Frau«, sagen sie gleichzeitig und brechen prompt in schallendes Gelächter aus.
    »Das bin ich!«, beharrt Melody. Wenn sie betrunken ist, fällt es Melody Burgess manchmal schwer, über sich selbst zu lachen. »Norm kann nicht mit mir mithalten; er nennt mich Melody O.«
    Oh, oh, dachte Mia. Jetzt ist sie echt betrunken.
    »Wann werden wir denn dann die Früchte all eurer harten Arbeit sehen?«, fragt Anna. »Wann werdet ihr einen Mini-Normanton machen? Wir haben lange genug gewartet.«
    Melody füllt ihr und Mias Glas auf. »Oh Gott, hört auf! Noch lange nicht. Darauf werdet ihr noch mindestens zwei Jahre warten müssen. Wenn es nach Norm ginge, hätten wir schon morgen einen, er ist geradezu verzweifelt.«
    Ein zufriedenes »Ahhh« kommt vom Rest der Gruppe. Norm ist ein Naturtalent, was Babys angeht, einer dieser Männer, zu denen sich kleine Kinder gleich hingezogen fühlen.
    »Nein, ernsthaft, es ist wirklich ärgerlich, wie versessen er darauf ist, Vater zu werden. Doch ich habe ihm gesagt, erst in zwei Jahren.«
    »Aber Billy braucht einen Spielgefährten«, protestiert Mia. »Ich bin es leid, die Einzige mit einem Kind zu sein. Also beeil dich, Burgess! Ich verlasse mich auf dich.«
    »Okay, Zeit für einen Themenwechsel«, stöhnt Melody. »Ich gehe also davon aus, dass ihr beide schon einen Orgasmus vorgetäuscht habt …«
    Anna sagt: »Ich glaube, ich hatte überhaupt noch nie einen echten.«
    » Was? « , fragten Mia und Melody wie aus einem Munde.
    Anna zuckte mit den Schultern. »Mit jemand anderem, meine ich …«
    Doch Mia starrt sie noch immer sprachlos an. Von den Mädchen ihrer Clique war Anna stets diejenige, die am häufigsten

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